Der Aufsichtsrat hat grünes Licht für die Verpflichtung des Ex-Nationaltorhüters sowie des Stürmers Rudnevs erteilt. Der Lette kostet 3,5 Millionen Euro.

Hamburg. Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat die ersten Neuverpflichtungen für die kommende Saison unter Dach und Fach. Der Aufsichtsrat des hanseatischen Clubs gab am späten Dienstagabend "Grünes Licht“ für die Transfers der Wunschspieler René Adler und Artjoms Rudnevs, mit denen sich der HSV schon auf einen Wechsel geeinigt hatte. "Damit sind wir sehr zufrieden. Wir werden die Verträge in den nächsten Tagen fertigstellen“, sagte HSV-Sportchef Frank Arnesen.

Der ablösefreie Nationaltorhüter Adler kommt vom Ligarivalen Bayer Leverkusen. Er soll bis 2017 unterschreiben und 2,7 Millionen Euro im Jahr kassieren. Der lettische Nationalstürmer Rudnevs kommt vom polnischen Club Lech Posen. Der 24-Jährige erhält einen Kontrakt bis 2016 und kostet 3,5 Millionen Euro Ablöse.

Auf der Facebook-Seite des HSV sind für Mittwoch weitere Details zu den Verpflichtungen angekündigt. Unter den HSV-Fans im Internet wird vor allem der angestrebte Wechsel auf der Torhüter-Position kontrovers diskutiert. "Bedenken habe ich ein wenig aber ich finde man muss den "Neuen" eine Chance geben", schreibt eine Nutzerin exemplarisch auf Facebook.

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Eigentlich sollte es am Dienstag nur eine "informelle Aufsichtsratssitzung" werden. Ein Treffen der zwölf HSV-Kontrolleure, bei dem es dem Namen entsprechend nur um Informationen ging - nicht um Beschlüsse. Allerdings wurde dieser Status am Nachmittag aufgehoben. Der Vorstand reichte eine Beschlussvorlage ein, bei der es um die endgültige Genehmigung der Transfer- und Gehaltssummen für René Adler von Bayer Leverkusen und für Artjoms Rudnevs (Lech Posen) ging. Dafür stufte der Aufsichtsrat seine Sitzung von "informell" auf "außerordentlich" hoch, um satzungsgemäß Beschlüsse fällen zu dürfen.

Dabei war Rudnevs bereits im März größtenteils abgesegnet worden. Der Transfer konnte lediglich ob der unsicheren Ligazugehörigkeit des HSV nicht unterzeichnet werden. Zeit, die andere Klubs nutzten, um dessen Klub Lech Posen höhere Ablösesummen für den umworbenen 24-Jährigen zu bieten. Konsequenz: Der Wechsel des lettischen Angreifers, der einen Vertrag bis 2017 erhalten soll, hat sich von den genehmigten drei Millionen Euro auf 3,5 Millionen Euro verteuert. Ein Betrag, den die Aufsichtsräte am Dienstagabend ebenso abgesegnet haben wie den Transfer von Torwart René Adler (Vertrag bis 2017).

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Um 22.03 Uhr erfuhr HSV-Sportchef Frank Arnesen vom Ergebnis der Sitzung im Hotel Elysée. "Der Aufsichtsrat hat uns das Vertrauen ausgesprochen und beiden Transfers zugestimmt", sagte der Däne, "jetzt beginnt meine Arbeit. Bis auf die Unterschriften der Spieler steht alles." Auch Klubboss Carl Jarchow hatte am Dienstag nach anfänglichen Bedenken zugestimmt, sowohl mit Adler als auch mit der aktuellen Nummer eins im HSV-Tor, Jaroslav Drobny, zusammenzuarbeiten, selbst wenn der Tscheche keinen neuen Verein hat. Zwar geht man weiter von einem Abschied Drobnys aus, "aber klar ist, dass wir uns an Verträge halten", so Jarchow, der wohl noch diese Woche die Verträge mit Adler und Rudnevs unterzeichnen wird.

Mit Material von dpa und dapd