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Fürths Zulj schießt einen Zaza-Elfmeter
Da wurden Erinnerungen an die EM wach: Fürths Robert Zulj hat am Sonnabend im Zweitligaspiel gegen Erzgebirge Aue auf ähnliche Art und Weise einen Elfmeter verschossen wie Italiens Nationalspieler Simone Zaza. Beim Stand von 0:0 nahm Zulj in der 32. Minute Anlauf, trippelte in Richtung Elfmeterpunkt und setzte den Ball schließlich von dort deutlich über das Auer Gehäuse. Sofort eilte Fürths Serdar Dursun und richtete seinen enttäuschten Mitspieler wieder auf.
In diesem Moment dürften möglicherweise auch Zulj jene Szene durch den Kopf gegangen sein, für die Zaza eine Menge Hohn und Spott kassierte: Im EM-Viertelfinale gegen Deutschland wagte Zaza im Elfmeterschießen ein Tänzchen und jagte anschließend den Ball weit über das Tor von Manuel Neuer. Verballhornungen im Internet waren die Folge, zuletzt ließ sich sogar Basketball-Star Dirk Nowitzki bei einem Benefizspiel zu einer Imitation des Zaza-Elfers hinreißen.
Ancelotti schenkt Torschütze Lahm Champagner
Topleistung ist bei Philipp Lahm Standard, Tore dagegen sind eine Rarität. Beim 6:0 gegen Werder Bremen durfte sich aber auch der Kapitän im Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga am Torreigen des FC Bayern München beteiligen. Der 32-Jährige traf nach feinem Zusammenspiel mit Thomas Müller zum 4:0. Der neue Trainer Carlo Ancelotti sprach prompt eine Belohnung aus: „Philipp Lahm habe ich nach seinem herrlichen Tor gesagt, dass er eine Flasche Champagner von mir bekommt“, verriet der Italiener.
„Ich erwarte sie in meinem Spind“, antwortete Lahm lachend. Für den Weltmeister war es erst Tor Nummer 14 im 360. Bundesligaspiel. Den Kampf um die Torjägerkanone nahm der Abwehrspieler nur im Scherz an. „Das Schlimme ist, dass ich schon zwei Tore Rückstand habe“, sagte er mit Blick auf den gleich dreimal erfolgreichen Teamkollegen Robert Lewandowski. Dem großen Torjäger versprach Ancelotti dafür keinen Schampus.
Bilder vom Spiel Bayern gegen Werder:
Bunter Auftakt der Bayern gegen Werder
Offenbach zieht Insolvenz-Antrag zurück
Traditionsverein Kickers Offenbach hat seinen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wieder zurückgezogen. Das gab der Regionalligist am Sonnabendvormittag bekannt.
Der DFB-Pokalsieger von 1970 hatte im Mai erneut Verbindlichkeiten von rund 900.000 Euro einräumen müssen. Durch die finanzielle Unterstützung von Mitgliedern des Präsidiums, des Verwaltungsrates und weiterer privater Geldgeber konnte diese Summe erheblich gesenkt werden.
Die Anfang August vom Präsidium und dem sogenannte starken vorläufigen Insolvenzverwalter vorgestellten Rettungsmaßnahmen mussten zuletzt noch von einem Wirtschaftsprüfer testiert werden. Das war eine Voraussetzung für die Rücknahme des Insolvenzantrags.
Aufgrund ihrer finanziellen Probleme mussten die Kickers die neue Saison in der Regionalliga Südwest mit einem Abzug von neun Punkten beginnen. Nach der 1:2-Niederlage bei Aufsteiger Teutonia Watzenborn-Steinberg ist der frühere Bundesligist mit aktuell minus vier Punkten Tabellenletzter.
Chinesen schenken Inter einen EM-Helden
Inter Mailands neue chinesische Investoren haben zur Verstärkung des italienischen Nobelclubs erstmals richtig tief in die Tasche gegriffen. Der portugiesische Europameister Joao Mario kommt für 45 Millionen Euro Ablöse von Sporting Lissabon zu den Lombarden, die außerdem für weitere 27,5 Millionen Euro den brasilianischen Jungstar Gabriel Barbosa Almeida vom Pele-Klub FC Santos auf den Apennin lockten.
Nagelsmann bricht Lanze für RB Leipzig
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann hat eine Lanze für Neuling RB Leipzig gebrochen. "Das ist auch ein Verein, der einen Sposnor hintendran hat - wie viele andere. Er polarisiert halt, zum Beispiel, weil Red Bull auch im Extremsport unterwegs ist. Aber Leipzig macht für die Gesellschaft ja nichts Schlechtes. Sie bilden Talente aus, helfen ihnen bei der Persönlichkeitsentwicklung oder Schulabschlüssen. Wenn 20 Jugendliche mit Disziplin und Teamgeist an einem Ziel arbeiten, ist das doch besser, als wenn sie auf der Straße Blödsinn machen", sagte der Coach der Süddeutschen Zeitung vor dem ersten Saisonspiel seiner Mannschaft am Sonntag gegen den Aufsteiger (17.30/Sky).
Mit der aktuellen Debatte "Tradition gegen Kommerz" kann Nagelsmann nichts anfangen. "Natürlich gibt es Klubs, die total emotionalisieren. Wenn in Gladbach oder Köln Fans seit Jahrtausenden ihre Lieder singen, ist das was Tolles. Man sollte aber vor allem die Arbeit wertschätzen - egal ob ein Klub seit Kurzem oder seit Jahrzehnten da ist", sagte der mit 29 Jahren jüngste Coach der Bundesliga-Geschichte und nannte ein Beispiel: "Wenn in der Wirtschaft ein Start-up mit tollen Erfindungen kommt, sagt keiner: "Die haben keine Tradition, das ist ein Scheißprodukt, das will ich nicht. Da ist es dann ein geiles, junges Unternehmen, dessen Produkt jeder braucht."
Nagelsmann ging sogar noch weiter: "Vor 30 Jahren kannte niemand Apple, heute hat fast jeder ein iPhone. Im Übrigen: Auch Traditionsvereine geben Geld aus. Da bezahlt auch nicht die Tradition die teuren Spieler."
Die Mannschafsfotos 2016/17:
Die Mannschaftsfotos der Saison 2016/17
Fjörtoft schmeißt bei Norwegen hin
Ex-Bundesliga-Profi Jan-Aage Fjörtoft ist mit sofortiger Wirkung als Teammanager der Nationalmannschaft seines Heimatlandes Norwegen zurückgetreten. Das gab der ehemalige Frankfurter eine gute Woche vor dem WM-Qualifikationsspiel der Norweger am 4. September in Oslo gegen Weltmeister Deutschland (20.45/RTL) bekannt.
Der Zeitung VG sagte der 49-Jährige, das Amt sei "zuletzt ein bisschen überflüssig geworden". Zudem wolle er keinen Interessenkonflikt mit seinem Job als Experte beim TV-Sender Viasat riskieren. Fjörtoft bleibt dem Verband jedoch vorerst als Berater für internationale Beziehungen erhalten.
Der ehemalige Eintracht-Torjäger hatte die Frankfurter 1999 mit seinem legendären Übersteiger-Tor zum 5:1-Endstand im entscheidenden letzten Saisonspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern vor dem Bundesliga-Abstieg bewahrt. Statt der Hessen musste damals der 1. FC Nürnberg den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.