Rangnick und Veh als Nationaltrainer gehandelt. Klinsmann Favorit für englische Buchmacher. EM-Aus für Brych. Festnahmen wegen Wetten.
"Huh!" Fans feiern gemeinsam
Die inzwischen berühmte „Huh“-Choreographie der isländischen Fans hat auch die Anhänger von Gastgeber Frankreich angesteckt. Vor dem Viertelfinal-Duell klatschten und schrien zunächst alle Zuschauer gemeinsam. Danach vollführten die Isländer alleine ihr Ritual, mit dem sie normalerweise ihr Team nach den Partien feiern. Zum Abschluss klatschten nochmals alle Zuschauer ihre Hände über dem Kopf zusammen und brüllten „Huh“. Dieses Siegesritual hatte sich der isländische Fanverband „Tolfan“ (die Zwölf - für den zwölften Mann) ausgedacht, kurz nachdem Lars Lagerbäck die Nationalelf als Trainer übernommen hatte.
Gesprengtes Auto sorgt für Schreckmoment
Französische Sicherheitskräfte haben in der Nähe des Pariser Stade de France wenige Stunden vor dem EM-Viertelfinalspiel an einem Auto eine kontrollierte Sprengung durchgeführt. Das sei eine klassische Sprengung gewesen, sagte eine Sprecherin der zuständigen Polizeibehörde am Sonntag. Im Inneren des Autos sei aber nichts Verdächtiges gefunden worden. Das Auto habe im Parkverbot geparkt und sei daher zunächst verdächtig gewesen. In den sozialen Netzwerken wurde bereits über eine Explosion spekuliert. Das sei eine Sprengung gewesen und keine Explosion, hieß es bei der Behörde. Aus Furcht vor Anschlägen gelten in Frankreich zur Europameisterschaft strenge Sicherheitsvorkehrungen.
TV-Sender lässt nach Ronaldo-Mikro tauchen
Das von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo bei einem Ausraster in einen See geworfene Reporter-Mikrofon wird nun für einen guten Zweck versteigert. Das teilte der TV-Sender des portugiesischen Blattes „Correio da Manha“ („CMTV“) mit. Das Gerät sei von zwei Tauchern aus dem See in Lyon geholt worden, hieß es. „Das war eine schwierige Bergungsaktion, weil das Mikrofon im Schlamm versunken war“, sagte einer der Taucher dem Sender.
Wer nun eine portugiesische Sonderrufnummer für 0,60 Cent pro Anruf am häufigsten wählt, soll das Mikro den Angaben zufolge behalten. Der Erlös werde einem Psychopädagogischen Rehabilitationszentrum in Portugal zu Gute kommen, hieß es bei „CMTV“.
Video von der Mikrofon-Bergung
Ronaldo hatte vor rund eineinhalb Wochen bei einem Spaziergang vor dem Teamhotel in Lyon einem „CMTV“-Mitarbeiter das Mikro aus der Hand entrissen und es wortlos ins Wasser geworfen. Der Reporter hatte den 31-Jährigen von Champions-League-Sieger Real Madrid gefragt: „Ronaldo, bereit für das Spiel heute Abend?“.
Mit Portugal erreichte Ronaldo unterdessen das Halbfinale. Dort treffen die „Lusos“ um Bayern-München-Verstärkung Renato Sanches (18) am Mittwoch auf Wales.
Rangnick und Veh in Rumänien gehandelt
Der Name des neuen Trainers der rumänischen Nationalmannschaft soll "in den kommenden Tagen" bekannt gegeben werden. Der Nachfolger von Anghel Iordanescu (66), dessen Vertrag nach der schwachen EM-Vorrunde nicht verlängert worden war, werde laut Verbandspräsident Răzvan Burleanu erstmals "ein Ausländer" sein, der "auf höchstem Niveau" gearbeitet und "Titel gewonnen" habe.
Iordanescu musste nach den Niederlagen gegen Gastgeber Frankreich (1:2) und Albanien (1:1) sowie einem Unentschieden gegen die Schweiz (1:1) gehen. Rumänien reiste als Letzter der Gruppe A ab und verpasste den Einzug ins Achtelfinale klar. Die rumänischen Medien spekulieren unter anderem über ein Engagement des früheren Bundesliga-Trainers Armin Veh oder des Leipziger Sportdirektors Ralf Rangnick.
BVB-Neuzugang kehrt bei Portugal zurück
Portugal kann im Halbfinale wieder auf Linksverteidiger Raphael Guerreiro setzen. Der Neuzugang von Borussia Dortmund kehrte am Sonntag ins Mannschaftstraining im portugiesischen Teamquartier in Marcoussis zurück. Beim Viertelfinalerfolg gegen Polen war der 22-Jährige kurzfristig verletzt ausgefallen und durch Eliseu ersetzt worden. Portugal spielt am Mittwoch (21 Uhr) in Lyon gegen EM-Neuling Wales um den Einzug ins Finale. Auch der zuletzt fehlende André Gomes ist wieder im Teamtraining und steht Trainer Fernando Santos für das Wales-Spiel zur Verfügung.
Krychowiak für viel Geld nach Paris
Der französische Meister Paris St. Germain hat den polnischen EM-Teilnehmer Grzegorz Krychowiak vom Europa-League-Sieger FC Sevilla verpflichtet. Für den 26 Jahre alten Mittelfeldspieler, der in der Ligue 1 bereits für Girondins Bordeaux spielte, soll PSG 26 Millionen Euro nach Spanien überwiesen haben.
Bei der EURO war Krychowiak, der bisher 39-mal für sein Heimatland auflief, mit Polen im Viertelfinale an Portugal gescheitert (3:5 im Elfmeterschießen).
DFB besiegelt Brychs EM-Aus
Der Halbfinal-Einzug der DFB-Mannschaft bedeutet für den deutschen Schiedsrichter Felix Brych das EM-Aus. Das sehen die Uefa-Regularien vor. Der 40 Jahre alte Jurist galt als ein möglicher Endspiel-Kandidat, darf aber weder beim Halbfinale zwischen Portugal und Wales am Mittwoch noch beim Finale am kommenden Sonntag pfeifen, nachdem sich das DFB-Team gegen Italien durchgesetzt hatte.
Brych kam in Frankreich bei drei Partien zum Einsatz und erhielt für seine Leitungen der Gruppenspiele England-Wales (2:1) und Schweden-Belgien (0:1) gute Kritiken. Zuletzt amtierte er beim Viertelfinale zwischen Portugal und Polen.
Portugals Trainer Fernando Santos kritisierte danach trotz des Erfolges im Elfmeterschießen, dass Brych in der 30. Minute nach einem heftigen Rempler an Cristiano Ronaldo nicht auf Elfmeter entschieden hatte. Die Fernsehbilder gaben Santos zwar recht, die strittige Szene war auf den ersten Blick aber schwer zu beurteilen.
Basketballer Schröder zögert wegen Terrorangst
Der deutsche Basketball-Star Dennis Schröder (22) hat aus Furcht vor Anschlägen bislang von einer Reise nach Frankreich zu einem EM-Spiel abgesehen. Zwar hätte er große Lust, der DFB-Elf im Stadion die Daumen zu drücken. „Aber Frankreich ist mir dann doch zu gefährlich wegen der Terroranschläge“, sagte der Aufbauspieler der Atlanta Hawks in einem Interview der „Bild am Sonntag“. Deshalb verfolgt er die EM bislang mit seinen Kumpels in Braunschweig.
Mit Abwehrboss Jérôme Boateng steht Schröder in regelmäßigem Kontakt, seitdem sich beide in Berlin auf einem Konzert kennenlernten. Und ganz ausschließen will er eine Reise nach Frankreich noch nicht. „Vielleicht ändert sich das Gefühl noch bis zum Ende des Turniers.“
Belgier Batshuayi verlässt Marseille
Der belgische EM-Teilnehmer Michy Batshuayi verlässt wie erwartet den französischen Fußball-Topklub Olympique Marseille und wechselt mit großer Wahrscheinlichkeit für 40 Millionen Euro Ablöse zum FC Chelsea in die englische Premier League. Der 22-Jährige war in der vergangenen Saison Topscorer von OM.
Klinsmann Top-Kandidat in England?
Für Arsène Wenger ist der Trainerposten bei der englischen Nationalmannschaft aktuell kein Thema. Er habe einen Vertrag bis 2017 beim FC Arsenal, sagte der zuletzt als Favorit gehandelte Franzose beim Sender BeIn Sports. „Danach weiß ich noch nicht, was ich mache. Aber ich habe alle meine Verträge respektiert, bis zum Ende. Das werde ich auch weiterhin machen.“
Damit bräuchte der englische Verband FA einen Interimstrainer für ein Jahr, sollte er auf Wenger warten wollen. Der für dieses Amt favorisierte U21-Coach Gareth Southgate hatte Medienberichten zufolge zuletzt abgesagt.
FA-Geschäftsführer Martin Glenn gab erneut einen Hinweis darauf, dass der Nachfolger des zurückgetretenen Roy Hodgson durchaus aus dem Ausland kommen könnte. Er würde einen Engländer bevorzugen, „aber es sieht so aus, als gebe es nicht so viele auf dem Top-Niveau“, sagte der Spitzenfunktionär. Auch Jürgen Klinsmann ist beim Verband als Kandidat in der Debatte, der aktuelle US-Coach liegt inzwischen bei fast allen britischen Buchmachern vorne.
Das Gehalt des neuen England-Trainers solle im Vergleich zu beispielsweise Fabio Capello in der Vergangenheit deutlich leistungsorientierter sein. „Ich weiß ein bisschen, was Joachim Löw bekommt“, sagte Glenn. „Wir müssen in dem Bereich sein, was der Weltmeister zahlt.“ Als Vergleichsgröße von Clubtrainern nannte Glenn vier Millionen Pfund (4,75 Millionen Euro) an Jahresgehalt.
Festnahmen wegen EM-Wetten in China
Die chinesische Polizei hat während der Europameisterschaft schon 236 Verdächtige wegen illegaler Fußballwetten festgenommen. Mehr als 28 Millionen Yuan, umgerechnet 3,7 Millionen Euro, seien sichergestellt oder auf Konten eingefroren worden, berichtete das Polizeiministerium nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag.
Seit April habe die Polizei ihre Ermittlungen im Online-Wettgeschäft verstärkt. Seit Mitte Juni seien landesweit mehrere Banden, die Wetten organisiert hätten, aufgeflogen. Über chinesische Agenten versuchten ausländische Webseiten für Fußballwetten, auch in China Spieler anzuwerben, schrieb die Staatsagentur.