Lissabon/Lyon. Weil sich Cristiano Ronaldo durch eine Frage belästigt fühlte, schmiss Portugals Superstar das Mikro eines Journalisten in einen See.
Bei Portugals Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo liegen die Nerven vor dem EM-Gruppenfinale gegen Ungarn offensichtlich blank. Beim Morgenspaziergang der Portugiesen vor dem Teamhotel in Lyon entriss Ronaldo am Mittwoch einem Reporter das Mikrofon aus der Hand und warf es wortlos in einen See. Dabei hatte der Mitarbeiter des TV-Senders des portugiesischen Blattes „Correio da Manha“ (CMTV) den 31-Jährigen von Champions-League-Sieger Real Madrid nur höflich gefragt: „Ronaldo, bereit für das Spiel heute Abend?“.
Während Ronaldohinter seinem Teamkollegen Ricardo Quaresma seelenruhig weiterspazierte, wurde der sichtlich verblüffte Reporter Diogo Torres von Begleitern des Teams, die wie Sicherheitspersonal wirkten, schnell zur Seite geschoben. Die Szene ist in einem leicht wackeligen Video festgehalten. „CMTV“, das wie einige andere portugiesische Medien auf der „schwarzen Liste“ von Ronaldo steht, bezeichnete das Verhalten des dreifachen Weltfußballers als „inakzeptabel“. Das habe „mit guter Erziehung nichts zu tun“, hieß es.
Auf die Zeitung „Correio da Manha“ ist Ronaldo unter anderem deshalb nicht gut zu sprechen, da sie ausgiebig über sein Privatleben berichtet. Vor dem EM-Start hatte das Blatt zudem ein großes Interview mit dem Pornoproduzenten Carlos Ferreira veröffentlicht und diesem damit eine Plattform für dessen neue Produktion "Die Ronaldas" gegeben.
Ronaldo immer wieder in den Schlagzeilen
Nach zwei Unentschieden benötigt Portugal gegen Tabellenführer Ungarn am Mittwochabend in Lyon (18 Uhr/ZDF) einen Sieg, um sich unabhängig anderer Ergebnisse den Einzug ins Achtelfinale zu sichern. Gegen Island (1:1) und Österreich (0:0) hatte Ronaldo mehrere Torchancen vergeben und sogar einen Elfmeter verschossen.
Nach dem Spiel gegen Österreich hatte Ronaldo wiederum für positive Schlagzeilen gesorgt, als er einem Fan auf noch auf dem Rasen eine Fotoaufnahme von sich gewährte. Während den meisten Beobachtern die Geste gefiel, reagierte die Uefa scharf und kündigte wegen des Selfies Ermittlungen gegen den portugiesischen Verband an.