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Blatter beteuert in neuem Brief seine Unschuld
15.57 Uhr: Der suspendierte Fifa-Präsident Sepp Blatter hat in einem persönlichen Brief an alle 209 Verbands-Mitglieder noch einmal seine Unschuld im Korruptions-Skandal beteuert. „Diesen Brief gibt es“, sagte Blatters Berater Klaus Stöhlker der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag und bestätigte eine Meldung auf der englischen Internetplattform itv. Über den genauen Inhalt des Schriftstückes, das sich derzeit in der Übersetzung befinden soll, wollte Stöhlker keine Angaben machen.
Der Berater teilte nur mit, dass Blatter den Brief „auf seinem eigenen und nicht dem Fifa-Briefpapier“ geschrieben habe. Das hätte der 79-Jährige wegen seiner 90-tägigen Suspendierung auch gar nicht gedurft. Stöhlker teilte mit, dass sich Blatter als Opfer sehe, das sich von der Fifa-Ethikkommission wie in der Inquisition behandelt fühle. „Er ist in einer sehr kämpferischen Stimmung“, erklärte Stöhlker.
Blatter wird eine dubiose Zwei-Millionen-Franken-Zahlung im Jahr 2011 an den ebenfalls suspendierten Uefa-Präsidenten Michel Platini vorgeworfen. Laut der Funktionäre handelt es sich um eine verspätete Honorarzahlung für Dienste aus den Jahren 1998 bis 2002. Blatter soll am Donnerstag vor der Rechtsprechenden Fifa-Ethikkammer aussagen. Am 21. Dezember wird das Urteil erwartet. Die ermittelnde Fifa-Ethikkammer hat Strafen gefordert.
BVB hofft auf schnelle Reus-Rückkehr
15.25 Uhr: Borussia Dortmund muss im Achtelfinalspiel des DFB-Pokals beim FC Augsburg am Mittwoch (20.30 Uhr) zwar auf Marco Reus verzichten, kann aber auf ein schnelles Comeback des Nationalspielers hoffen. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass er sogar am Samstag beim 1. FC Köln zurückkehren kann, auch wenn es unwahrscheinlich erscheint“, sagte Trainer Thomas Tuchel am Dienstag. „Ich hoffe, dass wir mit dem Schrecken davonkommen.“ Reus war in der Bundesliga-Partie gegen Eintracht Frankfurt (4:1) am Sonntag wegen Beschwerden im Adduktorenbereich kurz vor der Halbzeitpause ausgewechselt worden.
Der BVB sieht das Pokalspiel in Augsburg als große Herausforderung. „Das ist ein schweres Pokal-Los, aber wir wollen gewinnen“, sagte Tuchel. Der Bundesliga-Rivale sei nicht mehr mit der Mannschaft zu vergleichen, die Ende Oktober mit 5:1 im Heimspiel besiegt wurde. „Die Augsburger sind zurückgekommen und spielen mit Leidenschaft und Wucht“, meinte Tuchel. „Wir fühlen uns aber absolut bereit für das Spiel.“
Österreich steigt in der Provence ab
15.19 Uhr: Die österreichische Nationalmannschaft wird ihr Quartier während der EM in Frankreich im Herzen der Provence aufschlagen. Wie der Verband ÖFB mitteilte, wird das Team von Trainer Marcel Koller im Hotel Moulin de Vernègues bei Mallemort wohnen. Das Vier-Sterne-Domizil liegt zwischen Avignon und Aix-en-Provence. „Hier können wir uns optimal auf die Spiele im Rahmen der EURO vorbereiten“, sagte Koller zufrieden. Die Österreicher treffen bei der EM in der Gruppe F auf Ungarn, Portugal und Island.
Bunte EM-Auslosung in Paris
Fifa-Bann trifft Gerrard, Pirlo und Xavi
14.50 Uhr: Ein Bann der Fifa hat die Teilnahme von Steven Gerrard, Andrea Pirlo und Xavi an einem Allstar-Spiel in Kuwait verhindert. Kuwait ist seit Oktober von der Fifa suspendiert. Dies bezieht die sogenannte Football Champions Tour im Dezember im Kuwaiter Jaber Stadium mit ein, wo die Altstars auflaufen sollten. Laut der Organisatoren stehen sie nun aber nicht mehr zur Verfügung.
Gerrard und Pirlo spielen für Clubs, die bei der Fifa registriert sind, ihre Spieler dürfen deshalb nicht in Kuwait eingesetzt werden. Der frühere Liverpool-Star Gerrard steht bei Los Angeles Galaxy unter Vertrag. Ex-Juventus-Spielmacher Pirlo ist für New York City aktiv. Die Fifa hatte bereits in der vergangenen Woche ihre Mitglieder angeschrieben und aufgefordert, Spieler von der Football Champions Tour fernzuhalten.
Die Sperre bezieht sich auf umstrittene Änderungen an der Sportgesetzgebung Kuwaits. Die Fifa fürchtet, dass die geplanten Änderungen die Autonomie des nationalen Fußball-Verbandes KFA bedrohen könnten. Auch die Beziehungen Kuwaits zum Internationalen Olympischen Komitee (IOC) sind derzeit stark angespannt.
Brych ist deutscher EM-Schiedsrichter
13.35 Uhr: Felix Brych wird die deutschen Schiedsrichter auch bei der EM vertreten. Der Münchner steht auf der 18 Unparteiische umfassenden Liste der Uefa. „Wir freuen uns sehr über die EM-Nominierung und werden uns nächstes Jahr gewissenhaft vorbereiten, um in Frankreich ordentliche Leistungen abzuliefern“, sagte Brych in einer DFB-Mitteilung.
Für Brych ist es die dritte Teilnahme an einem großen Turnier. 2012 war der 40-Jährige bei den Olympischen Spielen in London dabei, im vergangenen Jahr kam Brych bei der WM in Brasilien zum Einsatz. Allerdings pfiff der Schiedsrichter des Jahres 2014/2015 lediglich die beiden Partien Uruguay gegen Costa Rica und Belgien gegen Russland. In der vorigen Saison leitete Brych die Endspiele um den DFB-Pokal und in der Europa League.
Wie zuletzt wird Brych sehr wahrscheinlich auch in Frankreich von seinen beiden bewährten Kollegen aus der Bundesliga, Mark Borsch und Stefan Lupp, unterstützt. Jedes Gespann wird nach Auskunft der Uefa aus einem Schiedsrichter, zwei Assistenz-Schiedsrichtern und zwei weiteren Assistenten bestehen. Der Großteil des Gespanns wird aus dem gleichen Land kommen.
Die kompletten Referee-Teams will die Uefa im Februar 2016 bekanntgeben. Danach stehen wieder einige Lehrgänge für die Unparteiischen an, ehe es am 6. Juni und damit vier Tage vor dem Eröffnungsspiel Frankreich gegen Rumänien ins Land des EM-Gastgebers geht.
Trainerwechsel in der dritten Liga
13.02 Uhr: Drittligist FC Rot-Weiß Erfurt hat sich von Trainer Christian Preußer getrennt. Das gab der Verein am Dienstag bekannt. Nach der dritten Niederlage in Serie und nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt sah sich RWE-Präsident Rolf Rombach zum Handeln gezwungen. „Ich glaube unverändert, dass er ein guter Trainer ist und seinen Weg gehen wird. Aber die Mannschaft braucht jetzt dringend einen neuen Impuls von außen, ehe wir noch weiter hinten reinrutschen und es zu spät ist“, betonte Rombach einen Tag nach der 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Magdeburg. Der 31-jährige Coach hatte im Frühjahr das Amt von Walter Kogler übernommen.
DFB sucht den nächsten Maulwurf
12.55 Uhr: Der DFB will trotz der vorzeitigen Veröffentlichung interner Ermittlungsprotokolle die Ergebnisse seiner Untersuchungen in der WM-Affäre nicht früher als geplant bekanntgeben (siehe auch Meldung von 8.43 Uhr). „Es bleibt trotz dieser äußerst ärgerlichen Indiskretionen dabei, dass Freshfields seine gesamten Ergebnisse vorstellt, sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind“, teilte der DFB am Dienstag mit. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung aus Vernehmungsprotokollen zitiert, darunter auch aus der Zeugenaussage des zurückgetretenen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach.
„Ich bedauere, dass Infos durchgestochen worden sind“, sagte der mögliche Niersbach-Nachfolger Reinhard Grindel in Berlin. Der Verband betonte, dass weder der Präsidialausschuss noch das Präsidium Zugang zu den Protokollen der externen Ermittler der Kanzlei Freshfields hatten. „Schade, dass nicht abgewartet wurde, was Freshfields vorliegt“, betonte DFB-Schatzmeister Grindel. Mit dem Abschlussbericht zur WM-Affäre rechnet der DFB frühestens im Februar.
Die Chronologie des WM-Skandals
Kießling soll in Leverkusen bleiben
11.38 Uhr: Ex-Nationalstürmer Stefan Kießling bleibt bei Bayer Leverkusen. „Das stand für mich schon vorher außer Frage“, sagte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade der dpa. Der 31-jährige Torjäger hatte am Montag ein Gespräch mit Sportdirektor Rudi Völler und Manager Jonas Boldt über seine Situation und einen möglichen vorzeitigen Abschied vom Werksclub geführt.
Kießling hatte zuvor Wechselabsichten zur Winterpause geäußert, weil er in der Hinrunde nur in neun der 16 Bundesligaspiele für die Startelf berücksichtigt worden war. Sein Vertrag ist noch bis 30. Juni 2017 datiert. Trainer Roger Schmidt hatte in dieser Saison vor allem auf den mexikanischen Neuzugang Javier „Chicharito“ Hernandez gesetzt, der in 20 Pflichtspielen 17 Tore erzielte.
Nachdem Kießling (2) und Chicharito (3) beim 5:0 gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Sonnabend alle Tore geschossen hatten, revidierte Schmidt seine Meinung, dass das Duo gemeinsam nicht gut funktionieren würde: „Das kann auch große Zukunft haben.“
DFB will Niersbach in Uefa und Fifa lassen
8.43 Uhr: Der DFB sieht weiter keinen Grund für die Abberufung des wegen der WM-Affäre zurückgetretenen Präsidenten Wolfgang Niersbach von seinen Posten bei Uefa und Fifa. „Die Ergebnisse der unabhängigen Untersuchung durch die Kanzlei Freshfields liegen zwar noch nicht vor, zum jetzigen Zeitpunkt gibt es aber keinerlei Anzeichen, dass Niersbach aufgefordert werden müsste, aus seinen Ämtern bei der Uefa und Fifa auszuscheiden“, sagte DFB-Interimschef Rainer Koch der „Sport Bild“ (Mittwoch).
Niersbach war am 9. November als DFB-Präsident zurückgetreten, nachdem er im Skandal um eine dubiose Zahlung von 6,7 Millionen Euro vor der WM 2006 in Deutschland eine schlechte Figur gemacht hatte. Seine Ämter in den Exekutivkomitees von Uefa und Fifa durfte er aber behalten.
Bei der Uefa soll Niersbach dem DFB weiter bei der Bewerbung um die Europameisterschaft 2024 helfen. „Er hat über Jahrzehnte sehr viele internationale Kontakte aufgebaut. Es wäre ja töricht, sein Angebot, uns Türen zu öffnen und sich für unser Vorhaben einzusetzen, auszuschlagen“, sagte Koch. Zudem solle Niersbach die weitere Aufklärungsarbeit beim DFB durch die externen Freshfields-Ermittler auf internationaler Ebene vermitteln. Mit dem Abschlussbericht zur WM-Affäre rechnet der DFB frühestens im Februar.
Mögliche Kandidaten fürs DFB-Präsidentenamt