Hamburg/Gelsenkirchen. Die Borussia unter Interimstrainer Andre Schubert eilt weiter von Sieg zu Sieg. Auch die Braunschweiger kommen in die nächste Runde.
Der erste Teil der zweiten DFB-Pokalrunde ist am Dienstag mit so mancher Überraschung geendet, und auch bei der Fortsetzung am Mittwochabend ist reichlich Spannung geboten.
Unter anderem bekommt der FC Schalke 04 die schnelle Chance zur Wiedergutmachung. Drei Tage nach der 1:2-Niederlage in der Fußball-Bundesliga trifft der Revierclub am Abend (20.30 Uhr) erneut auf Borussia Mönchengladbach. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl beschreibt das als „skurrile Situation“, Schalkes Coach André Breitenreiter will mit seinem Team „ganz klar in die nächste Runde“. Unterhaltungswert verspricht der Auftritt von Paderborns Trainer Stefan Effenberg vor über 70.000 Zuschauern im Stadion von Borussia Dortmund. „Es ist unser Auftrag, dort zu gewinnen“, kündigte der „Tiger“ an.
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Im Rampenlicht: Wenn Effenberg am Abend (19 Uhr) in die Dortmunder Arena einläuft, ist mit einem Pfeifkonzert zu rechnen. Unvergessen ist bei vielen BVB-Fans der gallige Auftritt des „Tigers“ mit dem FC Bayern am 7. April 2001. Beim 1:1 zwischen dem BVB und den Münchnern gab es zehnmal Gelb für die Bayern, einmal Gelb-Rot für deren Abwehrspieler Bixente Lizarazu - und Rot für Effenberg wegen eines Bodychecks an dem Dortmunder Evanilson. Auch die Analyse des ehemaligen TV-Experten nach dem 1:5 der Borussia in München vor gut drei Wochen dürfte einigen Anhängern des BVB nicht gefallen haben. „Der BVB weiß jetzt, wo er hingehört“, hatte der 47-Jährige damals bemerkt.
Verletzungspech: Es hört einfach nicht auf: Kapitän Martin Stranzl, Nico Schulz, Patrick Herrmann fallen aus - und jetzt fehlt auch noch André Hahn seinem Club Borussia Mönchengladbach für lange Zeit. Nach dem brutalen Foul von Schalkes Johannes Geis am Sonntag setzt ihn eine Fraktur des Schienbeinkopfes sowie ein Außenmeniskus-Riss bis mindestens Ende des Jahres außer Gefecht. „Wir freuen uns trotz der Ausfälle auf das Spiel“, sagte Borussia-Coach André Schubert, dessen Ausfallliste am Dienstag sogar noch länger wurde: Angreifer Raffael ist an einer Grippe erkrankt und steht wie Roel Brouwers, der Rückenprobleme hat, nicht zur Verfügung.
Ujah gegen seinen Ex-Club: Bei Werder Bremen gegen 1. FC Köln (20.30 Uhr) sind die Augen vor allem auf Anthony Ujah gerichtet. Der Nigerianer sorgte mit seinem Wechsel im Sommer vom Rhein an die Weser für reichlich Wirbel. Seinem Ex-Club bleibt Ujah aber verbunden: Sollte der Stürmer Werder ins Achtelfinale schießen, will er aus Respekt vor Köln nach eigener Aussage „gar nicht jubeln".
Dass es für die Kölner bei den Hanseaten zu einem Wiedersehen mit dem einstigen FC-Profi kommt, kommentierte deren Trainer Peter Stöger im Vorfeld zurückhaltend. „Wir haben die richtige Entscheidung getroffen und Tony durch Tony ersetzt“, bemerkte der Österreicher angesichts des neuen Stürmers Anthony Modeste.
Außenseiter träumt von Europa: Fünftligist SSV Reutlingen ist gegen Eintracht Braunschweig krasser Außenseiter (20.30 Uhr). Doch nach dem kuriosen 3:1-Sieg in der ersten Runde gegen Karlsruhe - Giuseppe Riccardi hatte alle drei Tore per Elfmeter erzielt - träumen die Fans des Oberliga-Clubs bereits vom nächsten Pokal-Coup. „Noch fünf Spiele bis Europa!“, steht auf extra für die Partie beflockten T-Shirts.
Auch die beiden Regionalligisten Viktoria Köln und HSV-Bezwinger Carl Zeiss Jena (3:2 nach Verlängerung) hoffen am Mittwoch auf eine Sensation. Die Kölner empfangen Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen (19 Uhr), Jena spielt gegen den VfB Stuttgart (20.30 Uhr). „In Jena wird's ekelhaft“, meint VfB-Coach Alexander Zorniger.
Lukrativ: Alle drei Amateurclubs haben eines gemeinsam: Sie dürfen sich über die Zusatzeinnahme von 268.000 Euro freuen. Für den Einzug ins Achtelfinale (15./16. Dezember) gäbe es bereits 527.000 Euro. Die Auslosung fürs Achtelfinale gibt es für die Fans übrigens nur verschlüsselt. Die nächsten Partien werden am kommenden Sonntag beim Bezahlsender "Sky" im Rahmen der Sendung "Sky90" (19.30 Uhr) ausgelost. Glücksfee spielt Schlagersängerin Vanessa Mai, die künftig in der Jury der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" sitzen wird. Als Ziehungsleiter fungiert DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock. Die ersten beiden Runden waren noch in der ARD ausgelost worden.
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