Wolfsburg/Hamburg. In Wolfsburg müllerte es wieder bei den Münchenern. Es gab kräftige Überraschungen im DFB-Pokal – und strittige Entscheidungen.
So geht Pokal heute: Der FC Bayern München überrollt den amtierenden Pokalsieger VfL Wolfsburg mit 3:1 in dessen eigenem Stadion und darf sich berechtigte Hoffnungen auf das Triple aus DFB-Pokal, Meisterschaft und Gewinn der europäischen Champions League machen. Vom ersehnten Ziel von Trainer Pep Guardiola, der seinen Vertrag noch nicht verlängert hat, dürfen die Bayern weiter träumen. Und ihre Leistung war wieder fantastisch.
Mit einer wieder mal beeindruckenden Vorstellung hat der FC Bayern München den Titelverteidiger deklassiert und schon in der zweiten Runde aus dem DFB-Pokal befördert. „Es lief wie aus einem Guss“, sagte Bayern-Stürmer Thomas Müller.
Eintracht Frankfurt blamiert sich in Aue
Neben den Wolfsburgern ist der Wettbewerb auch für den FSV Mainz 05, Eintracht Frankfurt und Hannover 96 und damit für nun insgesamt sieben Bundesligisten vorzeitig beendet. Frankfurt blamierte sich beim Drittligisten Erzgebirge Aue, der nach dem sensationellen 1:0-Sieg erstmals das Achtelfinale erreicht hat. Die Mainzer verloren gegen 1860 München mit 1:2, Hannover gegen Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt 1:2.
Auf dem Weg zum Finale in Berlin erteilte die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola dem VfL von Beginn an eine bittere Lehrstunde. Mit drei Treffern innerhalb von 19 Minuten sorgten die überragenden Offensivspieler Douglas Costa (15. Minute) und Müller (20./34.) schon vor der Halbzeit für die Entscheidung. Wolfsburg kam erst nach dem Seitenwechsel etwas besser ins Spiel. André Schürrle (90.) konnte aber nur noch verkürzen.
„In der ersten Halbzeit war es ein sehr gutes Spiel von uns, ein überragendes Positionsspiel. Es macht einfach Spaß, so Fußball zu spielen. Im Moment ist es schwer, gegen uns zu spielen“, sagte Bayern-Kapitän Philipp Lahm.
Drittligist Aue, der in der ersten Runde bereits die klassenhöhere SpVgg Greuther Fürth ausgeschaltet hatte, dominierte das Spiel gegen schwache Frankfurter von Anfang an und brachte den Bundesligisten schon im ersten Durchgang mehrfach in Bedrängnis. Doch erst nach dem Seitenwechsel schoss Stürmer Max Wegner (74.) den krassen Außenseiter in Front. „Aue war nicht so gut, wir waren so schlecht“, schimpfte Frankfurts Stefan Aigner. „Es war einfach ein Scheiß-Spiel von uns.“
Pleite in Darmstadt: Es wird eng für Frontzeck
Nach einer erneut schwachen Leistung in Darmstadt könnte es für Hannovers Trainer Michael Frontzeck schon bald ungemütlich werden. In kuriosen fünf Minuten wurde die Partie entschieden. Kapitän Aytac Sulu hatte die Hessen zunächst in Führung gebracht (74.), eine Minute später sorgte Artur Sobiech für den Ausgleich. Nur vier Minute danach war der Aufsteiger erneut erfolgreich: Sandro Wagner netzte nach einer Ecke mit der Brust ein. Darmstadt steht erstmals seit 14 Jahren im Achtelfinale.
Eine unberechtigte Rote Karte für den Mainzer Pierre Bengtsson (45. Minute) drehte die Partie des Favoriten gegen Zweitligist 1860 München. Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover) hatte eine Notbremse des Abwehrspielers gegen Krisztian Simon erkannt. In der zweiten Hälfte sorgte Stefan Mugosa (70.) nach einem Stellungsfehler von Niko Bungert zunächst für den überraschenden Ausgleich der Gäste. Nur sieben Minuten später stellte Rubin Okotie (77.) die Partie mit seinem Siegtreffer auf den Kopf. Christopher Schindler (5.) hatte Mainz mit einem Eigentor bereits früh in Führung gebracht.
Hertha rumpelt sich in die nächste Runde
Die stark in die Bundesliga gestartete Hertha ist dagegen im Nachsitzen an einer Blamage vorbeigeschrammt. Erst in der neunten Minute der Verlängerung erlöste Salomon Kalou die Mannschaft von Trainer Pal Dardai mit dem 2:1-Siegtreffer per Elfmeter. Der Ivorer (56.) hatte zuvor auch für den 1:1-Ausgleich gesorgt, Timm Golley (47.) war kurz nach der Halbzeit der Führungstreffer für Frankfurt gelungen. Herthas Marvin Plattenhardt (119.) sah kurz vor Schluss Gelb-Rot. „Ich bin froh, dass wir weiter sind, gerade wenn man sieht, wie viele Bundesligisten heute wieder rausgeflogen sind“, sagte Berlins Sebastian Langkamp.
Nach der Blamage beim Ligarivalen 1.FC Nürnberg wird der Druck auf Fortuna Düsseldorfs Trainer Frank Kramer immer größer. Schon zur Halbzeit lag sein desolat auftretendes Team gegen die Franken mit 0:4 zurück, am Ende stand es 1:5.
Unterhaching fertigt RB Leipzig ab
Für eine große Überraschung sorgte Regionalligist SpVgg Unterhaching. Mit einer starken Leistung räumten die Bayern den ambitionierten Zweitliga-Club RB Leipzig mit 3:0 (2:0) aus dem Weg. In der ersten Runde hatte „Haching“ bereits Erstligist FC Ingolstadt ausgeschaltet. Im Duell der zuletzt schwächelnden Zweitligisten besiegte der VfL Bochum den 1.FC Kaiserslautern mit 1:0. Kaiserslauterns Abwehrspieler Chris Löwe (67.) sorgte mit einem Eigentor für den entscheidenden Treffer.
Die Spiele im DFB-Pokal in der Übersicht:
Dienstag, 27. Oktober 2015, 19 Uhr:
Erzgebirge Aue – Eintracht Frankfurt 1:0
FSV Frankfurt – Hertha BSC Berlin 1:2 n.V.
FSV Mainz 05 – 1860 München 1:2
1. FC Nürnberg – Fortuna Düsseldorf 5:1
20.30 Uhr:
SpVgg Unterhaching – RB Leipzig 3:0
SV Darmstadt 98 – Hannover 96 2:1
VfL Bochum – 1. FC Kaiserslautern 1:0
VfL Wolfsburg – Bayern München 1:3
Mittwoch, 28. Oktober, 19 Uhr:
Viktoria Köln – Bayer Leverkusen
SV Sandhausen – 1. FC Heidenheim
Borussia Dortmund – SC Paderborn
SC Freiburg – FC Augsburg
20.30 Uhr:
Carl Zeiss Jena – VfB Stuttgart
SSV Reutlingen – Eintracht Braunschweig
Schalke 04 – Borussia Mönchengladbach
Werder Bremen – 1. FC Köln
Die weiteren Termine: Achtelfinale: 15./16. Dezember, Viertelfinale: 9./10. Februar, Halbfinale: 19./20. April, Finale in Berlin: 21. Mai 2016