Hamburg. Hamburger wirken im Play-off-Viertelfinale frischer als ihre Düsseldorfer Gegenspieler. Stürmer Oppenheimer hofft einfach auf mehr Glück.
Sie hinterließen Rätsel am Dienstagabend, die Eishockeyprofis der Hamburg Freezers und ihr Trainer Serge Aubin. Erstaunlich war zunächst die positive Attitüde, mit der die 1:2-Niederlage im vierten Spiel der Play-off-Viertelfinalserie gegen die Düsseldorfer EG verarbeitet wurde. Anstatt sich – trotz deutlicher Überlegenheit und bester Torchancen – mit dem dritten Sieg den ersten „Matchpuck“ für das fünfte Aufeinandertreffen an diesem Freitag (19.30 Uhr, O2 World) in Hamburg erarbeitet zu haben, müssen die dezimierten „Eisschränke“ nach dem 2:2-Ausgleich nun aufpassen, gegen einen Gegner, der dank des unerwarteten Siegs neuen Mut geschöpft haben dürfte, nicht erstmals in dieser Serie ins Hintertreffen zu geraten.
Umso erstaunlicher waren die Einschätzungen, die Spieler und Coach äußerten. „Wenn wir so spielen wie heute, dann werden wir die Serie klar gewinnen“, sagte Nationalstürmer Thomas Oppenheimer, „im Schlussdrittel hatte Düsseldorf doch keine Chance mehr!“ Das stimmte – und war das zweite Rätsel, das die Hamburger hinterließen.
Aubin: „Der Tank ist voll“
Hatte Oppenheimer nach dem hart erkämpften 3:2-Heimsieg am vergangenen Sonntag noch zugegeben, „dass es gut war, dass wir nicht noch ein Drittel spielen mussten“, so machte die Mannschaft, die nach der Zweispielesperre gegen Angreifer Nico Krämmer ohne sieben Stammkräfte auskommen musste, nur zwei Tage später einen ausnehmend frischen Eindruck.
„Der Tank ist voll, die Jungs haben gezeigt, dass sie körperlich voll auf der Höhe sind. Deshalb hinterlässt die Niederlage bei mir auch keine Zweifel an unserem Weiterkommen“, sagte Aubin. „Ich hatte das Gefühl, dass wir noch zwei Drittel hätten spielen können. Wir waren frischer als die DEG“, sagte Oppenheimer.
Oppenheimer hofft auf günstige Abpraller
Ob eine zusätzliche Spieldauer allerdings nützlich gewesen wäre, um die Partie zu gewinnen, bleibt eine hypothetische Diskussion. Angesichts der vergebenen Torchancen, die gereicht hätten, um in regulärer Spielzeit klar zu siegen, mussten sich die Freezers die Pleite selbst zuschreiben.
Müdigkeit oder gar Unvermögen als Ursachen für die schwache Torausbeute auszumachen, wies Oppenheimer von sich: „Ich finde, wir haben uns die Chancen sehr gut erarbeitet. Wenn am Freitag die Abpraller auch mal vor unsere Schläger fallen, dann werden wir den nächsten Schritt machen“, sagte er.