Trotz Verletzungspech schlagen sich die Hamburg Freezers in der laufenden Saison gut. Der Titel? Ist drin! Ein Kommentar von Björn Jensen.
Mehrfach schon ist an dieser Stelle der Umgang der Hamburg Freezers mit ihrem Verletzungspech in dieser Saison thematisiert worden, und auch heute kommt man nicht umhin, es erneut klar zu formulieren: Was Cheftrainer Serge Aubin und seine Mannschaft trotz mittlerweile 23 langfristigen Ausfällen bislang erreicht haben, verdient nicht nur schnöden Respekt, sondern tiefe Hochachtung.
Was passiert, wenn eine Mannschaft nicht mehr ist als die Summe ihrer hoch bezahlten Individualisten, ist derzeit bei Red Bull München zu beobachten. Der Hauptrundenzweite liegt, ebenfalls von Verletzungssorgen gebeutelt, in seiner Viertelfinalserie gegen Wolfsburg 0:3 zurück. Die Freezers dagegen schaffen es auch ohne sechs Stammspieler, die Partien gegen einen starken und fast vollzähligen Gegner wie Düsseldorf mindestens auf Augenhöhe zu absolvieren. Die 2:1-Führung vor Spiel vier an diesem Dienstag ist verdient, weil das Team vorne liegt, das die Siege mehr wollte.
Diese Einstellung, gepaart mit einem unaufgeregten Vertrauen in die eigenen Stärken, müssen sich die „Eisschränke“ im Endspurt bewahren. Sie haben die Qualität dazu, sich für ihre Beharrlichkeit und Moral zu belohnen. Niemand hat vor der Saison den Meistertitel erwartet; wenn alles normal läuft, müsste dieser nach Mannheim gehen. Dass nicht alles normal läuft, haben sie in Hamburg in den vergangenen Monaten oft genug erlebt. Trotzdem die Chance auf den Titel zu haben sollte Ansporn genug sein.