Durch die 1:2-Niederlage bei der DEG im vierten Play-off-Spiel steht es nun 2:2. Die Hamburger ließen viele Torchancen aus.
Dass es eine lange und harte Play-off-Viertelfinalserie werden würde zwischen den Hamburg Freezers und der Düsseldorfer EG, das hatten viele Experten prophezeit. Dass sie noch etwas länger und härter wird als nötig, haben sich die „Eisschränke“ allerdings selbst zuzuschreiben. Bei der 1:2 (0:0, 1:2, 0:0)-Niederlage im vierten Spiel am Dienstagabend im Rheinland, die den 2:2-Serienausgleich brachte, verschenkte die Auswahl von Cheftrainer Serge Aubin trotz eines sehr soliden Auswärtsauftritts einen Sieg, weil sie meisterhafte Form nur im Auslassen von Torchancen nachwies.
Wer ein dauerhaftes Anrennen der Gastgeber erwartet hatte, der hatte sich getäuscht. Beiden Teams war nach drei intensiven Partien innerhalb von fünf Tagen eine gewisse Müdigkeit anzumerken, sie belauerten sich gegenseitig, anstatt die Initiative zu übernehmen. Nur je eine Strafzeit im ersten Drittel war der beste Beweis für die Zurückhaltung, mit der die Kontrahenten zu Werke gingen. Hamburg spielte nach der Zweispielesperre gegen Angreifer Nico Krämmer ohne sieben Stammkräfte. Düsseldorf hatte vier komplette Sturmreihen zu bieten, musste aber auf den für sein Puckwegschlagen im dritten Spiel für völlig überzogene sechs Spiele gesperrten Verteidiger Stephan Daschner verzichten.
Die beste Torchance hatten die defensiv erneut sehr stabil stehenden Hamburger eine Minute vor der ersten Pause, als Topscorer Kevin Clark mit dem Puck am Schläger um das DEG-Tor kurvte und versuchte, dem trotz seiner Patzer in den vorangegangenen Partien erneut aufgestellten Düsseldorfer Keeper Tyler Beskorowany die Scheibe durch die Schoner zu schieben. Clark reklamierte vehement, dass Beskorowany, der erstmals in dieser Serie unter Beweis stellte, warum er zum „Torwart des Jahres“ der DEL gewählt worden war, erst hinter der Linie seine Hand auf das Spielgerät bekommen habe. Nach Videobeweis entschieden die Schiedsrichter jedoch auf „kein Tor“.
Freezers siegen im dritten Spiel
Keinen Zweifel gab es dagegen am Düsseldorfer Führungstreffer, als Ken André Olimb im zweiten Powerplay die Verwirrung in der Freezers-Defensive bestrafte. Beide Mannschaften spielten nun mit mehr Elan und Zug zum Tor. Nach dem Ausgleich durch eine feine Einzelleistung Adam Mitchells, der zunächst einen Gegenspieler vorführte und den Puck dann ins lange Eck schlenzte, hatte Hamburg deutlich Oberwasser. Doch weil Clark, Garrett Festerling und Ralf Rinke Beskorowany zum Helden schossen, anstatt ihm sein Netz auszubeulen, kam es, wie es im Sport so oft kommt: Das Tor fiel auf der anderen Seite. Alexander Thiel nutzte die durch einen Wechselfehler entstandene Unterzahl in der Hamburger Hintermannschaft, um den erneut machtlosen Sébastien Caron ein zweites Mal zu überwinden.
Im Schlussdrittel waren die Freezers die deutlich überlegene Mannschaft, hatten wesentlich mehr Scheibenbesitz, schafften es aber nicht, eine ihrer zahlreichen, klaren Torchancen zu verwerten. Drei Minuten vor Spielende verschoss Düsseldorfs Travis Turnbull sogar noch einen Penalty, dennoch stand wenig später fest, dass es noch mindestens zwei weitere Aufeinandertreffen der beiden Teams geben wird, ehe der Halbfinalist ermittelt ist. Spiel fünf findet am Freitag (19.30 Uhr, O2 World) in Hamburg statt, am Sonntag reisen die Freezers dann erneut nach Düsseldorf – und sollten nachholen, was sie am Dienstagabend versäumt haben.
Freezers gelingt Traumstart in Play-offs