Weltmeister Sebastian Vettel kommt wohl glimpflich nach seinem “Stinkefinger“ gegen Narain Karthikeyan davon. Ermittlungen finden nicht statt.

Köln. Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel muss nach seinem „Stinkefinger“ gegen den indischen Kollegen Narain Karthikeyan offenbar keine Strafe fürchten. Ein Sprecher des Automobil-Weltverbandes FIA deutete im Gespräch mit dem Kölner "Express" an, dass es sich bei der Beurteilung der Vorkommnisse in Malaysia um eine Tatsachenentscheidung der Rennkommissare handele und demnach eine nachträgliche Bestrafung nicht möglich sei. In einer ersten Reaktion am Montag hatte ein FIA-Sprecher dem Express erklärt, die Rennkommissare hätten den „Stinkefinger“ nicht gesehen und die verbalen Beleidigungen nicht gehört.

„Das Sportliche Reglement verbietet in Appendix B jegliche Belästigung von anderen Lizenzinhabern, sei es physisch, beruflich oder moralisch“, sagte er: „Wir können uns vorstellen, dass die Anwendung dieses Paragrafen in Betracht gezogen wurde von den Rennkommissaren in Malaysia. Die FIA praktiziert es, deren Entscheidungen während eines Rennens nicht zu kommentieren.“

Die Mitschnitte der Onboard-Kamera und die betreffenden Fernseh-Interviews, in denen Vettel Karthikeyan als „Gurke“ oder „Idiot“ bezeichnet hatte, hat die FIA sich angeblich angesehen. Karthikeyan hatte sich Vettels Zorn zugezogen, als er mit seinem Hispania dem Red Bull des Weltmeisters beim Überrundungsmanöver den linken Vorderreifen aufschlitzte. Vettel war daraufhin im zweiten Rennen des Jahres als Elfter ohne Punkt geblieben.

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„Seine abfälligen Bemerkungen rücken nur eine Person in ein schlechtes Licht - und das ist er selbst“, sagte Karthikeyan indischen Medien: „Nur weil er ein gutes Auto hat, braucht er andere noch lange nicht als Idiot zu bezeichnen. Diese Jungs versuchen uns beim Überrunden von der Straße zu drängen. Das ist nicht fair. Ich glaube, er ist einfach äußerst frustriert, weil er gerade eine schwere Saison durchlebt.“ (sid/abendblatt.de)