Der Große Preis von Malaysia endete für die deutschen Starter mit Enttäuschungen. Am wenigsten dafür konnte noch Sebastian Vettel.

Sepang/Kuala Lumpur. Der Große Preis von Malaysia 2012 wird nicht als Rennen der deutschen Piloten in die Formel-1-Geschichte eingehen. Beim Sieg von Fernando Alonso kam Sebastian Vettel wegen eines Reifenplatzers nicht mal in die Punkte. Michael Schumacher holte zwar den ersten Zähler für Mercedes, aber Platz zehn nach dem dritten Rang in der Qualifikation war eine Enttäuschung. Bester Deutscher war Nico Hülkenberg.

Sebastian Vettel: Es war nicht sein Wochenende. Probleme mit der Balance des Red Bulls. Nur Platz sechs in der Qualifikation. Und dann auch noch das: Auf Rang vier liegend wurde sein linker Hinterreifen aufgeschlitzt. Nicht mal Punkte für Vettel als Elfter. So schlecht war er abgesehen von zwei Ausfällen (Südkorea/2010 und Abu Dhabi/2011) seit dem 15. Platz von Belgien im August 2010 nicht mehr.

"Es war extrem viel drunter und drüber, das macht es nicht einfacher", sagte Vettel nach dem Rennen beim Fernsehsender "Sky". "Wenn man dann noch den Funk und die Kommunikation verliert, hilft das nicht gerade bei solchen Bedingungen. Aber ich denke, der vierte Platz wäre ganz in Ordnung gewesen. Dass man dann am Ende den Reifen aufgeschlitzt bekommt von einem Überrundeten, der einfach nur Platz machen soll - das muss man nicht verstehen. Über die Kollision mit Naran Kartikeyan sagte Vettel: "Ich war vorbei und manche sind ein bisschen überfordert mit der Situation und sehen nicht ganz wo ihr Auto ist. Das ist extrem schade.“

Michael Schumacher: Die starke Vorstellung mit Platz drei in der Qualifikation war im Rennen rasch vergessen. Schwacher Start des als Schnellstarter bekannten Mercedes-Piloten. Danach dreht ihn der Franzose Romain Grosjean auch noch. Schumacher muss sich im Regen von Platz 16 wieder vorkämpfen. Phasenweise über drei Sekunden ist der Silberpfeil langsamer als die Spitze. Rang zehn ist kaum ein Trost.

Über seine Kollision mit Grosjean sagte Schumacher: "Das war unnötig. Ich habe es nur im Augenwinkel mitbekommen. Beim Herausbeschleunigen ist er mir ans Hinterrad gefahren und hat mich rumgedreht. Warum und weshalb das so kommen musste, weiß ich nicht." Die Berührung hatte "Schumi" zufolge Auswirkungen auf das restliche Rennen. "Dann hängst du hinten irgendwo drin. Im ersten Teil siehst du nicht mehr viel, im Gegenteil: Du bist erstmal happy, dass du auf der Strecke bleibst, weil die Sicht so schlecht war und Aquaplaning herrschte. Im zweiten Teil haben wir auch nicht so viel Eindruck machen können auf die Jungs vor uns.“

Nico Rosberg: Nach seinen Patzer auf der schnellen Runde in der K.o-Ausscheidung von Platz sieben ins Rennen gegangen. Zwar lag der Wiesbadener nach dem Neustart zwischenzeitlich auf Platz vier: Der Reihe nach wurde er aber von Vettel, Kimi Räikkönen und Mark Webber überholt. Am Ende durchgereicht auf Platz 13.

Nico Hülkenberg: Dieses Wetter liegt Nico Hülkenberg. Und siehe da: Von seiner äußerst mäßigen Qualifikation (16.) ließ er sich nicht runterziehen. Nach seinem Kurzeinsatz in Australien mit dem Aus in der ersten Runde die ersten Punkte für den Rückkehrer im Sahara Force India. Rang neun und damit der beste der fünf deutschen Fahrer.

Timo Glock: Für Glock im schwachen Marussia ein Erfolg. Ließ sich weder vom Gewitter noch vom Regen aufhalten. Nach Platz 14 in Australien Rang 17 in Sepang. Damit vor Kollege Charles Pic (20.).

Formel-1-WM in Malaysia in Zahlen:

1. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 2:44:51,812 Stunden

2. Sergio Perez (Mexiko) Sauber-Ferrari 0:02,263 Minuten zurück

3. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 0:14,591

4. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 0:17,688

5. Kimi Räikkönen (Finnland) Lotus-Renault 0:29,456

6. Bruno Senna (Brasilien) Williams-Renault 0:37,667

7. Paul di Resta (Großbritannien) Force-India-Mercedes 0:44,412

8. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro-Rosso-Ferrari 0:46,985

9. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force-India-Mercedes 0:47,892

10. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 0:49,996

11. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red-Bull-Renault 1:15,527

12. Daniel Ricciardo (Australien) Toro-Rosso-Ferrari 1:16,828

13. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:18,593

14. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:19,719

15. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:37,319

Eine Runde zurück:

16. Witali Petrow (Russland) Caterham-Renault

17. Timo Glock (Wersau) Marussia-Cosworth

18. Heikki Kovalainen (Finnland) Caterham-Renault

Zwei Runden zurück:

19. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams-Renault

20. Charles Pic (Frankreich) Marussia-Cosworth

21. Narain Karthikeyan (Indien) Hispania-Cosworth

22. Pedro de la Rosa (Spanien) Hispania-Cosworth

schnellste Rennrunde: Kimi Räikkönen 1:40,722 Minuten (53. Runde)

ausgeschieden: Kamui Kobayashi (Japan) Sauber-Ferrari, Romain Grosjean (Frankreich) Lotus-Renault (SID)

Mit Material von dpa und sid