Während die Konkurrenz kurz Pause hatte, wurde bei Mercedes gearbeitet. Die Mechaniker an den Autos, Schumacher und Rosberg bei PR-Terminen.

Kuala Lumpur. Weltmeister Sebastian Vettel entspannt schon seit Montag in Malaysia, Jenson Button genoss seinen Auftaktsieg noch zwei Tage down under, bevor er am Mittwochmorgen in Kuala Lumpur einschwebte - standesgemäß in der First Class. Doch bei Mercedes gilt in diesen Tagen das schwäbische Motto: „Schaffe, schaffe“. Michael Schumacher und Nico Rosberg sind vor dem ersten „Heimspiel“ bei PR-Terminen für den Team-Hauptsponsor Petronas im Einsatz, die Silberpfeil-Ingenieure suchen vor Ort in Malaysia und zu Hause in England fieberhaft nach den Gründen für den enttäuschenden Saisonstart.

„Unsere Ingenieure arbeiten hart und seit Australien nonstop daran, zu verstehen, warum wir unter diesen Bedingungen geschwächelt haben und was wir tun müssen, um die Situation für dieses Wochenende zu verbessern“, sagte Teamchef Ross Brawn am Mittwoch.

+++Sebastian Vettel will sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen +++

Seine Fahrer würden am liebsten schon wieder im Auto sitzen und ihren Teil zur Problemlösung beitragen. „Ich wäre gerne direkt nach dem Rennen sofort wieder losgefahren, um Australien zu vergessen. Wir haben im Qualifying gezeigt, dass wir ein schnelles Auto haben, aber im Rennen haben wir irgendwie was falsch gemacht“, meinte Nico Rosberg.

„Wenn man ein Ziel nicht erreicht, ist es das beste, direkt in der nächsten Woche wieder einen Grand Prix fahren zu können, um dann die Resultate zu holen“, erklärte Rekordweltmeister Schumacher, der am Mittwoch bei einem gemeinsamen Rundgang mit siebzig Schulkindern durch ein interaktives Technologie-Museum in den berühmten Twin Towers den meisten Applaus erhielt.

Schumacher, Rosberg und der ebenfalls bejubelte Testpilot Sam Bird lernten bei dem Rundgang noch einiges über Öl und seine Förderung, aber auch über Sicherheit bei Helmen oder Autoreifen dank besonderer Materialien. Am Dienstag hatten die Silberpfeil-Piloten bereits eine Mercedes-Fabrik in Pekan an Malaysias Ostküste besucht und dort mit einigen Mitarbeitern im Flügeltürer SLS heiße Runden gedreht.

Damit sie auch am Sonntag beim Großen Preis von Malaysia (10.00 Uhr MESZ/RTL und Sky) flotter (als Rosberg) und länger (als Schumacher) als in Melbourne unterwegs sind, muss vor allem der zu hohe Reifenverschleiß in den Griff bekommen werden. „Wir haben ein paar gute Ideen, in welche Richtung wir gehen sollten, um die Situation zu verbessern“, sagte Brawn über die Ergebnisse des Kontinente übergreifen Teamworks zwischen Kuala Lumpur sowie dem Hauptquartier in Brackley und dem Motorenwerk in Brixworth. Dort werden die Ingenierure schon während eines Rennens fast in Echtzeit mit allen relevanten Daten versorgt.

„Wir hatten zwei große Telefonkonferenzen, seit ich hier bin, eine am Montag, eine am Dienstag, um zu diskutieren, was wir tun müssen und wie unsere Strategie aussehen sollte“, erklärte „Superhirn“ Brawn. Vor allem die Reifenexperten in der Heimat hatten viel zu tun, weil das Rennen down under in diesem Bereich „ein bisschen enttäuschend“ gewesen sei, sagte Brawn.

Am Sonntag wollen die Silberpfeile dann auch im Rennen die verbesserten Qualifying-Leistungen bestätigen und Resultate einfahren. So wie Rosberg vor zwei Jahren, als er in Malaysia Dritter wurde und die erste Podiumsplatzierung des wiedergelebten Mercedes-Werksteams holte. „Das war fantastisch“, meinte er. (SID)