Hamburg. Der Hamburger will bei der Bescherung dabei sein. Wie der Familie das gelingt. Und welchen wichtigen Punkt Herrmann gerade passiert hat.

Den Heiligen Abend wird Boris Herrmann nicht allein auf dem Pazifik verbringen, zumindest vom Gefühl her. Der Hamburger Extremsegler wird sich virtuell zu seiner Familie an den Weihnachtsbaum dazuschalten lassen. „Wir werden ihn so bei der Bescherung dabei haben“, sagt seine Frau Birte Lorenzen-Herrmann dem Abendblatt einen Tag vor Weihnachten.

Die junge Frau will so mit der gemeinsamen Tochter die Weihnachtstage bei ihrer Familie in Kiel verbringen. Auch 2020 hatte die kleine Familie bereits während der Abwesenheit von Herrmann viel Zeit in der Heimatstadt von Birte Lorenzen Herrmann verbracht.

Vendée Globe: Wie Boris Herrmann Weihnachten mit seiner Familie feiert

Wie sie weiter berichtet, könne ihr Mann sogar Geschenke auf dem Pazifik auspacken. „Wir haben ihm natürlich etwas mitgegeben.“ Sogar einen kleinen Adventskalender habe er gehabt, in dem jeden Tag leckere, lustige oder praktische Kleinigkeiten verpackt gewesen seien. So habe er zumindest ab und an ein wenig Weihnachtstimmung an Bord gehabt.

Unterdessen hat Herrmann am Montagmorgen Point Nemo passiert, den Punkt auf der Welt, der am weitesten von jedem Festland entfernt ist. Sogar die Internationale Raumstation ISS ist näher am Festland auf der Erde dran als dieser Punkt. Das nächstgelegene Festland ist 2688 Kilometer entfernt. Dieser Ort ist auch für die Weltraumforschung von Bedeutung, da er aufgrund seiner extremen Isolierung als Absturzort für stillgelegte Raumfahrzeuge und Satelliten dient.

Boris Herrmann greift nun die Segler vor ihm auf den Plätzen sechs und fünf an

Damit hat er einen weiteren Meilenstein auf der Vendée Globe hinter sich gelassen. Nun wolle er sich darauf konzentrieren, zu den direkt vor ihm liegenden Konkurrenten aufzuschließen, hieß es aus seinem Team. Das sind zum einen Nicolas Lunven, der beim Ocean Race als Navigator bei Herrmann an Bord mitsegelte. Und Jérémie Beyou. Die beiden belegen derzeit die Plätze fünf und sechs.

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Am Neujahrstag will Herrmann dann Kap Hoorn runden und zurück in den Atlantik segeln. Mitte Januar wird der Hamburger wieder zurück in Frankreich erwartet. Das Ziel von Herrmann: Eine Platzierung unter den ersten fünf. Noch ist das durchaus möglich. Die führenden Charlie Dalin und Yoann Richomme wird er wohl nicht mehr einholen können. Sie liegen mittlerweile 1500 Seemeilen vor ihm.