Hamburg. Gehrkes Team verspielt in der Oberliga ein 3:0, Schiedsrichter Paul Dühring im Blickpunkt, HEBC schlägt gegen Dassendorf spät zurück.

HSV III schaltet ab: Aufsteiger HSV III steht als Schlusslicht der Oberliga Hamburg natürlich nach noch längst nicht als direkter Wiederabsteiger in die Landesliga fest. Doch warum sollte es anders kommen?

Gegen den FC Türkiye lieferte die Dritte des HSV eine Halbzeit lang Argumente für den Klassenverbleib, lag durch Selim Ajkic (14.), ein Eigentor von Inan Türkad (22.) und Sidi Fane (39.) mit 3:0 vorne. Nach der Pause ließ sich das Team von Trainer Stefan Gehrke die sichere Führung jedoch in der Schlussphase aus der Hand nehmen. Niklas Golke (74.), Michel Netzbandt (84.) und Vitor Branco (90.+2) besorgten das nicht mehr für möglich gehaltene 3:3.

HSV-III-Trainer Gehrke: „Was muss denn noch passieren?“

„Wir schieben den Gegner in der ersten Hälfte auf die Intensivstation, lassen ihn aber am Leben. Mit Beginn der zweiten Halbzeit beginnt dann jeder bei uns, sein eigenes Ding zu machen. Was muss denn noch alles passieren, damit meine Jungs nicht abschalten und 90 Minuten klar bleiben?“, haderte HSV-III-Trainer Stefan Gehrke.

Happy war dafür Türkiyes Trainer Tolga Odabas, dessen Team sich per Schlussspurt für das 1:6 im Lotto-Pokal bei Nikola Tesla rehabilitierte. „Meine Spieler sind momentan verunsichert“, so Odabas. „Aber die deutlichen Worte in der Halbzeit haben geholfen.“

Nitsch vermeidet Gelb-Rot: Einen nur fast erfolgreichen Endspurt in Halbzeit zwei legte Oberligist TuRa Harksheide gegen den USC Paloma hin. 1:5 lag TuRa nach 35 Minuten hinten, 4:5 am Ende.

Zum Thema des Spiels wurde aber Schiedsrichter Paul Dühring (SVNA), der neun Gelbe und eine Gelb-Rote Karte verteilte. „So eine Schiedsrichterleistung habe ich noch nicht erlebt“, kritisierte Palomas Trainer Marius Nitsch. Speziell über das 3:5 ärgerte sich Nitsch, der sein Team benachteiligt sah. Dühring hatte TuRa einen zweifelhaften Elfmeter zugesprochen und Colin Blumauer für dessen angebliches Foulspiel des Feldes verwiesen (83.).

Angesprochen auf die Möglichkeit, nach der Partie das Gespräch mit Dühring zu suchen, antwortete Nitsch: „Das habe ich nicht gemacht, weil ich schon Gelb hatte. Ich wollte vermeiden, dass er mir auch noch Gelb-Rot gibt.“

Schwarzer: „Will nicht auf Schiedsrichter rumhauen“

TuRas Trainer Jörg Schwarzer nahm Dühring in Schutz: „Der Schiedsrichter hatte nicht seinen besten Tag, hat gegen beide Teams seltsame Entscheidungen getroffen. Aber verbal auf ihm rumhauen will ich nicht. Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die sich als Schiedsrichter zur Verfügung stellen.“ 

Teutonia geht am Stock: Überhaupt nicht aufs Feld konnte Regionalligist FC Teutonia 05. Die Partie bei Kickers Emden fiel aus, weil Teutonia dem Norddeutschen Fußball-Verband 15 Atteste verletzter und kranker Spieler vorlegte. Dadurch sank die Zahl der einsatzfähigen Akteure auf neun Spieler.

Teutonias Spiel in Lohne nicht gefährdet

„Die Jungs aus unserer Erkältungswelle sollen nächste Woche zurückkommen. Den Kader für die nächste Partie muss ich am Mittwoch klar haben. Ich gehe davon aus, dass wir mit 13 Spielern für den nächsten Spieltag planen können und bei unserem Auswärtsspiel in Lohne antreten werden“, sagte Teutonias Trainer Nabil Toumi.  

Hirche wieder da, Morich nicht: Ein deutliches 4:0 schossen die HSV-Frauen daheim gegen die SG 99 Andernach heraus und behalten als Vierter die Aufstiegsränge der 2. Bundesliga im Blick. Dana Marquardt (25.), Melina Krüger (61., 84.) und Christin Meyer (78.) sorgten mit ihren Treffern für den jederzeit ungefährdeten Heimerfolg ihres Teams. „Viele Angriffsmuster, die wir uns im Training erarbeitet haben, waren heute auf dem Platz zu sehen“, freute sich HSV-Trainer Marwin Bolz. 

Lächelnde Gesichter löste unter den 200 Fans zudem die Einwechslung von Emilia Hirche nach zweimonatiger Verletzungspause aus. Leider immer noch nicht dabei ist Carla Morich. Die wieselflinke und technisch beschlagene Stürmerin wurde am ersten Spieltag der vergangenen Saison beim 2:2 daheim gegen Borussia Mönchengladbach am 19. August heftig gefoult und musste am 6. Februar dieses Jahres erneut am Sprunggelenk operiert werden.

HSV-Stürmerin Carla Morich fällt seit über einem Jahr aus

Morich fällt mit ihrer bitteren Leidensgeschichte somit nun seit über 14 Monaten aus. 

Dassendorf lässt Altona ziehen: Einen weiteren Rückschlag im Titelrennen musste Oberligist TuS Dassendorf hinnehmen. Der frühere Serienmeister hatte beim HEBC eigentlich alles im Griff, führte lange durch ein wuchtigen Schuss in den Winkel von Marvin Büyüksakarya mit 1:0 (30.). Doch alle Möglichkeiten zur Vorentscheidung ließ Dassendorf ungenutzt. So traf Julius Stegemann für den HEBC volley in der vierten Minute der Nachspielzeit zum eher glücklichen 1:1.

Dassendorf redet nicht mehr vom Titel

„Wie viele Chancen wollen wir haben, um den Sack zuzuschnüren? Und die Null halten wir hinten ja nicht“, sagte Dassendorfs Trainer Thomas Seeliger. „Über den Titel brauchen wir jetzt nicht reden.“

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Sein Team hat nun neun Zähler Rückstand auf Altona. HEBC-Trainer Özden Kocadal: „Dassendorf hat es in der zweiten Halbzeit verpasst, uns den Stecker zu ziehen. Und unser Risiko hat sich gelohnt.“