Hamburg. Mit Knut Rettig als Assistent des Cheftrainers Werner Kernebeck will sich der Zweitliga-Aufsteiger in der höheren Klasse etablieren.

Was ihm in seiner ersten Saison 2022/2023 beim Eimsbütteler Turnverband (ETV) noch misslang, will Werner Kernebeck (56) jetzt im zweiten Versuch erledigen: den Klassenerhalt mit den Volleyballern in der 2. Bundesliga Nord. „Die Mannschaft hat sich weiterentwickelt, ist erfahrener geworden, und wir haben uns personell verstärkt“, sagt der Cheftrainer. „Die ersten Spiele haben gezeigt, dass wir voll konkurrenzfähig sind. “

Ein Sieg und zwei wohl erwartete Niederlagen stehen bislang in der Bilanz, die an diesem Sonnabend (19 Uhr, Sporthalle Hoheluft, Lok­stedter Steindamm 52) gegen den Tabellennachbarn Münster Volleys (1:2 Siege) aufpoliert werden soll. Vier Stunden zuvor schlagen die ETV-Frauen in der 2. Bundesliga Pro gegen Bayer Leverkusen auf.

ETV Hamburg: 20 Siege in 20 Spielen in der Dritten Liga Nord

Mit 20 Siegen in 20 Spielen, 60:6 Sätzen waren die ETV-Volleyballer mit Kernebeck in der vergangenen Saison aus der 3. Liga Nord eindrucksvoll in die 2. Bundesliga zurückgekehrt. Um sich in der höheren Spielklasse zu etablieren, hatte sich die Mannschaft Knut Rettig als Co-Trainer gewünscht.

„Wir wollten ihn bereits vergangene Saison holen, jetzt hat es geklappt“, sagt Mannschaftsführer Andrej German (30). „Knut hat viel Erfahrung, er hat 17 Jahre lang als Landestrainer in Hamburg gearbeitet, den Nachwuchs ausgebildet. Besonders in den Bereichen Technik und Taktik kann er uns helfen, uns individuell zu verbessern.“ Kerne­beck, der in Achim bei Bremen lebt, dort eine Tischlerei führt, begrüßt die fachliche Unterstützung ausdrücklich.

Knut Rettig: Erfolge mit den Frauen des TV Fischbek

Diplom-Trainer Rettig (62), Lehrer für Sport und PGW (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft) an der Eliteschule des Fußballs am Gymnasium Heidberg, hatte mit Volleyball, wie er sagt, „schon emotional abgeschlossen“. Vor sieben Jahren hörte er als Landestrainer auf. Einen Namen in der Szene hatte er sich als erfolgreicher Frauentrainer der Bundesliga-Volleyballerinnen des TV Fischbek (1994–2003) gemacht, dem bis heute befreundeten Männer-Bundestrainer Olaf Kortmann (69) assistierte er in dessen beiden letzten Amtsjahren von 1996 bis 1998 bei der Nationalmannschaft.

Ex-ETV-Kapitän Leo Hauschild (26), Sohn von Rettigs ehemaliger Fischbeker Mittelblockerin Martina Hauschild (63), hatte ihm die Rückkehr in mehreren Gesprächen schmackhaft gemacht. Bereut hat er sie nicht. „Ich hätte nicht gedacht, dass mir der Job so viel Spaß macht. Diese Mannschaft ist aber auch außergewöhnlich, in ihrem Engagement, ihrer Lernbereitschaft, in ihrem sozialen Miteinander.“ Einmal die Woche leitet Rettig das Training, versucht dabei vor allem die Abstimmung zwischen Block und Abwehr zu optimieren. Bei den Heimspielen sitzt er auf der Bank, auswärts ist er gelegentlich dabei.

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Die Männer organisieren fast alles selbst, Kapitän German, im Brotberuf Projektentwickler, kümmert sich mithilfe des Vereins um Sponsoren. Der Etat beträgt um die 70.000 Euro. Im Gegensatz zu den ETV-Frauen, die auf Bestreben der Bundesliga wegen des Standortes Hamburg wahrscheinlich 2025 erstklassig werden, müssen die Männer Resultate liefern. Rettig ist daher gefragt und deshalb gefragt worden.