Hamburg. Engagement der Clubs und Unterstützung untereinander hilft. Regionalligapartie des HSV II gegen Oldenburg als Live-Wette verfügabr.
Vor dem Spitzenspiel der Oberliga Hamburg zwischen Altona 93 und dem Eimsbütteler TV fiel den Fans in der Schlange vor dem Kassenhäuschen des Haupteingangs an der Adolf-Jäger-Kampfbahn ein gut lesbares Schild auf: „Wettbetrug, Spielmanipulation und das systematische Übertragen von Livespieldaten werden sofort zur Anzeige gebracht.“ Vier Hinweise dieser Art finden sich insgesamt an den Eingängen der AJK.
Illegale Wetten: Hamburger Vereine helfen sich
„Wir haben auch andere Oberligisten mit solchen Aushängen versorgt. Zum Beispiel den TSV Buchholz 08 und den FC Alsterbrüder“, sagte Altonas stellvertretender Vorsitzender Ragnar Törber dem Abendblatt. „Die Oberligisten haben mittlerweile ein ganz gutes Netz untereinander aufgebaut.“
Der Lohn der gemeinsamen Anstrengung: Zum zweiten Mal nacheinander befanden sich keine Partien der Oberliga Hamburg im Live-Wetten-Angebot der Wettanbieter.
Tippgeber Melchior sieht „großen Erfolg“
„Das ist ein großer Erfolg. Es ist der erneute Beweis, dass sich die Mühe lohnt, gegen die Live-Wetten vorzugehen“, sagt Tippgeber Thomas Melchior, der mit den Amateurvereinen gegen die Datenscouts kämpft. Bei Melchior steht mittlerweile das Telefon nicht mehr still. Amateurclubs aus ganz Deutschland arbeiten mit ihm zusammen, um Datenscouts von ihren Sportplätzen zu verweisen.
Ein uneingeschränkter Erfolg war das Wochenende für den Hamburger Amateurfußball aber nicht. Während die Partie der Regionalliga Nord zwischen dem FC St. Pauli II und dem SV Werder Bremen II (1:5) nicht live gewettet werden konnte, war dies beim Duell des HSV II gegen den VfB Oldenburg (5:0) der Fall. Mehrere Wettanbieter boten das Spiel als Live-Wette an.
HSV II benötigt Hinweise am Tag der Partie
Melchior hatte die Verantwortlichen des Hamburger SV drei Tage vor der Partie darüber informiert, dass diese wahrscheinlich eine Live-Wette werde.
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„Nein, aktiv im Publikum gesucht haben wir nicht“, sagte ein Clubsprecher des HSV auf Nachfrage des Abendblatts. „Juristisch und rechtlich gesehen dürfen wir ja nicht beliebig in fremde Handys schauen. Da wollen wir sauber bleiben. Wenn wir konkrete Hinweise bekommen, gehen wir dem natürlich nach – so wie vergangene Woche bei unserer U19. Diese gab es heute vor Ort vor und während des Spiels nicht.“ Der HSV setze sich aber sehr intensiv mit der Thematik auseinander und prüfe konkrete Maßnahmen