Hamburg. Kay Spanger beerbt Marc Evermann bei Hamburgs Bundesligahandballern. Auch Vizepräsident und Schatzmeisterin stehen fest.
Wochenlang hatten die Verantwortlichen des HSV Hamburg (HSVH) miteinander verhandelt, um Lösungen gerungen und an einer abgestimmten Kommunikationsstrategie gefeilt. Am Dienstag fand dieser Prozess nun sein Ende, als der Handball-Bundesligist das langjährige Aufsichtsratsmitglied Kay Spanger (66) als neuen Präsidenten präsentierte. Neuer Vizepräsident wird, wie das Abendblatt ebenfalls exklusiv berichtete, Torhüter Johannes Bitter (41), der zudem als Sportchef tätig sein wird. Als Schatzmeisterin übernimmt Steuerberaterin Jana Fuhrmann (32), die selbst Handball spielt. Sie ist in der Geschichte des Vereins die erste Frau in der Führung.
Am Montag hatte der HSVH bereits offiziell den Abendblatt-Bericht bestätigt, wonach der bisherige Präsident Marc Evermann (52), Vizepräsident Martin Schwalb (61) und Schatzmeister Stephan Harzer (50) ihre Ämter abgeben. Nur Gesellschafter Sven Hielscher (64) bleibt als langjähriges Präsidiumsmitglied dem Gremium erhalten.
Neuer HSVH-Präsident Spanger blickt positiv in die Zukunft
„Wir werden unseren Verein weiterentwickeln und gemeinsam mit Hamburger Unternehmen und Persönlichkeiten einen Weg finden, wie Profihandball in und für Hamburg nachhaltig und seriös betrieben werden kann. Der Auftritt der Handballer bei den Olympischen Spielen hat wieder gezeigt, welche Bedeutung sportliche Großereignisse für ein Land und eine Stadt haben und wie wichtig diese für das gesellschaftliche Miteinander sind“, sagt Spanger, der sich zudem bei den bisherigen Verantwortlichen bedankte.
Der neue HSVH-Präsident arbeitete 41 Jahre lang für das internationale Handelsunternehmen Gebrüder Heinemann (unter anderem Duty-Free-Shops), davon 25 Jahre lang in der Geschäftsleitung. Inzwischen ist Spanger im Ruhestand. Bei sportlichen Fragen liegt die größte Kompetenz fortan bei Ex-Weltmeister Bitter, der seine Spielerkarriere von Oktober an auslaufen lassen wird, wenn der norwegische Torwart-Neuzugang Robin Haug (25) nach seinem Kreuzbandriss wieder spielfähig ist. Momentan befindet er sich im Aufbautraining.
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„Ich habe mich schon seit meiner Rückkehr nach Hamburg immer auch außerhalb des Spielfelds engagiert, um den Verein nach vorne zu bringen. Ich freue mich jetzt aber auf die offizielle Funktion im Verein, die ich parallel zu meiner Spielertätigkeit ausüben kann. Es gibt viele Themen, die wir angehen wollen. Wir alle sehen, wieviel Potenzial in diesem Verein noch steckt. Darum habe ich große Lust, den Club im nächsten Schritt als Präsidiumsmitglied weiterzuentwickeln“, sagt Bitter.
Der neue Aufsichtsrat (Philipp J. Müller, Timo Glave, André van de Velde) um den Vorsitzenden Prof. Wilken Möller will künftig nicht nur passiv als Kontrollorgan tätig sein, sondern auch aktiv daran mithelfen, den HSVH weiterzuentwickeln. Sebastian Frecke (38), Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaft, soll sich künftig vor allem auf den Marketingbereich konzentrieren. „Wir haben unterschiedliche Fachkompetenzen und werden die Aufgaben gut verteilen“, sagt Möller.