Hamburg. Verbotene Wetten auf Amateurspiele? Nach intensiven Recherchen und einem Video, das einen Datenscout zeigt, wird die Behörde aktiv.

Am vergangenen Freitag enthüllte die „Hamburger Morgenpost“, dass 17 deutsche Fußballspiele, darunter auch Partien der Oberliga Hamburg, im Verdacht der Wettmanipulation stehen. Die Recherchen des Hamburger Abendblatts erhärten diesen Verdacht. Die „Morgenpost“ berichtet am Dienstag, dass Ermittlungen durch die Hamburger Behörde für Sport und Inneres geprüft würden. Das Abendblatt kann diesen Bericht bestätigen.

„Das Dezernat Interne Ermittlungen (DIE) prüft im Austausch mit den beteiligten Stellen die vorliegenden Informationen und wird in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Hamburg über die Aufnahme von Ermittlungen entscheiden“, heißt es von der Behörde für Sport und Inneres (BIS). „Aufgrund der laufenden Prüfung sieht die Behörde für Inneres und Sport von weiteren Auskünften ab.“

Illegale Sportwetten: Hamburger Behörde prüft Ermittlungen

Am Freitag veröffentlichte das Hamburger Abendblatt ein Video, das einen Datenscout bei der Arbeit zeigt. Bei der Partie der Oberligisten TSV Sasel und der Niendorfer TSV am Dienstag der vergangenen Woche gab er Spielgeschehnisse weiter, damit Live-Wetten auf die Partien möglich sind. Der Mann gab an, für die Firma Real Time Sportscast zu arbeiten, die internationalen Wettanbietern die Spieldaten in Echtzeit zur Verfügung stellt.

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Wetten auf Amateurspiele sind aber laut Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland verboten. Zwar sind auch Begegnungen aus der 3. Liga unter den 17 Fußballspielen dabei, hauptsächlich handelt es sich jedoch um Partien aus viertklassigen Regionalligen und fünftklassigen Oberligen – und damit um Amateurfußballspiele.