Hamburg. Die Rothenbaum-Finalistin von 2023 steckte in einer Krise, ehe sie Coach und Trainingsort wechselte. Souveräner Sieg in Runde eins.
Die Aufregung, sagt Noma Noha Akugue, ist nach wie vor da. „Jede Spielerin kennt dieses Gefühl, man ist vor jedem Match nervös. Das hat sich auch nicht dadurch geändert, dass ich im vergangenen Jahr hier im Finale gespielt habe“, sagt die 20-Jährige, als sie am Montagnachmittag im Presseraum des Tennisstadions am Hamburger Rothenbaum sitzt.
Vor ziemlich genau einem Jahr hatte die Reinbekerin auf dem ausverkauften Center Court an der Hallerstraße ihren größten Karriereerfolg gefeiert, als sie der Niederländerin Arantxa Rus beim damaligen WTA-250-Event erst im Finale unterlag. Danach brachen ihre Leistungen allerdings ein, insbesondere der vergangene Herbst und Winter waren mit vielen Erstrundenniederlagen kompliziert.
Tennis: Hamburgerin Akugue erleichtert nach Erstrundensieg
Umso glücklicher war Akugue, dass sie sich am Montag in der ersten Runde des Hamburger Damenturniers (WTA 125) mit 7:6 (7:4), 6:1 gegen die serbische Außenseiterin Nina Stojanovic (28/Weltranglisten-Nr. 611) durchsetzen konnte. „Ich bin erleichtert“, sagte Akugue. „Das Spiel war von meiner Seite aus sehr gut, auch wenn ich am Anfang ein bisschen nervös war. Im Laufe des Matches konnte ich dann besser reinfinden.“ Statt 10.000 Fans wie beim Finale 2023 waren zwar nur wenige Hundert Zuschauer gekommen – für sie zählte aber das Ergebnis.
Im vergangenen Sommer war die Spielerin vom Club an der Alster noch die 142 der Welt, wollte zeitnah in die Top 100 vorstoßen. „Nach dem Finale in Hamburg ging es aber ein bisschen bergab. Das lag aber nicht an meinem Tennis, sondern auch an einem Trainerwechsel und daran, dass ich lange Zeit nicht wusste, wo ich trainiere“, sagt Akugue, die auf Position 252 abgerutscht ist.
Akugue wechselte Trainer und Stützpunkt
„Ich habe mich viel mit meiner Familie besprochen, wie es weitergeht und was wir verändern können“, sagt Akugue. Seit ihrem Wechsel vom Bundesstützpunkt in Stuttgart zum Landesleistungszentrum nach Hannover geht es mit ihrem neuen Trainer Christopher Kas wieder aufwärts, in der vergangenen Woche schaffte sie es beim ITF-Turnier in Hechingen ins Halbfinale.
In Hamburg wartet nun die Serbin Olga Danilovic (23/Nr. 121) im Achtelfinale auf sie. „Ich versuche, nicht daran zu denken, was im vergangenen Jahr war. Das war natürlich schön, ist mittlerweile aber Vergangenheit“, sagt Akugue. „Ich fokussiere mich jetzt auf die Zukunft.“
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Zuvor hatte sich bereits die topgesetzte Ägypterin Mayar Sherif (28/Nr. 83) problemlos mit 6:2, 6:1 gegen die Belgierin Marie Benoit (29/Nr. 229) durchgesetzt. Auf Akugue könnte Sherif bereits im Viertelfinale am Donnerstag treffen.
Einen souveränen Erstrundensieg feierte auch Akugues Kollegin vom Club an der Alster, Eva Lys. Die 22-Jährige setzte sich mit 6:3, 6:1 gegen Julia Middendorf durch. „Ich bin sehr zufrieden, Erstrundenspiele sind immer etwas schwierig und auch ich habe eine gewisse Erwartungshaltung an mich selbst“, sagte Lys. „Im ersten Satz ist meine Aufmerksamkeit kurz verloren gegangen, ich habe mich aber gut gefangen und habe es gut durchgebracht.“