Paris. Die Beachvolleyballerinnen lassen Frankreich keine Chance. Im Vorwege greifen sie zu einer ungewöhnlichen Maßnahme.
Cinja Tillmann musste sich strecken. Wie sie da gekonnt auf Zehenspitzen stand, hätte sie offensichtlich auch gut Balletttänzerin werden können. Was schade gewesen wäre, denn im Gegensatz zum Ballett ist Beachvolleyball olympisch, und Tillmann (TuSa Düsseldorf) und ihre Partnerin Svenja Müller vom Eimsbütteler TV haben in Paris Medaillenchancen.
„Das war ein super Auftakt“, sagte Tillmann, die ihre 1,74 Meter nur deshalb überreizen musste, weil das Mikrofon in der Mixed Zone für die 18 Zentimeter größere Müller eingestellt war. Im Duell zuvor mit den Französinnen Aline Chamereau/Clemence Vieira musste sich das Duo hingegen nicht strecken. Die Deutschen gewannen am Sonntagmittag mühelos mit 2:0 (21:14, 21:12).
Beachvolleyball: Müller/Tillmann starten erfolgreich ins olympische Turnier
Allenfalls die Kulisse hätte für eine Gefahr von Unkonzentriertheit sorgen. Das Beachvolleyball-Turnier findet zu Fuß des Eiffelturms statt, die Anlage ist gewaltig. „In einem krasseren Stadion war ich noch nie. Aber uns war klar, dass wir dadurch nervös sein werden. Als es so gekommen ist, konnten wir damit umgehen“, sagte Müller. Denn sie und Tillmann wussten auch: „Dass wir gut spielen.“
Das taten sie gegen die Französinnen, die allerdings kein Maßstab für die Weltranglistenneunten sind. Dennoch bereiteten sich die Deutschen Meisterinnen hochprofessionell vor. Anstatt im olympischen Dorf verbrachten sie die Nacht vor dem Spiel in einem Hotel in Stadionnähe, in dem der deutsche Verband während Olympia Zimmer angemietet hat. „Das werden wir so beibehalten, es hat uns gutgetan“, sagte Müller.
Deutsche Beachvolleyballer schlafen vor Spielen im Hotel
Auch Laura Ludwig (HSV)/Louisa Lippmann (SSC Berlin) und die ETV-Medaillenhoffnungen Nils Ehlers/Clemens Wickler ziehen in Erwägung, vor ihren Matches umzuziehen. Bei Olympia ist der Spielplan entzerrt, maximal ein Spiel pro Tag wird ausgetragen. Der veränderte Rhythmus sei herausfordernd, so Müller.
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Die Herausforderungen im Sand werden auch nicht einfacher. Am Mittwoch (11 Uhr) warten die Tschechinnen Barbora Hermannova/Marie-Sara Stochlova, Weltranglisten-32. In der Form ihrer Auftaktbegegnung dürfte noch von Müller/Tillmann zu hören sein. Zumindest, wenn das Mikrofon dann auf die richtige Höhe eingestellt ist.