Hamburg. Die Damen wurden beim Neustart des Turniers mit neuem Veranstalter kaum vermisst. DTB-Chef interessiert Erfolg des ATP-Turniers.
Natürlich war Enric Molina Mur „sehr, sehr glücklich“. Jede andere Bewertung der ersten Turnierwoche am Rothenbaum unter der Verantwortung des neuen Ausrichters Tennium wäre durch den Turnierdirektor auch merkwürdig gewesen. Tatsächlich konnte das erste Fazit der laut Werbung „neuen Ära“ für das spanische Unternehmen und Lizenzrechteinhaber Deutscher Tennis-Bund (DTB) nur positiv sein.
75.000 Zuschauer über die Woche sind ein Brett und rund 11.000 mehr als im Vorjahr. Natürlich hat dazu das gute Wetter entscheidend beigetragen, ebenso der unbedingte Wille von Alexander Zverev, bei seinem Heimatturnier zu spielen. Und dann zog das größte Zugpferd der Veranstaltung auch noch in das Finale ein und begeisterte die Fans. Da hat Tennium Glück gehabt.
Rothenbaum: Nur drei Top-20-Spieler am Start
Denn das Feld mit nur drei Top-20-Spielern war eines ATP-500er-Turniers nicht würdig. Die parallel laufenden Veranstaltungen in Gstaad und Bastad, obwohl 250er, waren nominell besser besetzt.
Das soll in Zukunft anders werden, versprach Molina Mur und hofft dabei auf den neuen Termin vom 17. bis 24. Mai, unmittelbar vor den French Open, und ohne große Konkurrenz. Ob direkt nach dem Masters in Rom die Stars tatsächlich nach Hamburg kommen, oder lieber schon in Roland Garros trainieren, muss sich zeigen.
Kritik an langen Schlangen, fehlenden Fahrradstellplätzen und hohen Preisen
Die Anlage präsentierte sich in diesem Jahr mit dem vergrößerten Fanbereich und einem 350-Plätze fassenden, stabilen VIP-Bereich, der zu 80 Prozent ausgelastet war, deutlich zuschauerfreundlicher. Entsprechend gut wurde das Konzept angenommen. „Wir haben sehr gute Resonanz erhalten“, sagte der Turnierdirektor.
Die Kritikpunkte wie zu langsame Eingangskontrollen, was zu langen Schlangen führte, gar keine Fahrradstellplätze, viele übertriebene Preise (Süßkartoffel-Pommes 8 Euro) seien angekommen.
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DTB-Präsident Dietloff von Arnim, dessen Entscheidung bis 2028 mit Tennium zusammenzuarbeiten, auch Kritik hervorgerufen hat, war entsprechend glücklich über den Rothenbaum 2024. Dass das Damenturnier damit rausgedrängt wurde, was tatsächlich kaum auffiel und für den Erfolg des Turniers keine Rolle spielte, nahm er hin: „Unser Interesse ist, das Bestmögliche aus unserer ATP-Lizenz zu machen.“