Hamburg. Der Titelverteidiger hat am Rothenbaum erneut die Runde der letzten vier erreicht. Starke Leistung gegen Chinas Zhang vor 9000 Zuschauern.
Jubel, Trubel, Zverevzeit – Titelverteidiger Alexander Zverev hat bei den Hamburg Open am Rothenbaum das Halbfinale erreicht und für Begeisterung seiner 9000 Fans im fast vollen Stadion am Rothenbaum gesorgt. Der Hamburger besiegte Freitagabend im Viertelfinale den Chinesen Zhizhen Zhang nach einer starken Leistung mit 6:4, 6:3.
Nach nur 1:06 Stunden verwandelte Zverev seinen ersten Matchball mit einem Passierschlag und erreichte damit bereits zum vierten Mal in seiner Laufbahn die Vorschlussrunde bei seinem Heimturnier. Gleichzeitig war es sein 43. Sieg in dieser Saison auf der ATP-Tour – mehr als jeder andere Spieler.
Tennis: Spanier Martinez Halbfinalgegner von Zverev
Der Sieger dieser Partie trifft an diesem Sonnabend im zweiten Semifinale auf den Spanier Pedro Martinez (27), der als einziger ungesetzter Spieler die letzten vier erreichte. Der Weltranglisten-49. setzte sich etwas überraschend gegen den an vier gesetzten Argentinier Francisco Cerúndolo (25) mit 1:6, 6:1, 6:4 durch und feierte damit den größten Erfolg seiner Karriere.
Lange nicht war das Tennisstadion auf dem Gelände des Clubs an der Alster an einem Viertelfinal-Freitag so gut gefüllt. Die Sonne spielte natürlich eine Rolle, die Lust auf einen Erfolg von Zverev aber auch. Als beide Spieler den Platz betraten, war die Stimmung mit rhythmischem Klatschen bereits auf dem Siedepunkt.
Zverev spielte wieder mit Kniebandage, sie behinderte ihn nicht
Zverev, der immer noch wegen seiner Beschwerden im linken Knie eine Bandage trug, verzichtete wie in den Runden zuvor darauf, sich in den Wechselpausen zu setzen. Die Probleme im Knie halten also an, im Spiel aber war davon wieder wenig zu sehen.
„Es wird eine ganz andere Partie als gegen Hugo Gaston im Viertelfinale“, hatte Zverev vor dem Match gegen die Nummer 33 der Welt aus Shanghai gewusst. Zhang ist ähnlich groß wie der Hamburger und selbst ein aggressiver Spieler, der gerne direkt auf Punkte geht. Der Franzose hatte den Deutschen mit seinen Verteidigungskünsten „gequält“.
Vollgas-Tennis zweier starker Angriffsspieler
So wurde es ein Vollgas-Abtausch, in denen beiden Spielern spektakuläre Gewinnschläge gelangen. Dabei war Zverev aber doch ein wenig besser und präziser, seine erste Breakchance nutzte er im ersten Satz zum 3:2 und nahm seinem Gegner auch gleich im zweiten Durchgang zum 1:0 den Aufschlag ab. Diesen Vorsprung ließ er sich nicht mehr nehmen.
Das erste Halbfinale um 15.30 Uhr bestreiten der junge Franzose Arthur Fils (20) und Sebastian Baez (23) aus Argentinien. Fils profitierte in seinem Viertelfinalmatch gegen den an zwei gesetzten Holger Rune (21) von den Knieproblemen des Dänen, der beim Stand von 6:4, 4:1 aus Sicht von Fils aufgab. Angesichts der bevorstehenden Olympischen Spiele wollte Rune auf keinen Fall eine schwere Verletzung riskieren.
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Das Match gegen den an drei gesetzten Báez hat dennoch das Potenzial für einen Klassiker zweier Stars der Zukunft. Der Franzose stand bereits im Vorjahr am Rothenbaum im Halbfinale, wo er erst dem späteren Champion Zverev unterlag. Baez, der im Viertelfinale den Italiener Luciano Darderi (22) mit 2:6, 6:4, 6:4 ausschaltete, gehört aktuell zu den besten Sandplatzspielern auf der Tour. „In Argentinien gibt es nur Sandplätze, da lernt man zu kämpfen, es gibt lange Ballwechsel“, sagt er, „mir macht das Spaß. Und ich mag auch den Platz hier in Hamburg.“