Hamburg. Der Runningback war bei den Hamburg Sea Devils durch einen Dopingtest der Nada gefallen. Zuletzt war die Dauer der Sperre noch unklar.

In den vergangenen drei Monaten ist es ruhig geworden um Glen Toonga. Die Aufregung, die nach dem exklusiven Abendblatt-Bericht über den Kokainmissbrauch des ehemaligen American-Football-Profis der Hamburg Sea Devils geherrscht hatte, hat sich gut einen Monat vor Saisonstart gelegt.

Offen war zuletzt allerdings noch, wie die European League of Football (ELF) mit einer Sperre des britischen Toprunningbacks umgeht. Während Toongas neues Team Rhein Fire Düsseldorf bei der Verpflichtung bereits eine Sperre von vier Spielen angekündigt hatte, betonte ELF-Commissioner Patrick Esume zunächst, die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abwarten zu wollen.

Glen Toonga: Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin

Obwohl die Hamburger Staatsanwaltschaft nun auf Abendblatt-Nachfrage mitteilte, dass sie weiterhin wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und das Antidopinggesetz gegen Toonga ermittele, hat die ELF die Sperre von vier Partien nun bestätigt.

„Es gilt zunächst festzuhalten, dass sich die European League of Football der Nada angeschlossen hat, um die sportliche Integrität der Liga zu wahren. Nachdem die Nada-Untersuchung abgeschlossen war, oblag es uns als Liga, deren Ergebnis mit unseren Werten zu bemessen, und dies haben wir mittels eines internen Verfahrens getan“, sagt Ligachef Esume. „Die daraus resultierende Entscheidung einer Sperre von vier Spielen wurde von Glen Toonga akzeptiert und wird somit vollzogen.“

Nada hatte den Profi lediglich in der Off-Season gesperrt

Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hatte den 28-Jährigen, der nach dem Sieg der Sea Devils im ELF-Halbfinale 2022 durch den Dopingtest gefallen war, lediglich von Oktober bis Januar in der Off-Season gesperrt, da er hatte nachweisen können, dass er die illegale Sub­stanz nicht innerhalb des Wettkampfs und nicht zum Zweck der Leistungssteigerung im Sport eingenommen hatte. Toonga war während der Sperre vertragslos, verpasste weder ein Spiel noch ein Training.

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Die vier Begegnungen, die Toonga nun aussetzen muss – darunter der Sea-Devils-Heimspielauftakt gegen Rhein Fire am 11. Juni im Volksparkstadion – sind eine weitaus mildere Strafe als die ursprünglich auf drei Monate ausgelegte Sperre der Nada, die ihre Wirkung verfehlt hatte. Hätte die ELF Toonga während der Saison für drei Monate gesperrt, hätte er bei elf von zwölf regulären Saisonspielen gefehlt. Damit wäre der beste Runningback der Saison 2022 in dieser Spielzeit vermutlich bei keinem Team untergekommen.

Das Abendblatt fragte bezüglich der Sperre auch mehrfach bei Rhein Fire und Toonga nach. Weder Team noch Spieler wollten sich allerdings dazu äußern.