Rostock/Frankfurt. Club erhält drastische Geldstrafe, die sich aus mehreren Vergehen seiner Fans zusammensetzt – darunter ein viel beachteter Fall.
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den Zweitligisten Hansa Rostock zu einer drastischen Geldstrafe verurteilt. Der Club muss wegen mehrmaligen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger insgesamt 97.300 Euro bezahlen. Es geht dabei um insgesamt sechs Vergehen, bei denen unter anderem die Polizei „massiv“ mit Steinen und Pyrotechnik beworfen worden sein soll.
In einem anderen Fall sollen 30 Rostocker Fans einen benachbarten Sitzplatzblock gestürmt und dabei drei Ordner verletzt haben. Zudem sollen die Anhänger versucht haben, sich illegal Zutritt zum Innenraum verschafft zu haben. Zwei Fälle seien darüber hinaus „in Tateinheit mit nicht ausreichendem Ordnungsdienst“ geschehen.
Demnach wurden am 25. September beim Heimspiel gegen Schalke 04 drei Rauchtöpfe im Rostocker Block gezündet und ein Feuerzeug aus dem Heimbereich in Richtung Rasen geworfen. Zudem griffen „etwa 150 Rostock-Fans“ hinter der Tribüne Einsatzkräfte der Polizei an.
Beim Auswärtsspiel bei Holstein Kiel am 2. Oktober stürmten „etwa 30 Anhänger“ einen Sitzplatzblock, wobei drei Ordner verletzt wurden. Zudem gelangten „fünf bis acht Fans“ in den Innenraum.
Hansa Rostock muss für ACAB-Plakat zahlen
Beim Heimspiel gegen den SV Sandhausen am 17. Oktober präsentierten Fans darüber hinaus ein Banner mit der Aufschrift „Einer weniger, ACAB!!!“, was mit dem Tod eines in Mecklenburg-Vorpommern verstorbenen Polizisten aus Hamburg in Verbindung gebracht wurde.
Der Fall hatte nicht zuletzt in der Hamburger Innenbehörde sowie der Polizeigewerkschaft (GdP) für Entsetzen gesorgt. „Was diese Bilder aus dem Ostseestadion auch bei den Angehörigen des Verstorbenen an weiterem Schmerz und Demütigung auslösen müssen, möchte ich mir gar nicht vorstellen“, hatte Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) geschrieben und den Hansa-Vorstand gleichzeitig zum Handeln aufgefordert.
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Es müssten „gezielte Maßnahmen gegen die Verantwortlichen“ ergriffen und zugleich „ein klares Zeichen der Solidarität an die Polizistinnen und Polizisten in unserem Land und die Familie des Verstorbenen“ gesendet werden, schrieb Grote. Hansa Rostock kündigte daraufhin unter anderem eine schärfere Kontrolle von Bannern an.
Hansa Rostock erhält deutliche DFB-Warnung
Einen Teil der nun verhängten Strafe kann der Verein „für sicherheitstechnische und infrastrukturelle Maßnahmen verwenden“, wie es vom DFB hieß. Dem Verband muss dies bis zum 31. Juli 2022 nachgewiesen werden.
Weiter teilte der DFB mit: „Der DFB-Kontrollausschuss hat Hansa Rostock in seinen Strafanträgen darauf hingewiesen, dass der Verein aufgrund der gehäuften Vorfälle in der Vergangenheit seine Maßnahmen intensivieren sollte, um die Sicherheit des Spielbetriebs zu gewährleisten.“