Hamburg. Vom 8. bis 12. Mai findet das 93. Spring- und Dressurderby in Klein Flottbek statt. Ein Wechsel in der Chefetage trübt die Stimmung.

Die meisten der gut 500 Pferdeboxen am Rande des Derbyparks sind bezogen: Beim Flottbeker Pferdefestival stehen 40 Prüfungen auf dem Programm. Reiterinnen und Reiter aus 30 Nationen wetteifern um 1,2 Millionen Euro Preisgeld. Bei seinem Halali nach 25 Jahren Deutschem Derby zieht Turnierchef Volker Wulff (67) die Zügel erneut an: Zum Ausklang soll es ein Ereignis der Extraklasse werden.

Der Vorverkauf signalisiert, dass an den fünf Veranstaltungstagen erstmals mehr als 100.000 Zuschauer auf die Grünanlage strömen werden. Als Wulff 2000 loslegte, waren insgesamt kaum mehr als 30.000 Gäste dabei.

Spring- und Dressurderby in Hamburg: Tickets mit Rückgaberecht

Auch das hat sich geändert: Sollte es am Sonntag mit gut 25.000 Besuchern zu voll werden, offeriert das Team der Agentur En Garde Karten mit Rückgaberecht. Wem die Sicht auf den angeblich international schwierigsten Parcours zu eingeschränkt ist, erhält beim Verlassen des Areals binnen 30 Minuten sein Geld zurück.

Die finanziell lukrativste Prüfung, der mit 250.000 Euro ausgestattete Grand Prix of Hamburg, lockt am Sonnabend rund die Hälfte der 50 weltbesten Reiter an den Absprung. Davon profitieren die anderen Wettbewerbe: Fast jeder Aktive reist mit mehreren Teilnehmern an.

Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wird das Derby übertragen

Zwar ist im 93. Deutschen Springderby am Tag darauf nur knapp die Hälfte zu gewinnen, doch ist der Nimbus des Blauen Bandes unschlagbar. Denn wer jemals in Klein Flottbek dabei war, weiß: Die Hanseaten aus Deutschlands Pferdehauptstadt beweisen beim Springen des Jahres geradezu südländisches Temperament. Wer nicht kommen kann, findet beim NDR und ZDF Trost: Die Öffentlich-Rechtlichen übertragen neun Stunden live. Das beglückt die Werbepartner.

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