Hamburg. Der Hamburger Pelle Burmeister startet im November bei der Junioren-WM in Brasilien

Strand, Wellen, Sonne – auch vom 24. November bis 3. Dezember ist passend zu der ISA World Junior Surfing Championship (WJSC) noch bestes Surfwetter an den Stränden von Rio de Janeiro, wovon ebenfalls ein Hamburger profitiert. Pelle Burmeister (18) surft schon von Kindesalter an, muss für sein Hobby allerdings an den Wochenenden 470 Kilometer bis nach Dänemark zurücklegen. Einen so weiten Weg zum Training hat kein anderer Teilnehmer aus der deutschen Junioren-Nationalmannschaft, denn im Gegensatz zu Pelle leben seine Teamkollegen in der Dominikanischen Republik, Frankreich, Portugal, Mexiko, Spanien und auf Trinidad und Tobago. Dass sein Wohnort ein Nachteil ist, sagt der Schüler sehr deutlich: „Ich habe nicht die gleichen Trainingsverhältnisse wie die anderen und komme daher auch nicht jedes Wochenende zum Surfen.“

In Hamburg bereitet sich Pelle so gut wie möglich neben der Schule auf die Junioren-WM vor, mithilfe von Mentaltraining, Skaten, Yoga und Work-outs. So oft wie möglich fährt er fünf Stunden nach Klitmøller (Dänemark), um surfen zu gehen. Sein Ziel für Rio: besser zu sein als 2022 in El Salvador. Dort war nach zwei Runden Schluss. „Ich möchte zeigen, was ich in diesem Jahr erarbeitet habe, und einfach Spaß haben.”

Burmeister ist bei den Reisekosten auf Spenden angewiesen

Die jungen Surfer aus mehr als 50 Nationen treten in den 19. WJSC in den Kategorien Mädchen U16 und U18 und Jungen U16 und U18 an. Um die Teilnahme mussten die deutschen Junioren und Juniorinnen vor einiger Zeit noch bangen, nicht wegen ihrer Leistungen, sondern weil die finanziellen Mittel fehlten. Der deutsche Wellenreiterverband kann den Nachwuchs mit seinen begrenzten Geldern nur sehr bedingt unterstützen, weshalb das Team einen Spendenaufruf startete, um Geld für die Anreise, Materialien und Ausgaben vor Ort zu sammeln und den Eigenanteil zu minimieren. Bis jetzt wurden mehr als 4000 Euro gespendet, bis zum Ziel von 15.000 Euro ist es jedoch noch ein langer Weg. Eins steht allerdings fest: Das Team wird in Rio de Janeiro an den Start gehen und versuchen, an die Erfolge aus 2018 und 2019 anzuknüpfen, als es zwei WM-Titel gewinnen konnte.

Brasilien ist ein weiteres Land auf Pelles Liste von Orten, die er durch das Surfen schon bereisen konnte. Neben Frankreich, Spanien und Portugal verbrachte er sechs Monate in Australien, wo er das Wettkampfsurfen mit zwölf Jahren erstmals für sich entdeckte: „In jedem Ort gibt es einmal im Monat einen Wettkampf.“

Auch nach seinem Schulabschluss in zwei Jahren möchte der 18-Jährige das Surfen so lange wie möglich auf Wettkampfebene weiterverfolgen. Nebenbei baut Pelle Burmeister sich ein zweites Standbein mit seinen Social-Media-Kanälen auf, um damit und mithilfe von Sponsorenverträgen seine Leidenschaft zum Beruf machen zu können.