Hamburg. Hamburgs Fußballchef Christian Okun fordert mehr Sportflächen und ein Stadion. Welche Schallmauer der Verband jetzt durchbrach.

Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) hat im Rahmen seiner traditionellen Jahrespressekonferenz auf dem HFV-Gelände in Jenfeld eine positive Bilanz für das Jahr 2023 gezogen. „Unter dem Strich sind wir mit der Entwicklung sehr zufrieden. Der entscheidende Gradmesser ist für uns die Anzahl unserer Mitglieder, die in einem stabilen Trend nach oben zeigt“, sagte HFV-Präsident Christian Okun.

Im vergangenen Jahr durchbrach diese mit 211.841 Mitgliedern zum ersten Mal die Schallmauer von 200.000 (2022: 198.093 Mitglieder). Bei den Mannschaften stiegen die Zahlen bei den Junioren (von 1843 auf 1868) und Juniorinnen (von 196 auf 218). Bei den Frauen blieb sie stabil (106), bei den Herren fiel sie hingegen (von 895 auf 797).

HFV-Präsident Okun kritisiert Ende der Jugendbundesligen

Jenseits der nackten Zahlen nahm Okun zu vielen weiteren Themen Stellung. So verteidigte er die von vielen Profifußball-Verantwortlichen kritisierte Kinderfußballreform des DFB. „Ich sage: Lasst möglichst viele Kinder Fußball spielen. Das gewährleistet diese Reform, und der HFV steht zu ihr. Man sollte nicht wie Joachim Watzke seine Empfindung als Erwachsener für die Empfindung der Kinder halten“, erklärte Okun.

Kritisch äußerte sich der HFV-Boss zur Abschaffung der A- und B-Jugendbundesligen zur nächsten Saison, um die jugendlichen Talente der Nachwuchsleistungszentren (NLZ) der Profivereine ohne Leistungsdruck nur noch unter sich spielen zu lassen. „Ich verstehe die Argumente des Leistungssports, aber für den ambitionierten Breitensport ist das ein Schlag. Vereine wie der Eimsbütteler TV, der SC Victoria oder der Niendorfer TSV leisten wie viele weitere Hamburger Clubs eine hervorragende Jugendarbeit und werden ausgeschlossen“, sagte er.

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Ein weiteres Problem betrifft die Wartelisten im Hamburger Jugendfußball. An einer vom HFV initiierten Umfrage nahmen 100 Clubs teil. 5559 Kinder stehen mittlerweile auf den Wartelisten der Vereine. „Diese Zahl ist deutlich zu hoch. Wir brauchen mehr Sportflächen in dieser Stadt“, forderte Okun erneut.

HFV-Präsident Okun fordert weiter ein neues Stadion

Beim Thema Sportflächen kam er zudem auf das vom HFV geforderte mittelgroße Stadion für Hamburg zu sprechen. „Der Bedarf ist nach wie vor da. Wo sollen zum Beispiel die HSV-Frauen spielen, wenn sie wirklich in die Bundesliga aufsteigen?“, fragte Okun. misch