Hamburg. Im Beisein des Sportsenators Andy Grote wurden Hamburgs Sporttalente gekürt. Warum zwei Sieger besonders überrascht waren.
So richtig fassen konnte es Nike Versace nicht, als sie unter tosendem Applaus die Aula-Bühne der Eliteschule des Sports am Alten Teichweg betrat. Die 18 Jahre alte Ruderin der RG Hansa wurde am Donnerstagabend als bestes Hamburger Nachwuchssporttalent 2023 in der Kategorie weiblich geehrt. Sie setzte sich gegen neun Konkurrentinnen durch, darunter Amelie Lehmann (Badminton, 2. Platz) und Jette Kuhn (Ju-Jutsu, 3. Platz).
„Es hieß immer, Ruderer gewinnen nie“, äußerte sich die Hamburgerin ungläubig, nachdem der offizielle Teil des Abends, an dem auch Sportsenator Andy Grote (SPD) teilnahm, vorbei war. Diese Annahme hebelte Versace mit ihren sportlichen Leistungen aus: Als Mitglied des deutschen Juniorinnen-Achters ruderte sie bei der U-19-Weltmeisterschaft in Paris hinter Großbritannien zur Silbermedaille.
Hamburger Sporttalente 2023: Siegerin träumt von Olympia
Und wie geht es weiter? „Jetzt kommt das Wintertraining, dort möchte ich mich am Ergometer verbessern. Außerdem wechsele ich gerade die Trainingsgruppe und den Trainer, da muss ich mich auch erst mal einfinden. Langfristig hat aber wohl jeder Sportler das Ziel Olympia“, erzählte die junge Athletin.
Auf das „kleine Olympia“, so beschreiben sie es selbst, arbeiten auch die Gewinnerinnen der Kategorie Team hin: Die Seglerinnen Esther Rodenhausen und Luisa Becker vom RB.Sailingteam des Norddeutschen Regatta Vereins und des Mühlenberger Segel-Clubs haben das Ziel, sich für die Youth World Sailing Championships zu qualifizieren. „Als Nächstes wollen wir aber erst mal bei der Jugend-EM den Titel holen“, erzählen die jungen Frauen – die gerade erst ihren Sieg bei der U-17-Weltmeisterschaft im spanischen Alicante feiern konnten.
Hamburger Sporttalente 2023: 13-Jähriger träumt vom Grand Slam
Große Pläne hat auch Johann Nagel-Heyer: Der Gewinner in der Kategorie männlich ist aktuell Deutschlands bester Tennisspieler in der Altersklasse U 13 und wurde dank seiner Topplatzierung in der deutschen Rangliste für die U-14-Nationalmannschaft nominiert. Trotz seiner Erfolge konnte er es nicht glauben, sich gegen seine neun Konkurrenten durchgesetzt zu haben. „Ich dachte wirklich, ich sei zu jung, um zu gewinnen“, verlieh der 13-Jährige nach der Preisverleihung seiner Überraschung Ausdruck und verriet dann: „Mein großes Ziel ist es, bei den Grand-Slam-Turnieren teilzunehmen und Profi zu werden.“
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Auch Felix Schulze (2. Platz, Leichtathletik) und Ivan Korolev (3. Platz, Schwimmen) konnten sich über eine Platzierung auf dem Treppchen freuen. Und noch ein Preis wurde an diesem Abend vergeben: Clara Bekiel (16) , das jüngste Hamburger Mitglied der deutschen Delegation bei den Special Olympic World Games 2023 in Berlin, räumte wegen ihrer guten Platzierung im Mini-Speer Finale, in der 4 x 100-m-Staffel, jeweils Rang drei, und dem 1000-Meter-Finale (5.) den Spezialpreis ab.