Frankfurt/Main. Die 19-Jährige zog sich im Training einen Syndesmosebandriss zu. Kurz vor Turnierbeginn hatte sie mit dem Abendblatt gesprochen.
Die gebürtige Hamburgerin Emma Malewski verpasst nach einem Trainingsunfall die Kunstturn-Weltmeisterschaften in Antwerpen (30. September bis 8. Oktober). Kurz vor der Abreise nach Belgien verletzte sich die 19-Jährige im Frankfurter Trainingslager beim Abgang vom Stufenbarren am linken Fuß. Die MRT-Untersuchung ergab einen Riss des Syndesmosebandes.
Emma Malewski verpasst Kunstturn-WM in Antwerpen
„Es ist ein großer Schock für mich. Die ersten Gedanken waren sofort, was ist nun mit der WM?“, sagte Malewski. „Leider kann ich die Situation nicht ändern, meine ganze Kraft und Unterstützung gilt nun meinen Mädels.“
Für die Europameisterin 2022 am Schwebebalken rückt die Bremerin Karina Schönmaier (18) in die Startriege. Malewski ist bereits der zweite prominente Ausfall nach der deutschen Rekordmeisterin Elisabeth Seitz (29). Die Stuttgarterin hatte im Training einen Achillessehnenriss erlitten.
Hamburgerin galt durch EM-Titel als Medaillen-Hoffnung
„Wir haben schon ein, zwei Tage gebraucht, um darüber zu sprechen, wie wir mit ihrem Ausfall umgehen würden. Sie fehlt ja nicht nur sportlich, sondern auch als Mensch“, hatte Malewski erst vor wenigen Tagen im Gespräch mit dem Abendblatt erzählt.
Durch ihren EM-Titel ruhten große Hoffnungen auf Malewski: „Wenn ich es mir hätte wünschen können, wäre es sicherlich gut gewesen, ich hätte erst einmal ,nur’ eine Medaille gewonnen, sozusagen als Zwischenschritt“, sagte sie.
Atheltinnen kämpfen um Ticket für Olympia in Paris
Angeführt wird das Team nun von Sarah Voss (23/Köln) und der früheren Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz (26/Chemnitz). Bei der WM geht es für die deutschen Frauen- und Männerriegen um Plätze bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Dafür müssen die beiden deutschen Teams in der Qualifikation jeweils mindestens Platz zwölf erreichen.
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„Ich bin sicher, sie werden das packen“, schrieb Maleswki nach ihrer Verletzung bei „Instagram“. Um in Paris dabei sein zu können, verfolgt sie einen langfristigen Plan, wie sie dem Abendblatt erzählte: „Ich habe mein Abitur extra auf 2025 verschoben, weil bei uns am Sportinternat in Chemnitz eine Streckerklasse angeboten wird, die das ermöglicht, um den vollen Fokus auf Olympia legen zu können.“
Malewski: „Ich habe immer noch einen Traum“
Die Verletzung ist nun ein herber Rückschlag, von dem sie sich aber nicht ausbremsen lassen möchte: „Ich hoffe, ich kann trotzdem zu den Wettkämpfen nach Antwerpen fahren, um die Mädels zu unterstützen“, teilte sie bei „Instagram“ mit. „Natürlich ist es im Moment nicht leicht, nicht turnen zu können, doch ich habe immer noch einen Traum und werde dafür kämpfen.“ (mit dpa)