Hamburg. 19 Jahre altes Tennistalent dreht Partie gegen Favoritin Storm Hunter in drei Sätzen. Es ist der größte Erfolg ihrer Karriere.
Der größte Erfolg ihrer bisherigen Tenniskarriere war gerade ein paar Sekunden alt, da kamen Noma Noha Akugue fast die Tränen. „Das ist mein erstes Viertelfinale bei einem WTA-Turnier. Ich bin mega happy und habe gar keine Worte“, sagte die 19 Jahre alte Glinderin mit Schluchzen in der Stimme.
Auch die mehreren Hundert Zuschauer auf Matchcourt 1 am Hamburger Rothenbaum waren gerührt, feierten sie mit stehenden Ovationen. Mit 0:6, 7:6 (7:2), 6:4 besiegte die Weltranglisten-207., die dank einer Wilcard ins Hauptfeld gerutscht war, die favorisierte Australierin Storm Hunter (28/Nr. 154 der Weltrangliste).
Tennis am Rothenbaum: Akugue dreht Partie
„Ich bin mega glücklich und stolz auf mich, dass ich drangeblieben bin. Ich hatte im ersten Satz ein paar Schwierigkeiten, weil ich sehr nervös war. Ich habe aber daran geglaubt“, sagte Akugue mit einem breiten Grinsen. Nachdem sie am Mittwochnachmittag im ersten Satz noch mit 0:6 untergegangen war, teilte kaum einer der Zuschauer den Glauben an einen Viertelfinaleinzug.
Ihre Gegnerin hatte am Dienstag die an Nummer eins gesetzte kroatische Turnierfavoritin Donna Vekic (27/Nr. 22) ausgeschaltet und wirkte auch gegen Akugue zunächst völlig souverän.
Akugue fluchte und schrie Frust heraus
Auch im zweiten Satz war die Hamburgerin, die für ihre aggressiven Angriffsschläge und risikoreichen Aufschläge bekannt ist, zunächst nicht in der Partie. Nach verlorenen Spielen versteckte sie ihr Gesicht unter ihrem Handtuch, starrte die Wand an, schrie ihren Frust heraus.
Unter den Augen von Bundestrainerin Barbara Rittner und Turnierbotschafterin Andrea Petkovic gab Akugue allerdings nicht auf, wehrte im zweiten Satz zwei Matchbälle ab und rettete sich über den Tiebreak in Satz drei.
„Am Ende habe ich versucht, positiv zu bleiben und mich auf mich zu fokussieren. Das hat funktioniert“, strahlte die Teenagerin, die im dritten Satz beeindruckend abgeklärt wirkte. „Ich bin sehr stolz auf mich“, sagte Akugue, die nun im Viertelfinale auf die Italienierin Martina Trevisan (29/Nr. 76) trifft.
Niemeier zertrümmert Schläger
Während die Hamburgerin Tamara Korpatsch (28/Nr. 100) der Australierin Daria Saville (29/Nr. 147) im Achtelfinale mit 6:7 (6:8), 2:6 unterlag, steht in Jule Niemeier (23/Nr. 106) eine weitere Deutsche im Viertelfinale. Die Dortmunderin besiegte die Kasachin Julia Putinzewa (28/Nr. 58) mit 5:7, 6:3, 6:1.
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Im ersten Satz vergab Niemeier fünf Satzbälle, zertrümmerte dann vor lauter Frust ihren Schläger. „Das Ende des letzten Satzes hat es gut widergespiegelt, wie die vergangenen sieben Monate liefen. Da war sehr viel Frust dabei, der musste einfach raus“, sagte Niemeier, die danach überzeugte.