Hamburg. Die Zeit drängt: Was Galopper und Traber jetzt in Horn vorhaben. Heute zweiter Renntag des Meetings. Startboxen fürs Derby ausgelost.
Das Thema steht seit nun 15 Jahren bei der Stadt auf der Agenda, mit der Wahl von Dr. Andreas Jacobs aus der Bremer Kaffeeröster-Dynastie zum Vorsitzenden des Vereins Pferdezentrum Horner Rennbahn scheint nun neue Dynamik in das Projekt Doppelrennbahn in Horn zu kommen. „Herr Jacobs und ich werden das hinkriegen, da bin ich optimistisch“, sagte jetzt Jacobs Stellvertreter Dr. Jörg Verstl, zugleich Vorsitzender des Hamburger Trab-Zentrums, dem Abendblatt.
Traber müssen spätestens 2025 ihre Rennbahn in Bahrenfeld verlassen
Galopper und Traber sollen künftig das 6,4 Hektar große Gelände an der Rennbahnstraße gemeinsam nutzen. Der Grund: Die Bahrenfelder Trabrennbahn an der Luruper Chaussee muss dem Ausbau der Science City weichen, zudem entstehen hier Wohnungen. Der Pachtvertrag der Traber endet am 31. Dezember 2024. Bis die Bagger anrücken, dürfen sie danach die Anlage wohl weiter befahren.
In Horn sehen die Pläne vor, die denkmalgeschützte Haupttribüne zu renovieren. Im Inneren des Hippodroms sind das bestehende Grasgeläuf für Galopper (Außenbahn) und eine Sandbahn für Traber (Innenbahn) mit einer kleinen Tribüne vorgesehen. Dafür hat die Stadt vor drei Jahren 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Strittig ist, ob die aufwendige Instandsetzung der Haupttribüne von diesem Geld bezahlt werden muss. Wäre dies der Fall, blieben für den Umbau der übrigen Bahn nur wenige Mittel übrig.
Senat fordert: Rennbahn soll auch Grün- und Erholungsgebiet bleiben
Der Verein Pferdezentrum Horner Rennbahn hat den von der Stadt geforderten Businessplan überarbeitet. Bisher sollte die Stadt in die Nutzung des Geländes – etwa für Messen und andere Events – einbezogen werden, was diese zuletzt ablehnte. Das wurde jetzt geändert. Die Betreiber, die auch Konzerte auf dem Gelände veranstalten wollen, müssen zudem den Betrieb der Doppelrennbahn für zehn Jahre mithilfe einer Patronatserklärung garantieren.
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Für den Hamburger Senat ist weiter wichtig, dass die Fläche der Horner Rennbahn in veranstaltungsfreien Zeiten als Grün- und Erholungsgebiet für den Stadtteil zur Verfügung steht. „Es laufen derzeit vorbereitende Untersuchungen im Auftrag des Pferdesportvereins, die zur Realisierung einer Doppelrennbahn notwendig sind. Die Beteiligten stehen dabei im engen Austausch mit der Stadt“, teilte Senatssprecherin Julia Offen auf Abendblatt-Anfrage mit. „Unbeschadet der anstehenden Beendigung des Mietvertrags für die Trabrennbahn sind alle Seiten bestrebt, bis zur tatsächlich notwendigen Freimachung des heutigen Trabrennbahnareals für die Entwicklung der Science City Bahrenfeld, eine Nutzung der Fläche zu ermöglichen.“
Derby-Renntag am Mittwochabend mit Langem Hamburger über 3200 Meter
Für das mit 650.000 Euro dotierte 154. Deutschen Derby am Sonntag (14.15 Uhr) gab es keine Nachnennungen. Unter den 20 startenden Pferden gilt der Hengst Straight des Gestüts Karlshof als Favorit. Er trägt deshalb die Startnummer eins Reiter ist Eduardo Pedroza (48). Der deutsche Champions-Jockey Andrasch Starke (49) sattelt Gestüt Röttgens Aspirant.
Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann (42) loste am Dienstagabend in der Spielbank Hamburg am Stephansplatz die Startboxen aus. Straight startet aus Box acht, Mitfavorit Mr Hollywood (Startnummer 2/Lukas Delozier) aus der vier. Für Aspirant (13) wurde die acht gezogen.
Die Derbywoche geht am heutigen Mittwoch mit dem zweiten Renntag weiter. Auch er leidet unter Feldern mit geringen Starterzahlen. So rücken im Langen Hamburger, einer der traditionsreichsten Prüfungen, um 19.10 Uhr lediglich sechs Starter in die Boxen. Am Sonntag standen zwei Rennen mit je vier Pferden auf dem Programm. Mangels lukrativer Quoten wird dann wenig gewettet.
Derby-Meeting: Trend der kleinen Starterfelder setzt sich fort
Zum Bedauern des Veranstalters setzt sich der Trend fort: Für den Preis von Lotto (30.000 Euro) am Freitag sind sieben Teilnehmer genannt, für den Großen Hansa-Preis am Sonnabend nur fünf – trotz 70.000 Euro Preisgeldes. Dabei handelt es sich um die zweithöchste Dotierung der Rennwoche.
23:10-Totofavorit im Langen Hamburger (25.000 Euro, 3200 Meter) ist der von Markus Klug in Köln trainierte Hengst Lotterbov mit Starke im Sattel. Der Name stammt aus dem Rheinischen und bedeutet Taugenichts. Das erste von neun Rennen geht um 17.35 Uhr ab.
Die Startboxen der 20 Derbypferde
1 Nachtgeist (Startnummer 4/Jockey Bayarsaikhan Ganbat)
2 See Paris (9/Alberto Sanna)
3 If Not Now (14/Hector Crouch)
4 Mr Hollywood (2/Lukas Delozier)
5 Sirjan (11/Clement Lecoeuvre)
6 Aspirant (13/Andrasch Starke)
7 Saint Cloud (19/Wladimir Panow)
8 Straigth (1/Eduardo Pedroza)
9 Merkur (12/Augustin Madamet)
10 Wales (18/Jozef Bojko)
11 I fight for Lips (20/Thore Hammer-Hansen)
12 Pivotal Tigger (7/Oisin Orr)
13 Winning Spirit (5/Sibylle Vogt)
14 Skylo (8/Robert Havlin)
15 Napolitano (6/Bauyrzhan Murzabayev)
16 Fantastic Moon (3/René Piechulek)
17 Vintage Moon (10/Sean Byrne)
18 Lips Freedom (16/Martin Seidl)
19 Weracruz (15/Antonio Orani)
20 Quality Road (17/Andre de Vries)