Hamburg. Der Hamburger Profiboxer Sebastian Formella ist am Sonntag in der Großen Freiheit 36 gegen den Münchner Florian Wildenhof gefordert.

Gefeiert hat er auf dem Kiez schon häufig, geboxt allerdings noch nie. An diesem Sonntag möchte Sebastian Formella beides miteinander verbinden. In der Großen Freiheit 36 steigt der Weltergewichtler zu seinem 26. Profikampf gegen den Münchner Florian Wildenhof (41) in den Ring.

Zwar ist das auf acht Runden angesetzte Duell nur ein Aufbaukampf ohne Titelchance, für den 35-Jährigen hat der Auftritt aber dennoch eine hohe Bedeutung. Nicht nur, weil es der erste Kampf vor heimischem Publikum seit Januar 2020 ist – die Traditionsstätte im Herzen von St. Pauli wird mit 1600 Fans ausverkauft sein, wenige Restkarten gibt es noch an der Abendkasse. Sondern auch, weil nur ein überzeugender Sieg die Tür zu einem letzten großen Karrierehöhepunkt öffnen kann.

Boxen: Formella verlor dreimal im Ausland

„Mein großer Traum ist es, noch einmal in den USA einen Titelkampf zu machen, aber diesmal vor Zuschauern“, sagt der Mann, der wegen seines Hauptberufs als Containerfahrer unter dem Kampfnamen „Hafen-Basti“ bekannt ist. Im August 2020 startete Sebastian Formella seine Auslandstournee in Los Angeles, wo er mitten in der heißen Corona-Phase unter Ausschluss der Öffentlichkeit US-Superstar Shawn Porter (35) nach Punkten unterlag.

Es folgten weitere Punktniederlagen bei zwei Kämpfen in der Londoner Wembley Arena gegen die Lokalmatadoren Conor Benn (26) und Chris Kongo (30) – und die Erkenntnis, dass die Weltspitze seiner Gewichtsklasse doch ein Stück zu weit entfernt ist für ihn. Das jedoch bedeutet nicht, dass der ehemalige IBO-Weltmeister sämtliche Ambitionen begraben hätte. „Ich weiß, dass ich mit einer optimalen Vorbereitung auch die Topstars zumindest ärgern kann. Deshalb glaube ich weiter daran, dass noch ein, zwei große Kämpfe in mir stecken“, sagt er.

Formella will noch einmal in den USA boxen

Dass er am Sonntag auf einer Veranstaltung des Hamburger Promoters Thomas Nissen und dessen Stall „Boxen im Norden“ antritt, liegt daran, dass der EC-Stall, bei dem Formella weiter unter Vertrag steht, derzeit nicht selber veranstaltet: „Wenn Basti zurücktritt, werde ich einen großen Abschiedskampf für ihn in Hamburg organisieren. Zunächst hoffen wir aber auf einen weiteren Titelkampf im Ausland“, sagt EC-Chef Erol Ceylan.

In weiteren Hauptkämpfen des auf sieben Fights angesetzten Programms (Start 16 Uhr) sind Superbantamgewichtlerin Fai Phannarai (22) gegen die Bosnierin Hasna Tukic (27), Mittelgewichtler Alexander Pavlov (34) gegen den Georgier Nodar Robakidze (29) und Halbschwergewichtler Leon Bunn (30) gegen den Bosnier Slavisa Simeunovic (44) in Aktion.