Hamburg. Der 33-Jährige verpasst die Olympianorm für Paris 2024 klar, Polizistin Tabea Themann den Hamburger Rekord knapp.
Nein, er sei nicht enttäuscht, wirklich nicht, betonte Haftom Welday (Hamburger Laufladen) nach seinem dritten Marathon, den er in seiner neuen Heimatstadt in 2:09:40 Stunden als Achter beendet hatte. Seine Erwartungen waren andere gewesen, die Olympianorm (2:08:10) eines seiner Ziele.
„Ich bin das Rennen einen Tick zu schnell angegangen“, sagte er, bevor er sich für die „großartige Unterstützung der Menschen an der Strecke“ bedankte, die immer wieder seinen Namen riefen – was Bundestrainer Matthias Kohls überraschte: „Ich hätte nicht gedacht, dass Welday in Hamburg schon so bekannt ist.“
Welday war bis Kilometer 35 auf Rekordkurs
Die Halbmarathon-Marke hatte Welday nach 62:33 Minuten passiert, seine eigene Bestzeit dabei um 14 Sekunden unterboten. Bis zu Kilometer 35 lag er auf Kurs deutscher Rekord (Amanal Petros/2:06:27), wurde dann zusehends langsamer, verlor auf seinen deutschen Konkurrenten Richard Ringer, der ihn noch überholen sollte, plötzlich 24 Sekunden pro Kilometer.
Schon nach 15 Kilometern litt Welday unter Seitenstichen, die ihn den Rest des Rennens plagten. Dass er mit seiner Strategie falsch lag, räumte er später ein. „Ich wollte aber einmal austesten, wozu ich körperlich in der Lage bin. Das war jetzt eine wichtige Erfahrung für die nächsten Marathonläufe“, sagte er.
Neu-Hamburger hatte sich drei Monate lang in Äthiopien vorbereitet
Drei Monate lang hatte sich der Familienvater in den Hochlagen seiner alten Heimat Äthiopien auf den Haspa Marathon vorbereitet. Seine Trainingsleistungen hatten ihn ermutigt, eine Zeit von 2:06 Stunden anzugreifen. Ob er die WM im August in Budapest laufen wird, will er sich in den nächsten Wochen überlegen. Die WM-Norm hat er erfüllt.
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Ganz so ambitioniert war Tabea Themann (30/TH Eilbeck) nicht an den Start gegangen, liebäugelte jedoch mit einem neuen Hamburger Rekord. Im Ziel blieb die Polizeikommissarin als 15. in neuer persönlicher Bestzeit von 2:31:54 Stunden 24 Sekunden über der Bestmarke von Mona Stockhecke aus dem Jahr 2016. „Es war ein großartiges Erlebnis. Die Zuschauer haben mich ins Ziel getragen“, sagte sie. Bei der Arbeit will sie erst am Mittwoch wieder erscheinen. „Ich brauche jetzt mal zwei Tage Pause.“
Mehr als 20 Prozent der Gemeldeten traten nicht an
Von den 11.800 gemeldeten Marathonläuferinnen und -läufern starteten 8892 (8693 kamen an), beim Halbmarathon 3772 von 4670. „Das könnten Auswirkungen der Streiks gewesen sein“, sagte Marathonchef Frank Thaleiser. In 310 Fällen mussten die 250 ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Hamburger Hilfsorganisationen Erste Hilfe leisten, meistens bei erschöpften und dehydrierten Sportlerinnen und Sportlern, bei Überlastungen, Verstauchungen der Gelenke, Schürfwunden nach Stürzen. 30 Teilnehmende mussten in Rettungswagen behandelt werden.