Hamburg. Der Flügelspieler leitete mit seinem 2:1 den 4:3-Derbysieg gegen St. Pauli ein, verletzte sich aber am Sprunggelenk. Wie es ihm geht.
Während die meisten HSV-Profis am Sonnabendvormittag zu einer gemütlichen Auslaufrunde durch den Volkspark aufbrachen, fehlte Bakery Jatta erwartungsgemäß. Beim spektakulären 4:3-Derbysieg gegen den FC St. Pauli hatte sich der Gambier bei seinem Treffer zum 2:1 kurz nach der Pause am Sprunggelenk verletzt.
Es lief die 48. Spielminute im Volksparkstadion, als der Flügelspieler nach einer Flanke von HSV-Kapitän Sebastian Schonlau den Fuß hinhielt, den Ball versenkte – und einen Wimpernschlag später von St. Paulis Kapitän Leart Paqarada am Sprunggelenk brutal weggetreten wurde.
HSV gewinnt Stadtderby: Jatta kämpfte gegen die Schmerzen
Während Paqarada Gelb sah, schleppte sich Jatta noch zwölf weitere Minuten über den Platz, ehe er unter frenetischem Applaus der Fans ausgewechselt wurde. „Wenn Baka rausgeht, hat er in der Regel wirklich was", sagte Innenverteidiger Jonas David, der den HSV mit einem 20-Meter-Traumtor kurz vor der Pause zum 1:1 geschossen hatte.
„Er hat das super gemacht, ist bei dem langen Ball wachgeblieben. Ein Traumpass von Bascho, den hat er super reingemacht. Da hat man den ganzen Willen von Baka gesehen", sagte HSV-Profi Jonas Meffert nach dem Spiel. "Wenn er den danebenschießt, muss es Rot geben.“
Auf Twitter schrieb die beliebte Seite "Collinas Erben", die Bezug auf Schiedsrichterentscheidungen nimmt, sogar, dass Paqarada auch trotz des Treffers Rot hätte sehen können. Dies hätte offenbar nicht als Doppelbestrafung gezählt.
Bisher keine MRT-Untersuchung bei Jatta
Die HSV-Ärzte verständigten sich nach dem Spiel darauf, zunächst auf eine MRT-Untersuchung im UKE zu verzichten. Nach der Behandlung am Sonnabend soll Jatta die kommenden beiden trainingsfreien Tage abwarten, wie sich die Schwellung entwickelt. Ob er bei der nächsten Einheit am Dienstagnachmittag wieder mitwirken kann, ist offen.
Die Willensleistung von Jatta stand exemplarisch für den HSV am Freitagabend. Trainer Tim Walter hatte seine Mannschaft gut eingestellt, der HSV besaß gegen den Stadtrivalen die nötige Schärfe. „Er arbeitet sehr hart und sehr viel für das Team. Defensiv hat er immer wieder wichtige Ballgewinne, was uns extrem hilft", sagte David über Jatta. "Und offensiv ist er einfach so schnell, spielt mit Herz und für das Team. Es freut uns sehr, dass er bei uns ist.“
Glatzel dichtete Klaus-und-Klaus-Song um
Stürmer Robert Glatzel dichtete nach Abpfiff vor Begeisterung sogar einen berühmten Song von "Klaus und Klaus" um. Statt "Es gibt nur einen Rudi Völler" sagte der HSV-Torjäger lachend: "Es gibt nur einen Bakery Jatta." Und weiter: "Es ist einmalig, was er abspult. Er hat ein überragendes Spiel gemacht.“
Der HSV hofft nun, dass Jatta auch am kommenden Wochenende beim 1. FC Magdeburg wieder spielen kann. Die kommenden Tage dürften darüber Aufschluss geben. "So wie ich Baka kenne, schüttelt er sich einmal und dann geht es weiter. Das ist zumindest meine Hoffnung", sagte Walter nach dem Spiel.
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Auch Meffert schleppte sich in den abschließenden Minuten des Spiels nur noch über den Platz. "Es war sehr intensiv, am Ende hat meine Wade zugemacht und mein Knie wehgetan. Aber das war egal", sagte der 28-Jährige. Walter ließ seinen zentralen Mittelfeldakteur dennoch durchspielen. "Ich habe ihm gesagt, dass ich den Ball nicht mal fünf Meter weit passen konnte", sagte Meffert.
Der HSV-Coach begründete im Anschluss jedoch: „Er musste drinbleiben. Jonas ist ein Kämpfer, er beißt sich da durch. Jetzt hat er sowieso ein Spiel Pause, weil er Gelb-gesperrt ist.“ Am Sonnabend verzichtete Meffert wie auch Sonny Kittel und Jean-Luc Dompé auf das Auslaufen, radelte stattdessen auf dem Fahrrad-Ergometer aus.