Hamburg. Nach dem 28:24-Sieg gegen den Hamburger RC ist der direkte Klassenerhalt in der Bundesliga für St. Paulis Rugbymänner wieder Thema.

Während im Hintergrund die tapferen Spieler des FC St. Pauli in den Ovationen ihrer Fans badeten, stellte sich Gareth Jackson zerknirscht zum Verliererinterview. Mit 24:28 (14:14) hatte der vom Briten trainierte Hamburger RC das Stadtderby in der Rugby-Bundesliga verloren.

Es war die dritte Niederlage im vierten Rückrundenspiel für den Tabellenfünften, und sie schmerzte, das war den Spielern in den rot-schwarzen Trikots und ihrem Coach anzusehen an diesem Sonnabendnachmittag in der Stadtpark-Arena.

Rugby: HRC-Coach enttäuscht von seinem Team

„Ich muss St. Pauli zu einem verdienten Sieg gratulieren. Ihr Spielmanagement war besser als unseres, wir haben in zu vielen wichtigen Momenten die falschen Entscheidungen getroffen, während sie ihre Chancen gut genutzt haben“, sagte Jackson, der für die dritte Pleite in Serie nicht so recht eine schlüssige Erklärung finden konnte. „Ich glaube, man muss einfach zugeben, dass wir momentan einen schlechten Lauf haben. Warum, das werden wir analysieren“, sagte er.

Tatsächlich waren die Braun-Weißen, die in der Hinrunde als Aufsteiger sieglos geblieben waren und das Hinspiel gegen den HRC noch mit 24:39 verloren hatten, das Team, das mehr Leidenschaft und Herz in das von rund 800 Fans gut besuchte Match investierte.

Der Favorit hatte zwar mehr Spielanteile, war aber in seinen Offensivbemühungen oft seltsam fahrig und vergab nach zwei seiner Versuche die zwei Punkte bringende Erhöhung, was letztlich immerhin ein Remis verhinderte. Zudem war der HRC bei den schnellen Gegenstößen des Lokalrivalen in der Rückwärtsbewegung nicht gut sortiert.

St. Pauli investierte mehr Leidenschaft

St. Pauli dagegen warf sich jedem Angriff mit Verve entgegen und verdiente sich damit die fünf Punkte für den Sieg. „Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir hier aufgetreten sind“, sagte der französische Cheftrainer Renaud Reguieg, „uns war klar, dass wir nur gewinnen können, wenn wir mit sehr viel Herz und Opferbereitschaft alles geben, was die Körper hergeben. Ich glaube, das haben wir noch ein bisschen besser gemacht, als ich es zu hoffen gewagt habe.“

Der zweite Saisonsieg lässt St. Pauli nun wieder an den direkten Klassenerhalt glauben. Zwar steht das Team mit zwölf Zählern noch am Tabellenende, was am Saisonende den direkten Abstieg bedeuten würde. RK 03 Berlin ist auf Rang sechs jedoch nur vier Punkte entfernt, Victoria Linden belegt mit 14 Punkten den Relegationsrang. „Vor Rückrundenbeginn habe ich gesagt, dass wir noch vier Siege brauchen. Zwei haben wir schon, jetzt machen wir weiter“, sagte Cheftrainer Reguieg. Und im Hintergrund feierte sein Team.