Hamburg. Uwe Bender ist nicht mehr Bundestrainer des Deutschland-Achters. Zuvor hatten sich die Ruderer vehement über ihn beschwert.

Nach der Unruhe der vergangenen Tage versucht der Deutsche Ruderverband (DRV) nun, die Wogen zu glätten. Am vorigen Sonntag hatte das Abendblatt berichtet, dass Uwe Bender nicht länger als Bundestrainer des Deutschland-Achters tätig sein kann.

Der DRV bestätigte nun in einer Stellungnahme auf seiner Internetseite am späten Mittwochabend diese Personalie und erklärte diese mit den auch im Abendblatt angeführten gesundheitlichen Gründen. „Uwe hat große Verdienste um das deutsche Rudern erworben. Aus unserer Sicht muss seine Gesundheit nun aber vor der Trainingsarbeit stehen“, ließ sich DRV-Sportdirektor Mario Woldt zitieren.

Neuer Ärger nach Aus für Ruder-Bundestrainer

Für Unverständnis hatte in Teilen des Verbands die Stellungnahme des Deutschland-Achters vom Dienstag gesorgt, in der die Verantwortung für die Ablösung des einstigen Erfolgstrainers Bender – unter dessen Ägide hatte der Achter seit 2017 dreimal WM- und viermal EM-Gold gewonnen – allein Sportdirektor Woldt zugewiesen wird. Die Athleten seien von der Entscheidung überrascht worden, hieß es.

Diese Darstellung wiederum erstaunte, weil zumindest Teile der betroffenen Sportler sich seit vielen Monaten verbandsintern über erhebliche Verfehlungen Benders beklagt hatten und von Sportdirektor Woldt stets gebeten worden waren, ihre Einlassungen schriftlich vorzutragen und Beweise für Fehlverhalten zu liefern. Dies war mit einer Eingabe bei Rechtsanwalt Ulrich Tödtmann, Leiter der Ombudsstelle für Compliance im DRV, geschehen, die in der vergangenen Woche maßgeblich die Entscheidung des Verbands beeinflusst hatte.

Rudern: Causa Bender wird aufgearbeitet

Sportdirektor Woldt wollte sich über das im Internet verbreitete Zitat hinaus nicht weiter zur Sache einlassen. Die weitere Aufarbeitung der Causa Bender soll nun intern erfolgen. Die Disziplinleitung des Männer-Riemenbereichs war bereits im November an Sabine Tschäge übertragen worden, die nun am Bundesstützpunkt in Dortmund maßgeblich die Geschicke des deutschen Paradeboots leiten soll.

Ob neben dem zweiten Riemen-Bundestrainer Thomas Affeldt ein weiterer Ersatz für Uwe Bender kommen und ob es dafür eine kurz- oder langfristige Lösung geben wird, ist ebenso Gegenstand aktueller interner Beratungen wie die Frage nach dem künftigen Tätigkeitsbereich Benders. Klar ist, dass der 63-Jährige bis zum Eintritt ins Rentenalter im DRV weiterbeschäftigt werden soll. Eine Kündigung stand nie zur Debatte.