Hamburg. Der Deutsche Ruderverband bootet den Olympia-Ersatzmann von Tokio 2021 aus. Offiziell geschieht das rein aus sportlichen Gründen.

Der Deutsche Ruderverband (DRV) hat erwartungsgemäß Stephan Riemekasten vom Hamburger und Germania RC aus dem Bundeskader gestrichen. Ein letztes Gespräch zwischen Chefbundestrainerin Brigitte Bielig, DRV-Sportdirektor Mario Woldt, Skull-Bundestrainer Dirk Brockmann und dem Athleten am Freitagmorgen brachte keine Einigung.

Der 29-Jährige war nach einem schwachen Ergometertest bei der Leistungsüberprüfung in Dortmund Ende November aus dem Bundeskader geflogen, obwohl er in diesem Jahr noch zum EM-Aufgebot im kurzfristig wegen Corona abgemeldeten Doppelvierer gezählt hatte und man ihm vor dem Test kein Ultimatum gesetzt hatte (Abendblatt berichtete).

Rudern: Schwerwiegende Konsequenzen für Riemekasten

Für den zweifachen Vater hat der Ausschluss schwerwiegende finanzielle Konsequenzen, er verliert die Förderung durch das Team Hamburg und die Stiftung Leistungssport und wird auch von der Bundeswehr, in der er seit sechs Jahren als Sportsoldat dient, nicht mehr für das Training freigestellt.

„Ich werde nun individuell trainieren und alles dafür geben, um dem Verband bei den deutschen Meisterschaften in Leipzig im April zu beweisen, dass ich in der Lage bin, die für den Bundeskader notwendigen Werte zu erreichen“, sagte der in Barsbüttel lebende Athlet. Außerdem behalte er sich rechtliche Schritte gegen den Verband vor.