Hamburg. Zukunft des Clubs in Niendorf scheint möglich. Aber heftige Kritik am intransparenten Vorgehen des Bezirksamtes Eimsbüttel.
Für Jochen Winand war es kein einfacher Auftritt. Der Vizepräsident des FC St. Pauli sollte am Dienstagabend in der öffentlichen Sitzung des Stadtplanungsausschusses im Bezirk Eimsbüttel zum angestrebten Ausbau des Trainingszentrums an der Kollau die Argumente des Vereins erläutern. Dabei wies er auch auf das soziale Engagement des Clubs hin. Und kassierte sofort einen Konter: „Das sagt ihr den Leuten, denen ihr die Existenz raubt“, schallte es aus dem Publikum.
Am Ende der mehr als zweistündigen Befragung und des Austausches von Argumenten hatte der FC St. Pauli einen wichtigen Erfolg erzielt, der die Zukunft des Clubs in Niendorf möglich scheinen lässt. Die Vertreter aller Parteien stimmten einstimmig „der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung“ am Bebauungsplanentwurf Niendorf 97 zu. Damit ist das Projekt politisch auf den Weg gebracht, allerdings mit klaren Forderungen an die Verwaltung, insbesondere die Bezirksamtsleitung.
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Rund 50 Gäste waren zu der Sitzung im zwölften Stock des Bezirksamtes am Grindelberg gekommen. Die allermeisten davon vom Baseball-Club Hamburg Stealers, der angesichts der geplanten Verlagerung seines Stadions an die Vogt-Kölln-Straße durchaus Existenzängste hat. „Wir sind keine Verhinderer, müssen aber auch auf uns schauen“, sagte Stealers-Präsident Sven Huhnholz, „wir wissen ein Jahr nach Vorstellung der Pläne eigentlich noch überhaupt nichts.“
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Damit sprach er auch den weiteren Vereinen HFC Falke, Eimsbütteler TV, West Eimsbüttel und TSV Stellingen aus der Seele, die ebenfalls mangelnde Kommunikation vonseiten der Verwaltung beklagen. Hamburgs BUND-Vorsitzende Christiane Blömeke warnte eindringlich vor der geplante Bebauung des Überschwemmungsgebietes mit Fußballplätzen.
Zorn über mangelhafte Transparenz
Den Zorn über die mangelhafte Transparenz der Beamtenschaft im bisherigen Planungsprozess bekam auch der FC St. Pauli als Profiteur des Projekts zu spüren. Die Ausschussmitglieder forderten deshalb die Bezirksamtsleitung auf, sämtliche Planungen, Studien und Gutachten ab sofort jederzeit transparent vorzulegen. Andernfalls würde die Planung gestoppt werden. Das könnte zu einem Problem für den weiteren Prozess werden. Winand war dennoch erleichtert: „Wäre der Antrag heute nicht durchgegangen, dann hätten wir sofort alternative Standorte suchen müssen. Das ist nicht mehr so.“