Hamburg. Der Hamburger Läufer hofft für 2023 auf Start bei Haspa-Marathon und WM. Sein großes Ziel sind die Olympischen Spiele.
Es war eigentlich nur Vollzug – und dennoch war die Nachricht, die Haftom Welday am Freitagmittag erhielt, eine großartige. Der 32 Jahre alte Marathonläufer, der 2014 aus Eritrea nach Europa geflüchtet war, seit Dezember 2021 mit Ehefrau Brtokan, Sohn Mateus (10) und den fast zwei Jahre alten Zwillingsmädchen Hana und Hyab in Groß Borstel lebt und für den Hamburger Laufladen e. V. startet, ist vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) in den Bundeskader berufen worden.
Die Nominierung ist der Lohn dafür, dass Welday Ende September beim Berlin-Marathon in 2:09:06 Stunden als Elfter deutsche Jahresbestzeit gelaufen war und seine eigene Bestmarke um mehr als vier Minuten unterboten hatte.
Haftom Welday: „Ich bin sehr stolz"
„Ich bin sehr stolz und vor allem sehr dankbar, künftig für Deutschland starten zu dürfen“, sagte der 1,76 Meter große Athlet, der die Grundvoraussetzung dafür im September gemeistert hatte, als er in Hamburg seine Einbürgerungsurkunde in Empfang nehmen konnte. Im kommenden Jahr hat Haftom Welday zwei große Ziele.
Zunächst möchte er am 23. April beim Haspa-Marathon erstmals in seiner neuen Wahlheimat über die 42,195 Kilometer an den Start gehen. „In meiner neuen Heimat eine starke Leistung hinzulegen, liegt mir besonders am Herzen. Ich möchte damit auch etwas an die Menschen zurückgeben, die mich hier unterstützen“, sagte er.
Haftom Welday reist ins Höhentrainingslager nach Äthiopien
Sollte er vom DLV nominiert werden, möchte er bei der Leichtathletik-WM vom 19. bis 27. August in Ungarns Hauptstadt Budapest erstmals für das deutsche Nationalteam laufen. „Ich möchte dort Erfahrungen in einem internationalen Wettbewerb sammeln. Das soll mir auch helfen, mein großes Ziel zu erreichen, bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris für Deutschland zu laufen“, sagte Welday. Die WM-Norm hatte er bereits mit seiner Spitzenleistung in Berlin erfüllt.
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Anfang Januar geht Haftom Welday, der seit Kurzem mit dem Versanddienstleister LetMeShip einen neuen Hauptsponsor hat und bei diesem auch angestellt ist, für drei Monate ins Höhentrainingslager nach Äthiopien. Zehn Tage vor dem Haspa-Marathon kommt er zurück, um sich zu akklimatisieren. „Das Höhentrainingslager hat sich schon vor dem Berlin-Marathon ausgezahlt. Ich hoffe, dass ich meine Leistung weiter steigern kann“, sagte er.