Hamburg. Vorm Start der Oberliga gilt Dassendorf als erster Titelkandidat. Aufsteiger ETV wird stark eingeschätzt. Es gelten neue Corona-Regeln.
Wenn an diesem Freitagabend die neue Punktspielsaison mit der Oberligapartie Union Tornesch gegen Altona 93 (19 Uhr, Großer Moorweg) offiziell eröffnet wird, kehrt der Hamburger Amateurfußball zur Normalität zurück. Zumindest bezüglich der Staffeleinteilungen. Die Zeit der kleinen Neuner- bis Zwölferstaffeln plus Auf- und Abstiegsrunde ist vorbei, die alten Ligengrößen wiederhergestellt. „Ich denke, die Vereine sind damit sehr zufrieden. Wir hoffen auf eine normale Saison. Wir als Verband sind gut aufgestellt und können auf den Eintritt gewisser Corona-Szenarien reagieren“, sagt Frank Flatau, der Vorsitzende des Spielausschusses des Hamburger Fußball-Verbandes.
Neu ist, dass ein Corona-Fall im Team nicht mehr ausreicht, um eine Partie abzusagen. Mindestens vier mit PCR-Test bestätigte Fälle müssen es sein. Diese Regelung soll den von einigen Teams in der vergangenen Saison begangenen Missbrauch eindämmen. Sportlich im Fokus steht bei vielen Fans vor allem Hamburgs Eliteklasse, die Oberliga Hamburg.
Amateurfußball: Zweikampf zwischen Altona und Concordia
Serienmeister TuS Dassendorf visiert mit dem Torschützenkönig der vergangenen Saison, Ex-Profi Martin Harnik (35), den achten Titel binnen zehn Jahren an. „Die Meisterschaft ist unsere Kernaufgabe. Wir stehen im Scheinwerferlicht und wollen den maximalen Erfolg. Wir wissen aber, dass es in dieser qualitativ starken 19er-Staffel schwerer für uns wird“, sagt Dassendorfs Trainer Jean-Pierre Richter (35).
Zum weiteren Favoritenkreis zählen Vizemeister Niendorfer TSV, der SC Victoria und der TSV Sasel. Elektrisieren dürfte die Anhänger zusätzlich der spezielle Zweikampf zwischen Altona 93 und dem WTSV Concordia. Nur diese beiden Clubs besitzen die Ambition, in die Regionalliga Nord aufzusteigen. Sie sprechen vielleicht ein gewichtiges Wort um den Titel mit, streiten sich außerdem um die bessere Platzierung, um an der Aufstiegsrunde teilnehmen zu können. Kampfansagen sind aus beiden Lagern nicht zu hören.
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„Der Wiederaufstieg ist auf keinen Fall Pflicht. Wir müssen nach unserem Abstieg eine neue Mannschaft aufbauen und wollen eine gute Rolle spielen“, sagt Altonas Trainer Andreas Bergmann (63). Concordias neuer Übungsleiter Stefan Gehrke (49) gibt als Ziel „einen Platz unter den ersten fünf Teams“ aus.
Hoch eingeschätzt wird Aufsteiger Eimsbütteler TV, der nach 17 Jahren Abstinenz sein Comeback in der Oberliga feiert. „Vom Potenzial unserer Mannschaft her sehe ich das wie die Kollegen“, sagt ETV-Trainer Khalid Atamini (31). Der Abgang von Torjäger Theo Schröder (20/32 Treffer) zu Regionalligist Hannover 96 II werde jedenfalls kein Problem darstellen.
„Unsere Neuzugänge können diesen Verlust zu 100 Prozent auffangen“, sagt Atamini. Zwei Kandidaten für die vier festen Abstiegsränge sind die beiden anderen Aufsteiger FC Türkiye mit Ex-St.-Pauli-Profi Daniel Sager auf der Trainerbank und TuRa Harksheide im ersten Oberligajahr der Vereinsgeschichte.