Tornesch. Bis zu 800 durstige, gegnerische Fans werden am Torneum erwartet. Darum fehlt Rugenbergen-Coach Fischer seinem Team.
Die Oberliga-Fußballer von Union Tornesch haben die Ehre, am Freitag, 29. Juli, gegen Regionalliga-Absteiger Altona 93 auf eigenem Rasen das Eröffnungsspiel der Saison 2022/23 zu bestreiten. Verbandspräsident Christian Okun persönlich führt um 19 Uhr den Anstoß aus.
Wird es ein Kick ins Glück, nachdem der Spielbetrieb drei Spielzeiten an Corona krankte? Skeptiker befürchten zwar keine erneuten, gravierenden Auswirkungen der Pandemie, aber kalte Duschen und ein Verbot von Flutlichtspielen im Winter wegen Energieknappheit. Normal in der höchsten Hamburger Liga ist sowieso nichts mehr, nachdem der Verband einem 19. Team (Hamm United) wegen unklarer Auf- und Abstiegsregelungen den Zutritt gestatten musste. Für den FC Union hat das den Nachteil, am ersten August-Wochenende gleich spielfrei zu sein.
Die Aussicht auf ein fröhliches Fußballfest und eine starke Kulisse im Torneum vertreiben alle dunklen Gedanken. Frank Mettal aus der Tornescher Marketing-Abteilung rechnet mit 600 bis 800 Fans, für die vier Kassen geöffnet werden und zwei Bierstände aufgebaut sind. Die neuen Sportsbar-Betreiber Yannick Mettal und Nico Ramcke freuen sich auf Arbeit. Über 20 Ordnungskräfte stehen bereit, den Ansturm zu organisieren. Zwei weitere passen am Bahnhof die AFC-Fans ab und weisen ihnen den Weg zum Sportplatz. Die HFV-Presseabteilung macht mit einem Hinweis an die Anhängerschaft der Gäste Werbung für die Partie im Sinne des FC Union. „In nur 17 Minuten seid ihr mit dem Vorortszug von Altona in Tornesch.“ Die Firma Hellermann-Tyton stellt motorisierten Besuchern unweit vom Sportgelände zahlreiche Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Der Einlass erfolgt ab 17.30 Uhr.
Zum Auftakt fehlt Union-Torjäger Björn Dohrn mit einer Zerrung
Was gibt’s denn zu holen, für die Tornescher, nachdem der AFC beim Hass+Hatje-Cup der SV Halstenbek-Rellingen (3. Platz) noch experimentiert, in der ersten Runde des Lotto-Pokals aber den Störtebeker SV aus der Kreisklasse B deklassiert hatte (21:1)?
Trainer Thorben Reibe spricht von einer „schweren“ Aufgabe, die er ohne Torjäger Björn Dohrn (Zerrung) angeht, und vertraut zwischen den Pfosten dem erfahrenen Norman Baese, der nach einer Pause wegen einer Hand-Operation gegen die Kaltenkirchener TS (Landesliga SH) zweimal hinter sich greifen musste. Das Testspiel, das die Tornescher im zweiten Durchgang mit zehn Akteuren ihrer zweiten Mannschaft bestritten, endete nach Toren von Jannik Swennosen (Foulelfmeter) und Janko Behrs 2:2 (1:1).
Der SV Rugenbergen setzte sich zeitgleich auf dem Kunstrasen von Komet Blankenese, wo Union im Pokal 3:1 gewonnen hatte, 2:1 (2:0) durch. Nach zwei frühen Torerfolgen von Patrick Hoppe haperte es in Abwesenheit von einigen Stammkräften (Leon Neumann, Sven Worthmann, Jan Schrage) und anderen, die es werden wollen (Nikolas Steinbeck, Lenny Glissmann), an der Chancenverwertung. Sascha Richert lachte sich ins Fäustchen, als er gegen sein bisheriges Team aus 20 Metern den Anschlusstreffer erzielte. Vergangene Serie hatten die Bönningstedter alle Partien der Abstiegsrunde gewonnen. „Ich glaub, es geht schon wieder los“, das will SVR-Trainer Michael Fischer nicht nur abends von Roland Kaiser in Dresden hören, sondern auch von seinem Assistenten Heiko Klemme, der den Konzert-Besucher vertritt und nach dem Abpfiff der Partie beim USC Paloma über den Spielverlauf informiert.
Oberliga Hamburg, 1. Spieltag