Hamburg. Martin Musau ist in Hamburg der schnellste Mann, Gadise Demissie die schnellste Frau. Ein Läufer schleppt sechs Kilo Gepäck mit sich.
Martin Musau aus Uganda hat bei der 35. Auflage des Hamburg-Marathons triumphiert. Bei seinem Debüt auf der 42,195 Kilometer langen Strecke siegte der 22-Jährige am Sonntag in der Zeit von 2:10:14 Stunden vor den Äthiopiern Masresha Bisetegn (2:10:54) und Belay Bezaph (2:14:00).
Schnellste Frau war Gadise Demissie Mulu (Äthiopien), die das Ziel nach 2:26:19 erreichte und ihre Bestzeit um mehr als vier Minuten steigerte. Camilla Elofsson (Schweden/2:43:27) und Marina Donnem (Norwegen/2:55:16) folgten auf den nächsten Rängen.
Schnellste Deutsche waren der siebtplatzierte Benjamin Franke (LT Haspa Marathon Hamburg/2:32:21) und die Gesamtvierte Angela Moesch (LG Deiringsen/2:58:20). Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte das Feld um 9.00 Uhr auf die Strecke geschickt.
Hamburg-Marathon der erste deutsche in 2021
Der Lauf quer durch die Hansestadt war wegen der Coronavirus-Pandemie 2020 ausgefallen und in diesem Jahr vom Frühjahr auf den Herbst verschoben worden. In Deutschland war der Hamburg-Marathon der erste große City-Marathon in diesem Jahr.
Allerdings galt für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die strenge G1-Regel: Sie mussten vollständig geimpft sein. So waren für den Marathon, die Staffel und den integrierten Halbmarathon lediglich 5157 Läuferinnen und Läufer gemeldet.
Marathon-Chef trotz kleinen Felds zufrieden
Organisator Frank Thaleiser war trotz des kleinen Elitefeldes zufrieden mit den Siegerzeiten. „Bei den Männern ist der erste Tempomacher nach elf Kilometern raus und der zweite beim Halbmarathon. Den Rest mussten die Topleute allein laufen.“
Franke, der sich auch den Hamburger Meistertitel sicherte, registrierte zwar die veränderten Bedingungen in der Corona-Pandemie, konnte mit der Atmosphäre auf der Strecke aber leben. „Es waren Miniansammlungen, aber es war schön verteilt“, sagte er. Obwohl es weniger Zuschauer gewesen seien als sonst, haben diese für viel Stimmung gesorgt, meinte er.
Der Etat der Veranstaltung lag mit 1,3 Millionen Euro deutlich unter den Rennen der Vorjahre. Teilnehmergebühren, Sponsoren und die Stadt Hamburg deckten das Budget je zu einem Drittel. Beim kleinsten Hamburger Marathon seit 36 Jahren wurden keine Siegprämien gezahlt.
Haspa-Marathon: Wasserträger grüßt unermüdlich
Der Corona-Pandemie fiel in diesem Jahr auch eine besondere Aktion zum Opfer: Erstmals seit 1987 musste auf die Spendenaktion für krebskranke Kinder verzichtet werden, in deren Rahmen Läuferinnen und Läufer sonst stets Geld in Eimern eingesammelt hatten.
Auch kostümierte Teilnehmerinnen oder Teilnehmer suchten die Zuschauerinnen und Zuschauer vergebens – fast. Denn auch unter Corona-Umständen ließ es sich Jens Strøm nicht nehmen, als Hamburger Wasserträger Hans Hummel verkleidet die Strecke abzulaufen.
Und trotz der geschulterten sechs Kilogramm beantwortete der Däne jedes zugerufene "Hummel, Hummel" zuverlässig mit einem gut gelaunten "Mors, Mors!".