Italienischer Trainer nach Corona-Zoff gefeuert. Towers beantragen neue Lizenz. Giro attackiert Tour de France.
Die Coronakrise hat auch massive Auswirkungen auf die Welt des Sports.
Die Entwicklungen am Donnerstag, den 16. April 2020:
- Sky und DFL einig über Zahlung der TV-Gelder
- Italien: Mannschaftstraining schon ab 3. Mai?
- Spanien beschäftigt sich mit Saisonabbruch
- Italienischer Club feuert Trainer wegen Corona
- Söder macht Hoffnung auf Geisterspiele
- Radsport-Zoff zwischen Giro und Tour de France
- BVB garantiert Fans Rückzahlungen
- Towers beantragen neue BBL-Lizenz
- IOC verspricht Kostenübernahme
- "Mr. Sportstudio" freut sich auf Geisterspiele
- Erster Corona-Fall in der NFL
- Rummenigge sorgt sich um den Fußballmarkt
- Wird die Serie A komplett in Rom beendet?
Sky und DFL einig über Zahlung der TV-Gelder
Die DFL und Sky haben sich laut der „Bild“ auf die Zahlung der vierten und letzten Rate der TV-Gelder an die Clubs geeinigt. Demnach solle etwas weniger Geld fließen, dafür aber früher als vereinbart. Weder Sky noch die DFL wollten sich nach Angaben des Blattes zu dem Bericht äußern. Auch ARD und ZDF seien bereit, ihre nächste Rate zu überweisen, obwohl der Spielbetrieb in der Bundesliga und der 2. Liga bis mindestens 30. April ruht und unklar ist, ob und wann die Saison zu Ende gespielt werden kann.
Die letzte Sky-Rate in Höhe von 304 Millionen Euro hätte eigentlich schon am 10. April bei der DFL eingehen sollen, nun soll die Summe am 2. Mai überwiesen werden. Ohne die Zahlung drohe laut dem „Kicker“ innerhalb der nächsten zwei Wochen 13 Vereinen, darunter vier Bundesligisten, im Mai und Juni die Insolvenz. In der kommenden Woche, am 23. April, wollen die Fußball-Clubs das weitere Vorgehen festlegen. Nach wie vor hofft der Profi-Fußball darauf, die Spielzeit mit Geisterspielen zu beenden.
Italien: Mannschaftstraining schon ab 3. Mai?
Italiens Sportminister Vincenzo Spadafora hat eine Wiederaufnahme des sportlichen Trainingsbetriebs nach dem möglichen Ende des Lockdowns am 3. Mai in Aussicht gestellt. Dieser könne zunächst allerdings nur hinter verschlossenen Türen stattfinden, sagte Spadafora in einem Facebook-Video. „Wir arbeiten an Protokollen für die Sicherheit im Sport, auch dort, wo es wenig Raum gibt. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die sanitäre Lage entwickelt und ob und wann wir Sportwettbewerbe wieder aufnehmen können“, sagte Spadafora. Sein Ziel sei es, dass der Sport durch die Epidemie keine irreversiblen Schäden erleide.
Spanien beschäftigt sich mit Saisonabbruch
Für den Fall eines vorzeitigen Saisonabbruchs hat sich der spanische Fußballverband RFEF für eine Wertung des derzeitigen Tabellenstandes in der ersten Liga ausgesprochen. Demnach sollen anhand der aktuellen Konstellation in der Primera Division beispielsweise die Teilnehmer für die europäischen Wettbewerbe in der kommenden Saison bestimmt werden. Die spanische Liga sowie die Uefa stimmten dem Plan allerdings nicht zu. Stattdessen soll an einem Weg gearbeitet werden, um die Saison zu beenden. Liga-Präsident Javier Tebas hatte bereits Anfang des Monats betont, dass man Ende Mai sowie Anfang und Ende Juni als mögliche Termine für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs festgelegt habe.
Italienischer Club feuert Trainer wegen Corona
Der italienische Zweitligist Ascoli hat Trainer Roberto Stellone freigestellt, um seine finanziellen Verluste aufgrund der Coronavirus-Pandemie einzudämmen. Das teilte der Verein am Donnerstag mit. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem Stellone (42) eine Reduzierung seines Gehalts abgelehnt haben soll.
Der frühere Stürmer, der unter anderem beim SSC Neapel, CFC Genua und FC Turin spielte, war Anfang Februar als Nachfolger von Paolo Zanetti, der weiterhin auf der Gehaltsliste des Vereins steht, präsentiert worden. Nun soll Jugendtrainer Guillermo Abascal das Team übernehmen. In Italien ruht der Ball mindestens noch bis 3. Mai.
Hockey-Bundesliga spielt weiter auf Zeit
Der Deutsche Hockey-Bund (DHB) und die Vertreter der Bundesliga haben noch nicht endgültig über einen Saisonabbruch entschieden. "Wir sind weiter bis Mitte Mai auf “Hold'„, sagte DHB-Sportdirektor Heino Knuf: “In den nächsten Tagen werden die Bundesliga-Klubs befragt, ob sie sofort eine endgültige Entscheidung benötigen oder wieder zwei Wochen bis zur nächsten Runde der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten abwarten wollen."
Bis Anfang kommender Woche soll dieses umfassende Stimmungsbild eingeholt werden. Falls die Vereine eine schnelle Lösung fordern, wäre für Knuf nur eine Lösung denkbar. "Wenn wir jetzt entscheiden müssten, dann können wir nur auf Abbruch plädieren“, sagte der Verbandsfunktionär.
Nach jetzigem Stand würden wohl alle Clubs die Krise "gut überstehen“, so Knuf weiter: "Es hat sich noch kein Verein hilfesuchend an uns gewandt. Die Notwendigkeit zur Kurzarbeit besteht noch nicht.“
Fußball: Amateursaison in Frankreich beendet
Der französische Fußballverband hat die Saison der Amateur- und Jugendligen abgebrochen. Ausgenommen davon seien lediglich die Saison der dritten Liga und der Division 1 Féminine, der höchsten Spielklasse im französischen Frauenfußball, teilte der Verband am Donnerstag mit. Hier werde eine mögliche Wiederaufnahme in Betracht gezogen. Wegen der Covid-19-Pandemie hatte der Verband die Wettbewerbe seit Mitte März ausgesetzt, ebenso wie die Profi-Ligen Ligue 1 und Ligue 2, die von der Ligue de Football Professionnel (LFP) verwaltet werden.
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In den kommenden Tagen werde das Exekutivkomitee "einen massiven Plan zur Unterstützung des Amateurfußballs und seiner 14.000 Vereine ankündigen, um ihnen den Neustart in die nächste Saison zu erleichtern“, hieß es weiter. Der Verband habe in Anbetracht der wesentlichen sozialen Rolle des Fußballs auf eine Wiederaufnahme des Wettbewerbs gehofft, doch nach der Verlängerung der Ausgangsbeschränkungen in Frankreich bis zum 11. Mai sei eine vernünftige Wiederaufnahme der Aktivitäten nicht mehr möglich.
Golfer wettern gegen Bundesregierung
Der Deutsche Golf Verband (DGV) hat Teile der jüngsten Regierungsentscheidungen in der Coronakrise kritisiert. "Mit Unverständnis und großer Enttäuschung nehmen wir wahr, dass das Verbot des Sportbetriebs auf Sportstätten jedenfalls bis Anfang Mai fortgeschrieben wurde“, sagte DGV-Präsident Claus M. Kobold in einer Pressemitteilung des Verbandes.
Der DGV wolle stärker darauf drängen, dass gerade Golf, begleitet von sachgerechten Schutzregelungen, schnellstmöglich wieder zulässig sei. "Bei Schaffung der ersten Verbotsregelungen ging damals sicher noch Schnelligkeit vor Passgenauigkeit. Jedoch wenn Zeit zum sorgfältigen Prüfen besteht, wie es jetzt der Fall war, und wenn konkrete inhaltliche Empfehlungen des Deutschen Olympischen Sportbundes, von Landessportbünden, Sportfachverbänden, darunter des Deutschen Golf Verbandes, vorliegen, wie zumindest der Individualsport im Freien mit strengen Schutzregeln wieder zugelassen werden kann, dann fehlt uns das Verständnis“, sagte Kobold.
Laut DGV seien Golfplätze mit Parks vergleichbar, Golfspieler würden ihren Sport dort weit voneinander entfernt ausüben.
Söder: "Halte Geisterspiele für denkbar"
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat dem deutschen Profifußball Hoffnung auf eine Fortsetzung der Saison ohne Zuschauer gemacht. "Wir werden in den nächsten Wochen gemeinschaftlich diskutieren, ob Geisterspiele möglich sind. Ich halte das aber für denkbar", sagte Söder am Donnerstag in München.
Die DFL erstelle gerade ein "wie ich sehe und höre intensives und sehr gutes Hygienekonzept. Es ist ja eine Berufsausübung. Wir werden das jetzt noch einmal genau bewerten und dann muss man sehen, ob man Geisterspiele erlaubt. Spiele mit Zuschauern sicherlich nicht", führte der CSU-Politiker weiter aus.
Es sei am Ende auch so, "dass man die Relevanz von Fußball nicht nur in der finanziellen, sondern auch in der psychologischen Wirkung einordnet", so Söder: "Für sehr viele Menschen ist der Fußball auch ein Teil von Freude."
Radsport: Giro-Chefs sauer wegen Tour de France
Die Organisatoren des Giro d'Italia haben sich gegen eine mögliche Kürzung der Radrundfahrt im Zuge der Corona-Krise ausgesprochen. Die Sportzeitung "La Gazzetta dello Sport", die das Radspektakel 1909 ins Leben gerufen hatte, kritisierte am Donnerstag zugleich, dass der Radsportweltverband UCI neue Daten für die Tour de France, nicht aber für den Italien-Klassiker festgelegt habe. "Mit dem Beginn der Tour (de France) am 29. August droht dem Giro eine Kürzung“, schrieb das Blatt. In Italien gibt es die Sorge, dass die Rundfahrt auf drei statt der für gewöhnlich vier Wochenenden gestutzt werden könnte.
UCI hatte am Mittwoch nach einer Videokonferenz mit Verantwortlichen des Radsports mitgeteilt, dass der Start der Tour de France vom 27. Juni auf den 29. August verschoben und das prestigeträchtigste Radrennen der Welt am 20. September enden werde. Die 103. Ausgabe des Giro sollte ursprünglich vom 9. bis 31. Mai stattfinden.
Giro-Direktor Mauro Vegni sagte, er habe das Gefühl, dass die Italien-Rundfahrt bestraft werde, um die Wünsche der Amaury Sport Organisation (ASO) zu befriedigen, die die Tour de France und die Vuelta a España ausrichtet. "Die vergangenen zwei Monate gab es nur Gespräche darüber, wie der Giro getroffen werden könnte - der einzig wahre und starke Konkurrent der Tour“, sagte Vegni weiter. "Die Franzosen sprachen ganz offen darüber, den Giro auf drei Wochenenden statt vier zu reduzieren, um freie Termine am Ende der Saison zu haben. Wir müssen uns verteidigen.“
BVB erstattet Ticketpreise zurück
Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund erstattet allen Ticketinhabern von Heimspielen die Kosten für ihre Eintrittskarten, die durch die Coronakrise ihre Gültigkeit verlieren werden. "Von möglichen künftigen Gesetzesregelungen, die vorsehen, Rückerstattungen durch das Ausgeben von Gutscheinen leisten zu dürfen, werden wir keinen Gebrauch machen“, betonte der Club in einer Mitteilung auf der Vereins-Webseite.
Der BVB verschickt in den kommenden Tagen Emails an die Karteninhaber, in der verschiedene Möglichkeiten zur Wahl gestellt werden: Neben der kompletten Rückerstattung der Ticketpreise ist auch der freiwillige Verzicht auf Rückzahlung möglich. Dabei kann der Anspruch am kompletten Preis oder ein symbolischer Anteil von 19,09 Prozent an den Club abgetreten werden.
Besitzer von BVB-Dauerkarten können darüber hinaus ihre finanziellen Ansprüche als Anzahlung für nächste Saison verwenden oder gegen das neue Trikot für die Spielzeit 2020/21 eintauschen. "Keine Wahl, egal wie sie auch ausfällt, wird Auswirkungen auf zukünftige BVB-Entscheidungen haben“, versichert der Club.
Auch für bereits erworbene Auswärtskarten will der Club eine Lösung mit den beteiligten Vereinen finden, um die Ticketpreise vollständig zurückzuzahlen. Dies betrifft die Spiele beim VFL Wolfsburg und beim SC Paderborn. Die Tageskarten-Beträge des Geisterspiels in der Champions League bei Paris St. Germain wurden bereits vollständig erstattet.
Towers & Co. beantragen neue BBL-Lizenz
Ungeachtet der Frage, ob die aktuelle Saison trotz der Corona-Krise noch zu Ende gespielt werden kann, haben 19 Vereine eine Lizenz für die neue Spielzeit in der Basketball-Bundesliga beantragt. Neben den 17 aktuellen Erstligisten - darunter die Hamburg Towers - reichten auch die beiden Zweitliga-Clubs Chemnitz 99ers und Eisbären Bremerhaven fristgerecht ihre Unterlagen ein, wie BBL-Geschäftsführer Stefan Holz am Donnerstag erklärte. Chemnitz und Bremerhaven hatten die inzwischen abgebrochene Saison in der ProA auf den ersten beiden Plätzen beendet und damit das sportliche Aufstiegsrecht erworben.
Wegen der ungewissen Folgen der Coronavirus-Pandemie verzichtete die BBL in diesem Jahr darauf, detaillierte Planungen der Vereine zu verlangen. "Es macht wenig Sinn, jetzt sechs oder sieben verschiedene Szenarien von den Clubs zu verlangen“, sagte Holz. "Dafür haben die Verantwortlichen in den Clubs gerade auch gar keine Zeit.“
Wichtig sei es jetzt erst einmal, "die Clubs über den Sommer zu bekommen“, sagte Holz. Der BBL-Geschäftsführer zeigte sich aber zuversichtlich, dass dies gelinge. "In allen Vereinen wurde hart und kreativ gearbeitet“, lobte Holz. Schwieriger werde es, was die neue Saison angeht, da noch nicht absehbar sei, wie Sponsoren und Zuschauer durch die Krise kämen. Es sei daher auch denkbar, am Mindestetat von drei Millionen Euro oder am geforderten Eigenkapital von 250.000 Euro zu rütteln.
Premier-League-Clubs wollen Saison im Juni beenden
Einige Fußballclubs der englischen Premier League planen offenbar, die laufende Saison bis zum 30. Juni zu Ende zu bringen. Wie britische Medien übereinstimmend berichten, soll bei einer Konferenz der Vereine am Freitag über eine entsprechende Frist diskutiert werden. Hintergrund ist demnach das Vertragsende vieler Fußballprofis am 30. Juni. Einige Clubs befürchten dadurch eine Wettbewerbsverzerrung, falls die Saison mit veränderten Teams und möglicherweise ohne einige Leistungsträger fortgesetzt würde.
Laut der Boulevardzeitung Mirror haben sich bislang neun Vereine dafür ausgesprochen, die Saison bis Ende Juni abzuschließen. Bisher ist allerdings unklar, wann überhaupt wieder Fußball gespielt werden darf. Sollte der Zeitraum für die ausstehenden neun bzw. zehn Partien nicht ausreichen, wollen die Befürworter der Frist laut dem Bericht die Saison verkürzen, um "völliges Chaos“ zu vermeiden. Wie und wo die Spiele ausgetragen werden, ist offen.
Leichtathletik-Verband sagt Hamburg-Event ab
Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat wegen der Corona-Krise verschiedene Titelkämpfe abgesagt, die auch nicht nachgeholt werden. Davon betroffen sind die Staffelmeisterschaften in Bochum-Wattenscheid (27./28. Juni), die Seniorenmeisterschaften in Zittau (4./5. Juli) und die Team-Meisterschaften U20//U16 (5. September) in Hamburg und der Senioren (12. September) in Lage.
Der DLV hofft dennoch wie der Weltverband World Athletics weiter auf eine "Late Season“, also eine späte Saison. Dies betrifft auch die Meisterschaft der Aktiven, die ursprünglich als Olympia-Qualifikation für Ende Juni in Braunschweig geplant war. Der Verband schließt auch Geister-Meisterschaften nicht mehr aus.
Barça-Trainer hält Liga-Pläne für unrealistisch
Trainer Quique Setién vom spanischen Fußball-Meister FC Barcelona glaubt nicht an eine baldige Wiederaufnahme des vom Coronavirus unterbrochenen Spielbetriebs. Er halte die Absicht der La Liga, die Saison der Primera División schon ab Ende Mai, spätestens aber Ende Juni mit Geisterspielen und unter strengsten Sicherheitsbedingungen fortzusetzen, für kaum realisierbar, sagte Setién im Interview des katalanischen Radiosenders "RAC1“.
"Ich habe gehört, dass die Liga vorhat, dass alle Teams für einige Monate an einem Ort isoliert werden sollen. Ich denke, das geht zu weit, das kann man nicht machen. Das würde zu viele Probleme verursachen“, sagte der 61 Jahre alte Coach, der das Team um Weltfußballer Lionel Messi und Nationaltorwart Marc-André ter Stegen erst seit Januar trainiert. Es gebe außerdem zu viele Regeln und Auflagen, die "logistisch kaum durchführbar“ seien.
Das sogenannte "Protokoll“ von Liga-Boss Javier Tebas sieht vor, dass der Spielbetrieb nach Möglichkeit schon Ende Mai, spätestens aber Ende Juni wiederaufgenommen werden soll. Tebas sagte jüngst, die Saison müsse allein aus finanziellen Gründen zu Ende gespielt werden. Schon jetzt rechnet die spanische Profiliga wegen der Krise mit einem Verlust von mindestens 150 Millionen Euro.
Basketball: Final Four der Euroleague verschoben
Wegen der Coronavirus-Pandemie kann das in Köln geplante Final Four der Basketball-Euroleague nicht wie geplant am 22. und 24. Mai stattfinden. "Wir sind mit der Lanxess Arena in Gesprächen über einen späteren Termin“, sagte Euroleague-Chef Jordi Bertomeu am Donnerstag in einer Video-Pressekonferenz. Die Saison in der Euroleague, an der aus der Bundesliga Bayern München und Alba Berlin teilnehmen, ist seit dem 12. März unterbrochen.
"Unser Plan ist es nach wie vor, die Saison zu Ende zu spielen“, sagte Bertomeu. "Und zwar die sechs noch ausstehenden Spiele der regulären Saison, die Playoffs und das Final Four.“ Allerdings sei derzeit noch unklar, ob das angesichts der europaweiten Auswirkungen der Pandemie möglich sei. "Wir werden die Gesundheit von Spielern, Trainern und Zuschauern nicht in Gefahr bringen“, sagte Bertomeu. "Wenn wir die Saison beenden müssen, dann werden wir sie beenden.“
Es sei auch denkbar, an einem anderen Ort und ohne Zuschauer zu spielen. In Deutschland sind Großveranstaltungen bis zum 31. August verboten. Auch ein Final Eight sei nicht ausgeschlossen, sagte der Spanier. "Ich denke, Ende Mai werden wir wissen, wie es weitergeht“, sagte Bertomeu. "Klar ist auch, dass wir nicht länger als bis Ende Juli spielen können. Sonst würden wir den Kalender der neuen Saison in Gefahr bringen.“ Das gelte auch für den Eurocup, der ebenfalls von der Euroleague veranstaltet wird.
Werder-Profi Sargent in Sorge um US-Familie
Bundesliga-Profi Josh Sargent von Werder Bremen ist während der Corona-Krise ständig in Gedanken bei seiner Familie in den USA. "Ich mache mir auf jeden Fall Sorgen um meine Familie und meine Freunde zu Hause. In Amerika herrscht gerade keine sehr gute Situation. Ich halte so viel Kontakt zu ihnen, wie es geht“, sagte der 20 Jahre alte Stürmer am Donnerstag in einer Online-Fragerunde, die live auf der Internetseite seines Vereins übertragen wurde.
Sargents Schwester arbeitet als Krankenschwester in der US-Stadt St. Louis. "Ich bin stolz auf sie, weil sie einen tollen Job macht“, sagte er. "Ich habe sie gefragt, wie es ist, jeden Tag zur Arbeit zu gehen. Sie werden immer auf Fieber getestet und müssen Schutzkleidung tragen. Ihr geht es aber gut. Sie geben ihr Bestes.“ Sargent kam 2018 aus St. Louis nach Bremen und spielte dort zunächst in der zweiten Mannschaft von Werder. In der Bundesliga kam er bislang auf 18 Einsätze, bei denen er drei Tore schoss. In den USA gibt es aktuell die meisten Corona-Infektionen weltweit.
Darts sorgt für Live-Sport auf DAZN
Während der internationale Sport seit Wochen kollektiv zum Erliegen gekommen ist, startet der Darts-Weltverband PDC ein neues Turnier - im Homeoffice. Ab Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) beginnt die PDC Home Tour mit insgesamt 128 Teilnehmern, die in 32 Gruppen mit je vier Spielern unterteilt wurde. Dabei spielen der schottische Weltmeister Peter Wright, der Niederländer Michael van Gerwen und Co. jeweils an ihrer eigenen Scheibe, per Video werden die Würfe in einem Stream aufgezeichnet.
"Es freut mich sehr, dass wir den Fans in diesen beispiellosen Zeiten Live-Darts liefern können“, sagte PDC-Boss Barry Hearn zum kontaktlosen Wettbewerb an der Scheibe. Pro Abend soll eine Gruppe gespielt werden, damit gibt es in den kommenden 32 Tagen je einen Vorrundenabend live zu sehen. Den Anfang macht am Freitagabend "Snakebite“ Wright, am Montag tritt mit Lisa Ashton die erste Frau ans heimische Board. Veranstalter Hearn sagte, die Spieler könnten sich durch das Turnier auf eine Rückkehr auf die Tour vorbereiten, "wann immer das sein wird“.
U21-Coach Kuntz: Spieler haben Hamsterbacken
Die deutschen U21-Fußballer können aktuell nicht miteinander trainieren. Zur Aufheiterung in der Corona-Krise fand zuletzt aber digital ein launiges Treffen statt. „Kurz vor Ostern gab es eine Videokonferenz mit allen Spielern. Da ging es in erster Linie um die Frotzeleien über die Frisuren“, erzählte Nationaltrainer Stefan Kuntz beim TV-Sender Sky Sport News. „Da waren ein paar Selbstversuche bei den Frisuren dabei, die echt abenteuerlich ausgesehen haben.“ Etwa sei Verteidiger Julian Chabot von Sampdoria Genua durch die strengen Beschränkungen in Italien schon lange von den Folgen der Krise betroffen.
Neben den Frisuren sei Kuntz aber noch was anderes aufgefallen. "Man hat ganz leichte Ansätze von Hamsterbacken gesehen, wo wahrscheinlich in den nächsten Wochen noch viel härter trainiert werden muss, um wieder auf Wettbewerbszustand zu kommen“, sagte der Coach. Die Auswahl-Termine der nächsten Zeit wurden wegen Corona gestrichen, Kuntz hofft auf die nächsten Länderspiele im September. "Ich vermisse den Fußballplatz, vermisse den Geruch von Gras und vermisse die Jungs“, sagte der Ex-Profi, der aktuell in seiner Heimat im Saarland ist und sich unter anderem um Eltern und Schwiegereltern kümmert.
Nadal glaubt an längere Tennis-Pause
Tennisstar Rafael Nadal glaubt aufgrund der globalen Ausrichtung seines Sports nicht an eine baldige Fortsetzung der Saison. "Tennis ist ein globaler Sport. Wir reisen von Land zu Land, dabei sind viele Menschen unterwegs“, sagte der Spanier in einem Radiointerview mit Onda Cera: "Es scheint mir schwierig, dass irgendein großes Turnier kurz- oder mittelfristig stattfinden wird.“
Wegen der Coronapandemie wurde bereits Wimbledon abgesagt. Die French Open sind verlegt worden (20. September bis 4. Oktober), die US Open in New York sollen noch wie geplant stattfinden (24. August bis 13. September).
Berater-Provision sinkt bei Gehaltsverzicht der Profis
Der durch die Coronakrise bedingte Gehaltsverzicht bei deutschen Profifußballern kann sich auch auf deren Berater auswirken. "Ist im Vertrag eine Prozentzahl des Spielergehalts als Provision festgelegt, dann ist das logisch“, sagte Dirk Hebel dem Kicker.
Der Spielerberater von SportsTotal glaubt, dass seine Branche zum Gehaltsverzicht der Profis beigetragen habe. "Die Berater haben viel Arbeitszeit investiert in ein Thema, das ihnen wirtschaftliche Einbußen gebracht hat. Ich glaube, das hat unsere Branche gut gemacht“, sagte der 47-Jährige.
Größtes Bremer Reitturnier fällt aus
Das renommierte Bremer Springturnier kann in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie nicht stattfinden. Der gastgebende Reit-Verein RC Rosenbusch-Oberneuland sagte die Veranstaltung am Donnerstag ab und folgte damit den Beschlüssen der Politik, wonach bis zum 31. August keine Großveranstaltungen erlaubt sind. "Gesundheit ist unser höchstes Gut, und die wollen wir auf keinen Fall gefährden“, sagte Mit-Veranstalter Hergen Forkert.
Das Reit-Event war vom 14. bis 17. Mai geplant. Die Organisatoren hatten mit rund 200 Teilnehmern gerechnet. Im vergangenen Jahr waren rund 5000 Zuschauer gekommen. "Ein Turnier ohne Zuschauer kommt für uns nicht in Frage“, sagte der Erste Vorsitzende Jörn Forkert.
PSG unterstützt Essens-Aktion für Krankenhäuser
Der französische Fußballclub Paris Saint-Germain unterstützt kostenlose Essenslieferungen an Krankenhauspersonal. In Zusammenarbeit mit der Wohltätigkeitsorganisation Street Food en Mouvement habe man seit dem 9. April mehr als 5000 Mahlzeiten an sieben verschiedene Universitätskliniken im Großraum Paris geliefert, teilte der Verein mit.
Das Essen werde von Freiwilligen in den Küchen des Pariser Prinzenparks zubereitet und dann mit Food Trucks zu den Krankenhäusern gefahren. Finanziert werde das Ganze unter anderem mit den Erlösen einer Trikotaktion - der Verein verkauft ein Sondertrikot mit dem Schriftzug "Tous Unis“ (Alle Vereint).
Julia Görges: Zeit für den Kleiderschrank
Tennisspielerin Julia Görges (Bad Oldesloe) kann der Coronavirus-Krise auch positive Aspekte abgewinnen und nutzt die ungewohnte Freizeit auch zum Ausmisten und Aufräumen. "Wenn man das ganze Jahr aus dem Koffer lebt, packt man eigentlich immer dieselben Sachen ein. Jetzt schaue ich auch mal in die hinteren Ecken meines Kleiderschranks und wundere mich, was da alles ans Tageslicht kommt“, sagte die 31-Jährige, die in Regensburg lebt, in einem am Donnerstag verbreiteten Interview. "Ich finde es angenehm, mich mit Dingen beschäftigen zu können, für die ich in all den Jahren nie richtig Zeit hatte oder auch keine Lust.“ Sie empfinde die Zeit als "ein Reinschnuppern in das Leben nach der Karriere.“
Sie glaube, dass die Tennis-Saison "erst weitergehen wird, wenn alle Reisebeschränkungen gefallen sind, also jede Spielerin überall hinreisen kann, ohne dort erst einmal in Quarantäne zu müssen“, sagte die Nummer 38 der Welt. "Ich hoffe sehr, das wird noch in diesem Jahr der Fall sein.“
Görges hoffte noch auf eine Sondergenehmigung, um in der TennisBase München-Oberhaching wieder Tennis spielen zu können. "Trainer sind zwar nicht erlaubt, wie ich gehört habe, Duschen geht auch nicht“, sagte sie. "Aber es ist auf jeden Fall schön, mal wieder einen Schläger in der Hand zu halten.“
IOC will Corona-Kosten tragen
IOC-Spitzenfunktionär John Coates hat den Sportverbänden in der Coronakrise die finanzielle Unterstützung des Internationalen Olympischen Komitees zugesichert. "Wir werden nicht abwarten und zusehen, wie die internationalen Verbände kollabieren. Wir werden ihnen helfen“, sagte der Präsident der IOC-Koordinierungskommission für die Olympischen Spiele in Tokio.
Durch die Verlegung der Spiele ins Jahr 2021 und die weiteren Folgen der Corona-Pandemie würden der olympischen Bewegung, den Weltverbänden und den Nationalen Olympischen Komitees "erhebliche Kosten" entstehen, sagte Coates.
Derzeit prüfe das IOC den Umfang dieser finanziellen Folgen. "Wir werden die Kosten für die olympische Bewegung tragen“, sagte der Australier Coates. IOC-Präsident Thomas Bach hatte jüngst in einem Interview der Welt am Sonntag gesagt: "Für uns, das IOC, werden sich Zusatzkosten von mehreren Hundert Millionen Dollar ergeben, das lässt sich jetzt schon sagen."
Kürten für Geisterspiele "ohne Fanatismus"
"Mister Sportstudio" Dieter Kürten erwartet, dass die Fußball-Bundesliga frühestens Mitte Mai mit Geisterspielen fortgeführt wird. Partien ohne Zuschauer hätten durchaus etwas Gutes, sagte der frühere ZDF-Journalist (84) den Zeitungen der VRM.
"Meine These: Der Fußball würde dadurch sogar besser ohne diesen Fanatismus und die Anfeindungen von der Tribüne." Kürten wünschte sich, "dass sich alles dadurch beruhigt, damit wieder guter Fußball honoriert wird und man alles etwas gelassener sieht".
Tischtennis: Play-offs weiter ausgesetzt
Wegen der anhaltenden Coronakrise hat die Tischtennis-Bundesliga (TTBL) die Play-offs erneut ausgesetzt. Als frühestmöglicher neuer Termin wurde der 31. Mai festgelegt. Eine Austragung ohne Zuschauer ist dabei ausdrücklich nicht ausgeschlossen.
"Wir hoffen, die Spielzeit mit einer Meisterschaftsentscheidung zu Ende zu bringen“, sagte TTBL-Geschäftsführer Nico Stehle. Die Saison läuft offiziell noch bis zum 30. Juni.
"Alles andere absurd":Kubicki für Geisterspiele
FDP-Politiker Wolfgang Kubicki hat sein Plädoyer für die zeitnahe Durchführung von Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga erneuert. "Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, solange gewährleistet ist, dass wir keine Rudelbildung mit Zuschauern haben werden“, sagte Kubicki am Donnerstag bei Sky Sport News HD. Entscheidend werde für ihn viel mehr sein, "dass nicht 50.000, 60.000, 70.000 Menschen ins Stadion kommen“. Die Infektionswahrscheinlichkeit bei den Spielen sei ohne Publikum "relativ gering“.
"Ich glaube, dass die Ministerpräsidenten sich darauf verständigen werden, Geisterspiele wieder zuzulassen. Alles andere wäre absurd", erklärte Braunschweig-Fan Kubicki.
Kanu-Verband plant Events ab 30. Juni
Der Deutsche Kanu-Verband will alle geplanten Veranstaltungen ab 30. Juni austragen. Das Gremium sehe "derzeit keine Notwendigkeit, Veranstaltungen nach dem Stichtag Ende Juni abzusagen“ und setze alles daran, dass die Events wie geplant durchgeführt werden können. "Dennoch behält man sich im Präsidium vor, die Situation jederzeit neu bewerten zu können“, hieß es in der Mitteilung. Eine abschließende Bewertung zur Saison 2020 solle spätestens am 30. Juni erfolgen.
Fußball: Magdeburg für Drittliga-Abbruch
Geschäftsführer Mario Kallnik vom 1. FC Magdeburg plädiert nach den jüngsten Entscheidungen der Bundesregierung für eine vorzeitige Beendigung der 3. Fußball-Liga. "Die Verlängerung des Kontaktverbots ist ein weiteres Argument für einen Saisonabbruch“, sagte er der Magdeburger Volksstimme. Die Maßnahmen zur Eindämmerung des Coronavirus waren zum Großteil am Mittwoch bis einschließlich 3. Mai verlängert worden.
Um die Saison bis zum 30. Juni sportlich abzuschließen, galt bislang der 16. Mai als spätester Zeitpunkt für den Wiederbeginn. Es sind noch elf Spieltage zu absolvieren. "Dieser Termin ist aber nicht mehr haltbar, wenn wir erst ab dem 4. Mai wieder trainieren können“, sagte Kallnik. Die Drittligisten hatten sich zuvor für eine Vorbereitungszeit von drei Wochen vor einer möglichen Fortsetzung ausgesprochen.
Magdeburg hat als Tabellen-15. nur einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegsränge. Vor Ostern hatte es bei einer Videokonferenz der Drittligisten unterschiedliche Meinungen über einen etwaigen Abbruch gegeben. Kallnik positionierte sich klar: "Im Sinne der Gesundheit und für das wirtschaftliche Überleben möglichst vieler Vereine wäre ein Abbruch der Drittligasaison die sinnvollste Lösung.“
Olympia: Gleicher Zeitplan für Tokio 2021
Olympia 2021 in Tokio soll dem gleichen Zeitplan folgen wie die eigentlich für dieses Jahr geplanten Spiele. Diesen Beschluss fassten die Koordinierungskommission des IOC und die Organisatoren in einer Sitzung am Donnerstag. Auf dieser Basis sollen auch die Wettkampfstätten wie ursprünglich geplant zur Verfügung stehen, hieß es in einer Mitteilung. Die Tokio-Organisatoren sollen nun mit den Inhabern der Arenen entsprechende Verhandlungen aufnehmen.
Die Sommerspiele in Tokio sollten eigentlich vom 24. Juli bis 9. August ausgetragen werden. Neuer Eröffnungstermin ist der 23. Juli 2021. Einen genauen Fahrplan wollen die Olympia-Macher bis Mai vorlegen. Dabei werde der Fokus auch auf die Reduzierung von Kosten gelegt, die durch die Verschiebung entstehen, sagte der Präsident der IOC-Koordinierungskommission, John Coates.
Olympiasiegerin übt auf Balken im Wohnzimmer
Not macht erfinderisch: Um auch während der Coronavirus-Pandemie weiterhin regelmäßig auf ihrem Spezialgerät trainieren zu können, hat sich Olympiasiegerin Sanne Wevers (28) aus den Niederlanden einen Schwebebalken ins heimische Wohnzimmer liefern lassen. Genutzt wird der gefürchtete "Zitterbalken“ dort auch von ihrer Schwester Lieke.
Als größtes Problem erwies sich der Transport des fünf Meter langen Geräts. Der Balken passte nicht durch das enge Treppenhaus und musste mit Hilfe einer Spezialvorrichtung durch das Wohnzimmerfenster bugsiert werden.
Bundesliga-Schiri warnt vor "Rolle rückwärts"
Fußball-Schiedsrichter Robert Kampka setzt auf einen Neustart der Bundesliga mit Bedacht. "Man muss mit Lockerungen der Maßnahmen vorsichtig sein, um nicht eine Rolle rückwärts zu machen", sagte der 38-Jährige zu Sport1, "man weiß noch wenig über dieses Virus". Kampka leitet seit 2016 Spiele der Bundesliga und ist im Hauptberuf Truppenarzt bei der Bundeswehr.
Allerdings hat der Unparteiische vollstes Vertrauen zu den Entscheidungen der DFL: "Wenn die DFL sagt, wir starten wieder, dann sind wir natürlich dabei. Wenn es nicht verantwortbar wäre, dann würde nicht gespielt werden."
Über ein Videoportal können Schiedsrichter derzeit Spielszenen abrufen und diese beurteilen, damit sie "bei den Regelauslegungen up to date“ bleiben. "Zwar kann das die wirkliche Praxis nur schwerlich ersetzen. Aber es hilft, sein eigenes geistiges Setup aufzurüsten“, sagte Kampka. Die eventuell bevorstehenden Geisterspiele bezeichnete er als "Neuland für uns alle. Das kann man nicht trainieren."
Erster Corona-Fall in der NFL
Die US-Football-Liga NFL hat ihren ersten Corona-Fall unter den Spielern: Brian Allen, Center der Los Angeles Rams, ist positiv getestet worden, teilte das Teams aus Kalifornien mit. Der 24-Jährige fühle sich gut, bestätigte Coach Sean McVay: "Er ist fit und auf dem Weg der Besserung. Er hat uns frühzeitig informiert, somit konnten wir alle notwendigen Schritte schnell in die Wege leiten.“
Als Sicherheitsmaßnahme würden die Rams ihr Trainingszentrum vorerst schließen. Dies betrifft allerdings nur wenige Spieler, da die Zentren momentan ohnehin nur für Reha-Zwecke genutzt werden dürfen. Bei den Rams sei dies eine „wirkliche kleine Gruppe“, sagte McVay: „Wir werden unsere Entscheidungen mit Bedacht treffen.“ Mitte März war bereits Sean Payton, Headcoach der New Orleans Saints, positiv getestet worden. Payton ist mittlerweile wieder genesen.
Rummenigge: "Der Markt wird stark leiden"
Bayern Münchens Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge befürchtet durch die Coronakrise erhebliche Schäden für den Fußball. "Ich glaube, dass der Markt stark leiden wird, weil jeder in den letzten 20 Jahren immer mehr für Transfers und Gehälter ausgegeben hat. Jetzt ist die Zeit der Liquidität. Wer über liquide Mittel verfügt, wird sehr umsichtig damit umgehen“, sagte Rummenigge im Interview mit der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera.
Rummenigge hofft angesichts der Probleme, dass auch die Champions League zu Ende gespielt werden kann: "Wir müssen Lösungen finden, um diese Saison zu Ende zu bringen. Es gibt bereits sportliche und wirtschaftliche Schäden.“
In diesem Zusammenhang lobte der Bayern-Boss das Verantwortungsbewusstsein der Profis. "Niemand mag einen Teil seines Gehalts verlieren. Solidarität ist in diesem Moment auf allen Ebenen besonders wichtig, unter Menschen und unter Staaten“, sagte Rummenigge. Auch bei den Clubs der Bundesliga sei die Solidarität stark: "Ich glaube, dass wir ein gutes Beispiel für die Politik und für das deutsche Volk sind.“
Mit Andrea Agnelli, dem Chef der Europäischen Klubvereinigung (ECA), befindet sich Rummenigge im Austausch. "Er erlebt keine einfache Zeit. Er muss Lösungen finden, die sowohl für die Meisterschaften als auch für die europäischen Wettbewerbe passen. Er muss nicht nur den Spielkalender, sondern auch die wirtschaftlichen Aspekte berücksichtigen“, sagte Rummenigge.
Formel 1: Österreich-Geisterrennen "machbar"
Formel-1-Teamchef Christian Horner hält einen Saisonstart ohne Zuschauer auf dem Red-Bull-Ring in Österreich für "machbar". Die Strecke in Spielberg in der Steiermark sei dafür bereit und könne in "sehr kurzer Zeit“ die dafür erstellten Kriterien des Weltverbandes Fia erfüllen, sagte der Chef des Red-Bull-Teams dem britischen Sender Sky Sports. Der Grand Prix von Österreich war im ursprünglichen Kalender für den 5. Juli angesetzt. Die bis Mitte Juni geplanten ersten neun Saisonläufe wurden wegen der Corona-Pandemie bereits abgesagt oder verschoben.
Österreichs Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler hatte am Mittwoch gesagt, dass die Regierung einem Geisterrennen "zumindest nicht im Wege stehe“. Als größtes Problem nannte der Grünen-Politiker die Ein- und Ausreise der zehn internationalen Teams. In Österreich gilt ein generelles Verbot für alle Veranstaltungen bis zum 30. Juni. Es wird spekuliert, dass die Formel 1 danach den Auftakt ihrer Saison in Spielberg planen könnte.
"Es wird einen schrittweisen Weg zurück zu kompletten Grand Prix' geben“, sagte Red-Bull-Teamchef Horner. Zunächst gebe es Gespräche mit einigen Strecken über Rennen ohne Fans und mit einer begrenzten Zahl von Personal, um die WM zu beginnen. Als Vorteil der Formel 1 nannte Horner mit Blick auf das Infektionsrisiko eine natürliche Distanz zwischen den Piloten, die zudem Helme tragen würden.
Der 46-Jährige hält ähnlich wie Formel-1-Sportchef Ross Brawn eine WM mit bis zu 18 Rennen in diesem Jahr noch für möglich. "Es wird hart, aber wenn wir loslegen, dann wird es schnell und reichlich sein. Das wird eine riesige Herausforderung“, sagte Horner.
Fußball: Serie A komplett in Rom?
Die Saison in der italienischen Serie A könnte in einer einzigen Stadt fortgesetzt werden. Der italienische Fußballverband prüft die Möglichkeit, die restlichen Spiele nur in Rom auszutragen. "Eine Meisterschaft ohne Spiele in Norditalien ist eine Möglichkeit, an die wir denken", sagte Verbandspräsident Gabriele Gravina laut Gazzetta dello Sport. Damit soll vor allem verhindert werden, dass Begegnungen in Städten wie Mailand, Bergamo und Turin gespielt werden, die von der Coronavirusa-Pandemie besonders betroffen sind.
Der italienische Verband hatte am Mittwoch ein Protokoll für den Neustart des nationalen Spielbetriebs nach Ende des Lockdowns am 3. Mai entworfen. Geplant ist ein Neustart der Meisterschaft in drei Phasen. Dabei soll der Serie A Priorität eingeräumt werden, danach sollen Serie B und C neu starten.
Volleyball-Manager kritisiert Bundesliga
Manager Kaweh Niroomand von den Berlin Volleys macht die Führung der Volleyball-Bundesliga (VBL) für den Rückzug von bisher drei Vereinen mitverantwortlich. Das Produkt VBL sei sehr gut, sagte der 67-Jährige der Berliner Morgenpost, wenn man es aber nicht hinbekomme, dafür Partner zu akquirieren, "ist das nicht nur ein Marktproblem. Das heißt, sie schafft es nicht, Sponsoren an Land zu ziehen.“ Somit erhalten die Vereine keine wirtschaftliche Unterstützung seitens der VBL und müssen für sich selbst sorgen.
Nach dem TV Rottenburg werden auch die Volleys Eltmann sowie die Hypo Tirol Alpenvolleys Haching nicht mehr an den Start gehen, nachdem die VBL aufgrund der Coronakrise die Saison vorzeitig abgebrochen hatte. "Dadurch wird die Attraktivität der VBL jedenfalls nicht größer“, sagte Niroomand und zeichnet ein düsteres Bild auf: "Diese Krise wird dem Volleyball sehr zusetzen. Die Wirtschaftskraft der Vereine nimmt eher ab“, was aber schon vor dem Virus ein Thema gewesen sei.
VBL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung, der seit Jahren vergeblich einen Namenssponsor sucht, geht aber weiterhin von einer Zehner-Liga aus, wenn die Krise sich nicht noch länger hinzieht.
Selecao-Legenden rufen zu Favela-Spenden auf
Brasiliens Fußball-Legende Zico und viele seiner Teamkollegen der WM 1982 in Italien haben in einer Videobotschaft zu Spenden für die Bewohner der Favelas in Rio de Janeiro aufgerufen. "Die Selecao von 1982 und du, zusammen gegen das Coronavirus", erklärte der geniale Regisseur am Ende der Mitschnitts.
Brasilien war zwar bei der WM vor 38 Jahren in der zweiten Finalrunde am Gastgeber und späteren Weltmeister Italien gescheitert, doch die Auswahl galt als eine der besten der Geschichte. Zico war der große Star des Teams, zu dem auch Falcao, Junior, Careca und Cerezo gehörten.
Die Spendengelder sollen einer Organisation zukommen, die sich um die Bewohner der Armutsviertel in Rio kümmert. Die Metropolregion der Olympiastadt von 2016 hat mehr als 13 Millionen Einwohner, rund ein Viertel wohnt in den Favelas. Die Menschen dort sind besonders von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen.
Immunologe rät zu Geisterspielen im US-Sport
Anthony Fauci, medizinischer Berater der US-Regierung und führender Immunologe, sieht in Zeiten der Coronakrise Geisterspiele als einzige realistische Chance, um wieder Profisport in den USA zu ermöglichen. "Es gibt einen Weg, den Sport zurückzubringen“, sagte Fauci in der US-Snapchat-Show Good Luck America: "Keine Fans kommen ins Stadion, die Athleten werden in große Hotels gebracht, wo auch immer gespielt werden soll." Dort müssten die Sportler "sehr gut beobachtet und regelmäßig testet werden. Etwa einmal die Woche", führte Fauci aus: "Man muss zusehen, dass es unter den Athleten und deren Familien keine Infektionen gibt - und dann lasst sie die Saison zu Ende spielen."
In allen Profiligen ruht derzeit der Spielbetrieb. Die Basketball-Liga NBA pausiert seit dem 11. März, kurz danach zog die Eishockey-Liga NHL nach. Die Baseball-Liga MLB verschob bereits den für Ende März geplanten Saisonstart. US-Präsident Donald Trump hatte jüngst gesagt, er wünsche sich den Sport zurück und sei es "leid, Baseballspiele zu sehen, die 14 Jahre oder noch älter sind."
Die Football-Liga NFL startet erst im September - allerdings drohen auch in dieser beliebtesten Liga der US-Bürger massive Einschränkungen. Ab dem 20. April dürfen die Teams mit neuen Cheftrainern wieder trainieren, zunächst jedoch nur online. Auch der Draft, die jährliche Talente-Ziehung, vom 23. bis 25. April wird anders als sonst virtuell abgehalten.
Medienberichten zufolge arbeitet die NBA derzeit an Plänen, die Saison fortzusetzen. Diese decken sich wohl mit den Empfehlungen des Immunologen Fauci: In Las Vegas oder auf den Bahamas könnten die Profis abgeschirmt von der Öffentlichkeit ihren Meister ausspielen.
Räikkönen liest Gute-Nacht-Geschichte
Rennfahrer Kimi Räikkönen nutzt die Zwangspause der Formel 1 für Gute-Nacht-Geschichten. In einem kurzen Twitter-Video zeigte sich der 40-Jährige im Schein einer Nachttisch-Lampe beim Vorlesen für seine beiden kleinen Kinder, die bereits im Bett liegen. Der Finne ist dabei mit einigen Zeilen aus dem Buch "Weißt Du eigentlich, wie lieb ich Dich hab?“ von Sam MacBratney zu hören. Die Geschichte erzählt von den Abenteuern eines kleinen Hasen.
Mit dem Video beteiligt sich der frühere Formel-1-Weltmeister Räikkönen an einer Aktion der Organisation "Save the Children", wie sein Team Alfa Romeo mitteilte. Eine Reihe von Prominenten liest aus ihren Lieblingsbüchern, um so Spenden für Schulen und öffentliche Hilfsprogramme für Kinder einzuwerben. Zugleich sollen damit auch Kinder und ihre Eltern, die während der Coronavirus-Pandemie zu Hause bleiben müssen, unterhalten werden.
Spielerberater nimmt Krisenvereine in Schutz
Nach Ansicht eines der führenden Spielerberater ist die Kritik an den Vereinsbossen in der Fußball-Bundesliga für die schwierige Finanzlage vieler Clubs in der Coronakrise unfair. "Wir leben in einer Zeit, in der du für Geld auf dem Konto Strafzinsen zahlst“, sagte Dirk Hebel in einem Kicker-Interview.
Gemeinsam mit Steffen Asal bildet Hebel das Führungsduo der Deutschen Fußballspieler-Vermittler Vereinigung (DFVV). Wer 20 Millionen Euro auf ein Konto lege anstelle Spieler zu verpflichten, um die sportlichen Ziele zu erreichen, müsse sich vom Aufsichtsrat Fragen stellen lassen.
"Die Diskussion wird mir deshalb zu oberflächlich geführt. Und sie ist nicht fair gegenüber denen, die Vereine leiten“, sagte Hebel, der mit seiner Agentur "SportsTotal" unter anderem Toni Kroos (Real Madrid) und HSV-Profi Bobby Wood vertritt.
Gladbach-Profi applaudiert Pappkameraden
Stürmer Patrick Herrmann von Borussia Mönchengladbach empfindet die Corona-Krise und die angepeilten Geisterspiele in der Bundesliga vor allem als Herausforderung für den Kopf. "Entscheidend ist der Kopf, der Wille. Ich bin überzeugt, das gilt ganz generell für den Rest der Saison. Jeder muss sich bestmöglich mit dieser ungewöhnlichen Situation arrangieren. Der Kopf wird dabei die wichtigste Rolle spielen“, sagte er dem Kicker.
Herrmann lobte auch die Aktion "Pappkameraden“. Fans der Borussia konnten lebensgroße Aufsteller von sich bestellen und im Stadion aufstellen lassen, um das Fanprojekt und eine lokale Druckerei zu unterstützen. „Ich war am Anfang skeptisch, ob das die gewünschte Wirkung erzielt. Aber: Die Kunststofffiguren kommen super rüber, echt realitätsnah“, sagte Herrmann. "Beim Einlaufen ins Stadion habe ich den 'Leuten' sogar applaudiert, so wie wir es vor Heimspielen immer machen." Die Mannschaft trainiert derzeit in Kleingruppen im Stadion.
Weinzierl: Job-Gespräche wegen Corona geplatzt
Trainer Markus Weinzierl glaubt, dass die Corona-Krise seine Rückkehr in das Fußball-Geschäft erschwert. "Ich war in sehr guten Gesprächen mit zwei Vereinen vor der Coronakrise. Jetzt muss man schauen, was die Zeit generell mit dem Fußball macht“, sagte der 45-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist sehr schwierig, in der aktuellen Situation die Zukunft vorauszusagen. Der Markt ist ja - wie fast alles in der Gesellschaft - zum Erliegen gekommen. Die Corona-Problematik erschwert das natürlich schon."
Seine Einschätzung bestätigte auch der Präsident des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer: "Das ist für alle, die auf ein Engagement warten, von Nachteil, weil kein Verein planen kann", sagte Lutz Hangartner.
Weinzierl hofft, dass sich der Fußball durch die Coronakrise zum Positiven verändert. "Ich habe die Hoffnung, dass man durch die aktuelle Phase wieder besonnener und der Umgang miteinander besser wird“, sagte der frühere Trainer des VfB Stuttgart, des FC Schalke 04 und des FC Augsburg: "Ich hoffe auch, dass die Egoismen im Fußball vielleicht ein bisschen weniger werden."
Deutschen MLS-Profi plagen Gewissensbisse
Der in den USA lebende deutsche Fußballprofi Florian Jungwirth sieht eine schnelle Rückkehr zum Ligabetrieb in der Coronakrise kritisch. "Ich würde mir wünschen, dass erst mal alle Menschen mit Existenzängsten ihren Alltag zurück bekommen, bevor ich als Fußballprofi an der Reihe bin“, sagte der 31-Jährige der Frankfurter Rundschau. Jungwirth war in Deutschland unter anderem für den SV Darmstadt 98 und den VfL Bochum aktiv und spielt seit 2017 für die San José Earthquakes in der US-Profiliga MLS.
"Innerhalb von zwei Wochen sind in den USA zehn Millionen Arbeitslosenmeldungen reingeflattert. Es gibt hier kein Arbeitslosengeld oder einen Kündigungsschutz“, sagte er. "Für mich würde es sich falsch anfühlen, wenn ich trainieren kann, gleichzeitig aber die Menschen vor die Hunde gehen.“
Die Teams in der MLS dürfen frühestens am 25. April wieder mit dem Training beginnen. Erwartet wird, dass die von der Liga verordnete Pause verlängert wird. In den USA gibt es weltweit die meisten mit dem Coronavirus infizierten Menschen.
NFL-Star Brady versteigert erstes Heimspiel
Zur Hilfe für von der Coronakrise betroffene Menschen versteigert NFL-Superstar Tom Brady ein Erlebnispaket rund um sein erstes Heimspiel bei seinem neuen Club. Brady versprach als Teil der "#allinchallenge" eine Reise zu seinem ersten Spiel im Raymond James Stadion für die Tampa Bay Buccaneers sowie sein Trikot und die Schuhe aus der Partie und ein gemeinsames Abendessen oder ein Workout am Abend. Das Startgebot von 50.000 Dollar (rund 45.900 Euro) war schnell übertroffen. Nach den ersten zwölf Stunden lag das Höchstgebot bei 120.000 Dollar (rund 110.000 Euro), die Auktion läuft zwei Wochen.
Neben American-Football-Profi Brady engagieren sich noch weitere Stars für die Aktion, deren Erlöse an Hilfsorganisationen gehen sollen, die sich dafür einsetzen, dass Menschen in der Coronakrise keinen Hunger leiden müssen. Ex-Basketballer Shaquille O’Neal versteigert ein Drei-gegen-Drei-Match. Der ehemalige Quarterback der New York Giants, Eli Manning, trennt sich für den guten Zweck von dem Sportwagen, den er als wertvollster Spieler beim Super-Bowl-Sieg 2012 bekommen hat - und will ihn persönlich vorbei bringen.