Hamburg. Fanmarsch muss zweimal gestoppt werden. Zahlreiche Straßen im Feierabendverkehr gesperrt. Derby wird wegen Pyro früher abgepfiffen.
Das 102. Hamburger Pflichtspiel-Stadtderby zwischen den Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli und HSV elektrisiert und polarisiert. Anstoß im Millerntorstadion ist um 20.30 Uhr, in diesem Blog halten wir Sie über sämtliche Zwischenfälle rund um das Spiel auf dem Laufenden. Zum sportlichen Bericht geht es HIER.
Wegen Pyro: Stadtderby früher abgepfiffen
Anders als in der vergangenen Saison, als der HSV-Mannschaftsbus bei der Ankunft mit zahlreichen Gegenständen beschmissen wurde, flog zur „Begrüßung“ am Montagabend „nur“ eine Flasche.
Allerdings: Bis zum Spielende hielt die Zurückhaltung nicht an. Vor Beginn der zweiten Halbzeit wurden auf beiden Seiten erste Pyros gezündet, verzögerten damit den Wiederanpfiff um ein paar Minuten, kurz vor dem Abpfiff legten die frustrierten HSV-Anhänger dann noch mal richtig nach.
Der Bremer Schiedsrichter Sven Jablonski tat in diesem Moment das einzig Richtige: Er beendete das Spiel, bevor es offiziell zu Ende war. Rund 30 Sekunden waren da noch zu spielen. Ein Nachspiel werden diese Szenen aber auf jeden Fall haben. Beide Clubs sind vorbestraft, dürften erneut hohe Geldstrafen vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) kassieren.
Polizeisprecher zieht eine erste Bilanz
Die Polizei Hamburg hat eine erste Zwischenbilanz gezogen. „Mit dem ersten Drittel des Einsatzes sind wir zufrieden“, sagte Pressesprecher Timo Zill bei Sky kurz vor dem Anpfiff. „Wir müssen aber wie die Spieler wachsam bleiben.“
Seitens der Fans des FC St. Pauli gab es vor dem Spiel keinen Grund zum Eingreifen der Polizei. „Unsere starke Präsenz war aber nötig“, sagte Zill. Auf beiden Seiten soll es etwa 300 gewaltbereite Fans geben. Anders als im März, als rund 100 Anhänger des Kiezclubs die Ordner an der Südtribüne „überrannt“ hatten, konnte Ähnliches am Montagabend verhindert werden. „Die Absprachen mit dem FC St. Pauli zur Verbesserung der Zugangssituation haben gefruchtet.
Auch der Einlass von Fans in Blöcken hat gut geklappt. Das hat die Situation deutlich beruhigt“, sagte Zill. Auch 300 bis 400 HSV-Anhänger, die keine Karten hatten, hätten schnell registriert, dass es diesmal kein Schlupfloch ins Stadion gebe. „Sie sind dann in Richtung Kiez abgezogen“, so Zill. „Dabei wurden sie von uns eng begleitet.“
Derbymarsch kommt am Millerntor an
Gegen 18.25 Uhr ist der HSV-Fanmarsch nach rund 50 Minuten mit 3000 Personen am Millerntor-Stadion angekommen. Unterwegs musste er zweimal für wenige Minuten wegen Vermummung beziehungsweise eines Rauchtopfes gestoppt werden. Ansonsten blieb es friedlich, die Polizei hatte die Lage im Griff, weitere nennenswerte Zwischenfälle blieben aus. „Unser Konzept der konsequenten Fan-Trennung ist aufgegangen“, sagte Polizeisprecher Timo Zill dem Abendblatt.
Mittlerweile sind auch die zwischendurch Straßen An der Verbindungsbahn, Schröderstiftstraße und Karolinenstraße wieder für den Verkehr freigegeben. Die umliegenden Straßen Feldstraße und Budapester Straße bleiben wegen des Derbys vorerst gesperrt.
Fanmarsch vor dem Stadion gestoppt
Angekommen auf St. Pauli ist der Derbymarsch kurz vor der Ankunft am Millerntor-Stadion zum zweiten Mal gestoppt worden. Der Grund: ein Rauchtopf wurde auf Höhe der Glashüttestraß eingesetzt. Auch einzelne Böller flogen. Die Polizei ist auch mit einem Hubschrauber im Einsatz, um mutmaßliche Straftäter besser identifizieren zu können. Die aktuellen Live-Bilder:
Immer mehr nehmen am Fanmarsch teil
Um 18.08 Uhr hat der Fanmarsch die Feldstraße erreicht. Er ist nach Polizeiangaben inzwischen auf 3000 Teilnehmer angewachsen. Die zwischenzeitlich gesperrten Straßen An der Verbindungsbahn, Schröderstiftstraße und Karolinenstraße können in wenigen Minuten wieder für den Autoverkehr freigegeben werden.
Impressionen vom HSV-Fanmarsch
Inzwischen ist der HSV-Tross an den Messehallen angekommen. Es ist weiterhin friedlich, die Polizei musste noch nicht eingreifen. Es folgen ein paar Impressionen live vor Ort.
HSV-Fanmarsch zwischenzeitlich gestoppt
Um 17.45 Uhr hat die Polizei den Fanmarsch auf Höhe des Fernsehturms für rund sieben Minuten gestoppt, weil einige Teilnehmer sich vermummt haben. Seit 17.52 Uhr läuft die Masse aber wieder weiter Richtung Millerntor.
Derbymarsch durch Schanzepark hat begonnen
Um 17.35 Uhr hat der HSV-Fanmarsch durch den Schanzenpark begonnen. Nach Polizeiangaben beteiligten sich in etwa 1500 Anhänger des Rothosen. Bislang ist die Stimmung friedlich, die Beamten mussten noch nicht einschreiten. Die Route führt durch den Schanzenpark bis zum Millerntor, weshalb die Straßen An der Verbindungsbahn, Schröderstiftstraße, Karolinenstraße und Feldstraße momentan gesperrt sind – und das inmitten des Feierabendverkehrs.
Die Polizei begleitet den Marsch mit einem größeren Aufgebot und verfolgt das Ziel, ein Zusammentreffen beider Fanlager zu verhindern.
"Strese" nach zehn Minuten wieder frei
Gegen 16.10 Uhr wurde die Stresemannstraße für den Verkehr wieder freigegeben. "Es befinden sich keine Fans mehr auf der Fahrbahn", twitterte die Polizei. Für 17 Uhr war der Derbymarsch der HSV-Fans durch den Schanzenpark in Richtung Millerntor angekündigt.
Stresemannstraße wegen HSV-Fans vollgesperrt
Schon Stunden vor dem Anpfiff hat der Hamburger Fußballgipfel Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Wie die Polizei via Twitter mitteilt, blockiert eine größere Gruppe von HSV-Fans die Stresemannstraße im Bereich des S-Bahnhofs Holstenstraße. Die Hauptverkehrsader wurde in diesem Bereich gegen 16 Uhr in beide Richtungen voll gesperrt.
St. Pauli erhält Pyro-Strafe
Heute Abend hoffen die Verantwortlichen beider Clubs auf wenig bis gar keine Zündeleien auf den Rängen. Kurz vor dem Anpfiff des Derbys ereilte St. Pauli aber noch eine Strafe wegen früherer Pyro-Vorfälle.
Wegen acht Bengalischer Feuer und drei Rauchtöpfen im Fanblock während des DFB-Pokalspiels beim VfB Lübeck hat das DFB-Sportgericht den Kiezclub am Montag zu einer Geldstrafe in Höhe von 6600 Euro verdonnert.
Auch Regionalligist Lübeck muss "wegen unsportlichen Verhaltens" seiner Anhänger zahlen (2500 Euro). Die Vereine haben den Urteilen bereits zugestimmt. Das Spiel am 11. August hatte Favorit St. Pauli mit 4:3 nach Elfmeterschießen für sich entschieden.