Hamburg. Hamburgs Oberligateam schließt vor Trainingsauftakt Vertrag mit Hallenbetreiber, der eine fünfstellige Summe einspart.

Vorfreude auf die Vorbereitung? Na ja, sagt Jacek Plachta, er habe ja schon sehr viele Saisonvorbereitungen hinter sich gebracht, und so richtig Vergnügen bereite Eishockey doch erst, wenn es um Punkte geht. Aber gespannt darauf, wie sich seine neue Mannschaft entwickeln wird, ist er doch, der Cheftrainer der Oberligamänner der Croco­diles Hamburg. „Wir haben ein junges Team, das Zeit braucht. Aber die Mischung scheint mir sehr gut zu sein, deshalb ist es unser Ziel, uns für die Play-offs zu qualifizieren“, sagt der 50-Jährige vor der ersten Trainingseinheit, zu der er seinen Kader an diesem Donnerstag um 16 Uhr im Eisland Farmsen begrüßt.

Auf Play-off-Kurs lagen Plachta und sein Team auch in der vergangenen Saison, bis am 14. Dezember die Spielbetriebs GmbH einen Antrag auf Insolvenz stellen musste. Am Ende der Hauptrunde waren die Crocodiles Neunter. Seitdem hat sich viel getan. Fans und Verantwortliche sind enger zusammengerückt, ein Sponsorenpool hat sich gegründet, der 25 Prozent der Gesellschaftsanteile gekauft hat. Sportdirektor Sven Gösch hat zusätzlich den Posten von Geschäftsführer Christian Schuldt übernommen. Sechs neue Spieler sind gekommen, inklusive der fünf Förderlizenzler stehen Plachta 23 Akteure zur Verfügung. Ein Center könnte in den nächsten Tagen noch folgen, dann wäre die Kaderplanung abgeschlossen.

Aussichtsreiche Gespräche mit Hapag-Lloyd

Dass es in der neuen Eiszeit, die für die Farmsener am 27. September mit einem Heimspiel gegen die Saale Bulls Halle beginnt, erneut zu einer finanziellen Schieflage kommt, bezweifelt Gösch. „Wir haben einige neue Partner gewinnen können, haben alle Werbeflächen auf dem Eis belegt und sind auch mit unserem Hauptsponsor Hapag-Lloyd in aussichtsreichen Gesprächen über eine Vertragsverlängerung“, sagt er. Ein wichtiger Baustein in der Finanzplanung ist der am Mittwoch bekannt gegebene neue Kooperationsvertrag mit der Bäderland Hamburg GmbH. Der Betreiber des Eislands Farmsen hatte in den vergangenen Jahren nicht unerheblich an den Ticketverkäufen und den Sponsoringabschlüssen der Crocodiles partizipiert. „Nun haben wir einen sehr guten Kompromiss gefunden, der eine starke Basis für die zukünftige Zusammenarbeit darstellt“, sagt Gösch.

Dem Vernehmen nach birgt die für drei Jahre gültige Vereinbarung Einsparpotenzial in guter fünfstelliger Höhe. „Wir haben uns als Partner des Hamburger Sports gemeinsam um die Zukunft der Crocodiles bemüht. Uns war wichtig, dass der Verein eine zuverlässige Per­spektive hat und sowohl seine Ziele verfolgen als auch seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Mit dem neuen Kooperationsvertrag sollte dies künftig deutlich besser gelingen“, sagt Michael Dietel, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei Bäderland. In erster Linie sei die Vereinbarung für alle Seiten wirtschaftlich sinnvoll. In der Gläubigerversammlung sei deutlich geworden, dass „der alte Vertrag dem Verein wie ein großes Paket schwer am Bein hing“. Mit der neuen Regelung sei die Basis für ein sinnvolles Miteinander gelegt worden.

Kopf freimachen

Für Plachta und sein Team bedeutet das, den Kopf für das sportliche Fortkommen freizuhaben. Der Coach, der nach dem Abschied von Eishockey-Ikone Christoph Schubert zunächst ohne einen Co-Trainer auskommen will, wird nach einem lockeren Aufgalopp in den ersten Tagen von Sonntag an die Zügel anziehen. Noch vor dem ersten Testspiel, zu dem die Crocodiles am 24. August (17 Uhr, Eisland Farmsen) ihren DEL-2-Kooperationspartner Lausitzer Füchse empfangen, will er einen Kapitän bekanntgeben. „Ob wir dann mit einem Kapitän in die Saison gehen oder wieder ein Team bilden, aus dem der Kapitän vor jedem Spiel bestimmt wird, weiß ich noch nicht.“ Was er weiß, ist dies: „Die Liga ist noch ausgeglichener als zuletzt. Wir werden hart arbeiten müssen, um unsere Ziele zu erreichen.“ Dann mal los!