Hamburg. Geldgeber stimmen Insolvenzplan des Eishockeyclubs zu. Abstimmung am 24. April. Interne Machtverhältnisse unverändert.
Es fand ein reger, durchaus von guter Laune geprägter Austausch im Amtsgericht Hamburg statt am Dienstagmittag. Zehn der insgesamt 26 Gläubiger der Crocodiles Hamburg, darunter Vertreter der Bundesanstalt für Arbeit, von Hallenbetreiber Bäderland und des Stammvereins Farmsener TV, trafen sich zur Gläubigerversammlung, um über die Zukunft des Oberliga-Eishockeyclubs zu entscheiden, über dessen Spielbetriebs-GmbH am 1. Februar ein Planinsolvenzverfahren eröffnet worden war. Eine finale Entscheidung über die Zukunft blieb allerdings aus.
Letztlich haben bürokratische Gründe zu einer Verzögerung geführt. So musste der ursprünglich vorgelegte Plan nachgebessert werden. erst Ende März lag der finale Entwurf dem Gericht vor. Am 24. April werden die Gläubiger final über den vorgelegten Plan abstimmen. „Wir haben die Zeit intensiv mit vielen Gesprächen genutzt, um Fragen zu beantworten, und konnten auch skeptische Gläubiger mit ins Boot für die anstehende Abstimmung holen“, so Geschäftsführer Christian Schuldt. Nach Abendblatt-Informationen steht eine Mehrheit der Gläubiger dem Plan der Crocodiles ohnehin positiv gegenüber. So liegen bereits mehrere Vollmachten vor.
Rund 300.000 Euro Schulden
„Das Gericht hat den vorgelegten Insolvenzplan ohne rechtliche Beanstandungen passieren lassen und nun den Gläubigern zur Abstimmung am 24. April vorgelegt. Wir rechnen mit einer Aufhebung des Insolvenzverfahrens zum 8. Mai“, erklärt Sanierungsexperte Michael Busching, der mit seinem Team von ECOVIS Grieger Mallison & Partner seit Dezember die Spielbetriebsgesellschaft des Hamburger Oberligisten unterstützt. Wird in knapp drei Wochen auch formell grünes Licht gegeben, erhalten die Gläubiger zehn Prozent ihrer Ausstände. Insgesamt drücken den Club rund 300.000 Euro Schulden.
Die Verantwortlichen der Crocodiles, sagt Busching, können ob der vorliegenden Absichtserklärungen aber bereits jetzt für die Spielzeit 2019/20 planen. Bis zum 15. Mai muss der Club die Lizenzunterlagen beim Deutschen Eishockey-Bund einreichen. „Nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens wird ein Pool aus Sponsoren Geschäftsanteile an der Spielbetriebsgesellschaft übernehmen und so eine breitere wirtschaftliche Basis für den sportlich überzeugenden Spielbetrieb sichern“, ergänzt der Hamburger Anwalt Busching.
Klaus-Peter Jebens soll bleiben
An den internen Machtverhältnissen soll sich dem Vernehmen nach aber nichts ändern. So soll der einflussreiche Gesellschafter Klaus-Peter Jebens, dessen Rolle in der Entstehung der finanziellen Schieflage noch immer unklar ist, ebenso an Bord bleiben wie der umstrittene Geschäftsführer Schuldt.