Hamburg. Marco Schubring erlebte den Sieg seines neuen Teams als engagierter Zuschauer. Fall liegt beim HFV-Spielausschuss.
Das 5:1 seines neuen Vereins SV Curslack-Neuengamme im Oberligaspiel am Reformationstag gegen den SV Rugenbergen erlebte Marco Schubring (22) als engagierter Zuschauer. Die Krux: Der Stürmer besitzt keine Spielerlaubnis mehr. Diese entzog ihm der Hamburger Fußball-Verband (HFV) am 26. Oktober etwas über eine Woche nach der Freigabe und seinem Debüt beim 0:2 in Osdorf wieder. Ein anonymer Anrufer hatte eine erneute Prüfung veranlasst. Sie ergab, dass Schubring laut Regularien wahrscheinlich bis zum 1. Januar 2019 gesperrt sein muss, da er bis zum 30. Juni 2018 Vertragsspieler beim SV Eichede war.
Das Datum seiner letzten Partie für Eichede (30. September 2017), nach der Schubring verletzt mit zwei Schambeinentzündungen ausfiel, spielt keine Rolle. Das hatte der HFV zunächst anders gesehen und dem Offensivspieler fälschlicherweise die Spielerlaubnis erteilt (Abendblatt berichtete). Nun liegt der Fall beim HFV-Spielausschuss. Dieser war an der Erteilung von Schubrings Spielerlaubnis nicht beteiligt, hat gleichwohl nun den Schlamassel.
Suche nach einer Lösung
„Der HFV-Spielausschussvorsitzende Joachim Dipner hat mich am Dienstag kontaktiert und großes Verständnis für die Lage von Marco Schubring gezeigt. Es wird weiter nach einer Lösung gesucht“, sagt Curslacks Manager Oliver Schubert. Dipner selbst war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Sein Dilemma: Einerseits sieht er den Fehler des Verbandes. Andererseits muss er sich mit seinem Ausschuss an die Regularien halten, kann diese nicht aus Mitmenschlichkeit einfach auslegen, wie es ihm passt.
„Marco war seit dem 31. August vereinslos. In der Bundesliga kann man vereinslose Spieler nach Ablauf der Transferperiode verpflichten und sofort einsetzen. Diese Regel müsste doch auch für die Amateure gelten“, sagt Schubert, der sich diesbezüglich mit dem HFV in Verbindung setzen will. Bis auf Weiteres bleibt dem traurigen Marco Schubring bei den Spielen nur ein Platz außerhalb des Feldes.