Pinneberg.

    Zwei Stunden nach dem Abpfiff saßen die Oberliga-Fuß­baller des VfL Pinneberg noch immer
    am Clubheim des SV Curslack-Neuengamme und genossen die Abendsonne. Der Kellner stellte die Getränke dazu, für die Hungrigen gab es Currywurst und Pommes, alles spendiert von Orawan und Michael Lemcke.

    Die Mutter (thailändischer Herkunft) und der Vater der VfL-Kicker Dominic und Nico Lemcke appellierten mit ihrer Großzügigkeit ans Team, zusammenzuhalten. Das wird schwer genug, nachdem die Pinneberger in Curslack ihre bislang höchste von zwölf Niederlagen in zwölf Partien (0:7/0:4) bezogen.

    Trainer Patrick Bethke formulierte die Lage ohne Sentimentalitäten. „Wenn wir jetzt auch unser Heimspiel gegen den Wedeler TSV verlieren, dann können wir den Klassenerhalt nicht mehr schaffen. Dann werden wir damit beginnen, für die Landesliga zu planen.“ Doch da gibt es noch Personen im Hintergrund, die gehen mit dem Tabellenletzten durch dick und dünn. „Ihr seid nicht allein“, das wollten die Eheleute Lemcke mit ihrer Aktion wohl zum Ausdruck bringen.

    Alle gut gemeinten Worte prallten an dem Abend aber am früh für den angeschlagenen Nico Lemcke eingewechselten Frederik Etling ab. Der Innenverteidiger war sauer auf sich, dass er sich wegen eines absichtlichen Handspiels auf der Torlinie die Rote Karte eingehandelt und Bethkes personelle Sorgen damit noch verschlimmert hatte. Bei einem Spielstand von 0:5 musste das einfach nicht mehr sein, das wusste Etling nur zu gut. Den Trainer ärgerte aber vor allem, dass drei der ersten vier Gegentreffer aus Eckbällen resultierten. So ist mit dem Team kein Staat zu machen.

    Tore: 1:0 Bannasch (6.), 2:0 Schalitz (16.),
    3:0 Lenz (32.), 4:0 Kerschke (35.), 5:0 Driebel (56.), 6:0 Reckstadt (70./FE), 7:0 Brudler (81.). Rote Karte: Etling (VfL/69.).VfL Pinneberg: Ceban – Zaman, Lendo,
    N. Lemcke (17. Etling), Krellmann – D. Lemcke – Strauß (71. Trzeciok), Ignatiatis, Clausen, Bejaoui – Lembke (82. Saliev).