Hamburg. Der Fari-Cup bildet am Sonnabend traditionell den Abschluss der Freiluftwettfahrten. Anschließend bayerischer Abend.
Natürlich wäre er am Sonnabend gern im Clubhaus seines Ruder-Clubs Favorite Hammonia am Alsterufer dabei. Schließlich ist es auch für ihn als Erfinder und Mitbegründer des 1992 erstmals ausgetragenen Fari-Cups beileibe nicht alltäglich, dass sich 1230 Athleten aus ganz Deutschland, Dänemark, Großbritannien und Polen für die drittgrößte Langstreckenregatta der Welt angemeldet haben.
Aber weil zeitgleich der Deutsche Rudertag stattfindet, wird Axel Schindowsky pflichtbewusst, wie er ist, seinen Verein in Münster (Westfalen) vertreten. „Wir haben ein Organisationsteam aus gut 30 Personen, auf das ich mich voll und ganz verlassen kann“, sagt der 71-Jährige.
Danach bayerischer Abend
Dass die Ausrichtung eines solchen Großereignisses den gesamten Verein vor Herausforderungen stellt, ist keine Überraschung. „Zum Glück helfen uns die anderen Hamburger Vereine, indem sie zum Beispiel Gäste aus dem Ausland und deren Boote beherbergen. In Hamburg sind wir eine richtige Ruderfamilie“, sagt Schindowsky, der den Fari-Cup, der traditionell den Abschluss der Freiluftsaison markiert, als ehrenvolle Pflicht ansieht. „Als mitgliederstärkster Ruderclub Deutschlands mit aktuell 830 Mitgliedern ist es für uns selbstverständlich, einen standesgemäßen Saisonabschluss auszurichten“, sagt er. Dazu gehört im Anschluss an die sportliche Betätigung auch ein zünftiger bayerischer Abend im Clubhaus.
Zuvor jedoch gilt es von 12.30 Uhr an für die Aktiven, sich kräftig in die Riemen zu legen. Die 126 Vierer und Sechser starten im Osterbekkanal an der Saarlandstraße im Einminutentakt und müssen 4,5 Kilometer zurücklegen. Die 62 Achter, die 8,5 Kilometer absolvieren, gehen an der Ohlsdorfer Schleuse im Dreiminutenabstand ins Rennen (alle Startzeiten und Informationen auf der neuen Internetseite unter www.faricup.de). Die prominentesten Mitglieder des RC Favorite, die Johannesen-Brüder Eric (30) und Torben (24), können nicht teilnehmen. Sie haben in Dortmund, wo am Bundesstützpunkt der männlichen Ruderer am Donnerstag die Vorbereitung auf das Jahr 2019 eingeläutet wird, eine Präsenzpflicht.
Im Kampf gegen Depressionen
Dafür ist der fünfmalige Einer-Weltmeister Peter-Michael Kolbe (65) am Start. Hamburgs Ruderlegende sitzt im Achter des Lübecker RC. Max Munski (30), der 2016 im Deutschland-Achter Olympiasilber gewann, startet für die Lübecker RG. Und der Hamburger Auswahlathlet Lars Wichert (31) will mit seinem Einsatz für den Achter seines RC Allemannia auf die Arbeit des von ihm gegründeten Vereins „Wir für Yannic“ aufmerksam machen, der sich im Kampf gegen Depressionen engagiert.